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(Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Manchmal braucht es eben auch Zeit. Derletzt schrub ich bereits schon einmal, dass ich zwar immer viele Ideen habe, die aber nicht immer schnell umsetze.

Beim Gitarrenbau ist das leider auch so, ich verzettel mich da zu schnell in zu viele Ideen und Projekte und die eigentlich abschließbaren Projekte dümpeln dann viel zu lange vor sich her, weil ich mir das Fertigmachen dann einfach eine zeitlang nicht zutraue, weil mein Kopf woanders ist.

Nunja, egal, jetzt habe ich eine Sache doch mal angepackt, diese fertig zu stellen in den nächsten Wochen, die eigentlich auch letztes Jahr schon hätte fertig sein können, was soll ich sagen...

Und weil Bilder ja immer schön sind, hier also dann Bilder vom derzeitigen Verlauf.

Vielleicht auch interessant für PRS Liebhaber, die auf deren gebeizte Farben abfahren, um mal zu sehen wie das Ergebnis direkt nach dem beizen, nach dem Trocknen und nach der ersten Lackschicht (bei mir ist es Öl) aussieht, das ist nämlich alles leider unterschiedlich. Wenn man das ein paar Mal gesehen hat, kann man das Endergebnis mit der Zeit besser abschätzen. Diesmal habe ich allerdings Bonbonfarben genommen, die ich noch nie verwendet habe, also, das war dann auch für mich mal was neues, ging aber besser, als gedacht.

Und bitte:

Frisch gebeizt

2 Tage getrocknet

Und dann mit der ersten Ölschicht (noch nicht getrocknet)

Was man sieht: wenn es etwas blotchy ist nach dem Beizen (wie oben auf dem 2. Bild ganz gut zu sehen), dann keine Panik, sobald da Lack/Öl draufkommt egalisiert sich das recht ordentlich. Ich habe diesmal statt eines Lappens einen Lackpinsel geommen für die Ölung, dadurch schmieren die Farben dann nicht und man kann das Farbbild besser fixieren, fand ich ne knorke Sache, mache ich jetzt immer so.

Die Teile für das Mopped sind auch mittlerweile alle da, d.h., jetzt heißt es fleißig ölen die nächsten 2 Wochen, bischen schleifen und polieren und dann zusammenbasteln. Und dann hoffen, dass das auch alles am Ende funzt.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Jonas,
junger Vadder, mir bleibt einfach der Mund offenstehen, angesichts dessen, was du dir da angeeignet & draufgeschafft hast. Wow. Ich hoffe, dass das Ding auch so klingt, wie es aussieht. (Komm mit jetzt nicht wieder mit kaputten Ohren, die hab ich auch... :)
Leicht neidische Grüße, Andreas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moinsen Andi,

Hm, ganz ehrlich, ich bin ja noch nicht wirklich gut im Bauen, eher enthusiastisch. Sieht ja auf den Fotos besser aus, als in echt, aber davon ab, so ne Hexerei ist das nicht, das kann jeder. Ist aber zeitaufwendig und man braucht ein paar Werkzeuge und einen Raum, also, es ist auch ein wenig kostenintensiv.

Ich denke auch, sogar ich könnte das jedem/jeder beibringen. Ne Tele ist ja schnell geschnitzt🙂

Allerdings, wenn man kein Gitarren GAS mehr hat, rechnet sich das dann schon 😉

Klingen wird das schon, hat bislang immer gefunzt. Jetzt ist die allerdings die erste in der Größe, die ich gechambered habe. Und dann kommen da diese coolen Pickups rein, die aussehen wie Hingucker, aber eher so P90 sind und gesplittet täuschend echt nach fetter Strat klingen können, ohne Lautstärke Verlust. Da bin ich gespannt, ob das dann die eierlegende Wollmilchsau wird mit traditioneller Optik.

Die Pickups und Schaltung habe ich schon in einer anderen Gitarre drin und da ist das der Shit.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Jonas,

alle Achtung! Davor habe ich großen Respekt. An so Burst-Dingens habe ich mich nie rangetraut. Zu groß war mir das Risiko. Deswegen habe ich meine Honigdeckenpaula damals in honigdeckengelb und meinen babyblauen Baß neulich in babyblau gebaut, obwohl ich eigentlich beides gerne in sunburst gehabt hätte. Die nächste Paula war damals zwar in teaburst - aber dafür gekauft. ;-)

Gruß Falk


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Falk,

So ein Burst beizen finde ich nicht so wild, man kann da ja bei den PRS Stain Videos viel lernen und die Farben ineinanderwischen, oder mit Wasser die Übergänge weich machen.

Burst Lackieren fände ich schwerer, da muss man halt sehr gleichmäßig sprühen. Lackiert habe ich auch noch nie und werde das auch nicht, das ist mir zu viel Sauerei und zu giftig.

Probiere es doch mal an Holzresten aus, Tütchenbeize von Clou und fertig. Für die Gitarre hier habe ich schwarz genommen, nußbaum Dunkel, Gelb 151 und 152 gemischt und dunkel- und hellrot gemischt. Dann erstmal den Rand in schwarz, dann nass in nass nußbaum dunkel drüber (muss man aber glaube ich gar nicht, war eher für die Psyche). Dann trocknen lassen und mit rot einen engeren Kreis ziehen und dann damit komplett über die Ränder gehen, also, über das schwarz/nußbaum. Trocknen lassen. Dann gelb in die Mitte und das dann auch nochmal über die Ränder arbeiten, fertig. Macht Spaß und geht fix. Tütchenbeize kostet ja glaube ich auch nur 2,99€ der Beutel und das reicht ja für 50 Gitarren, oder so.

Hatte davor mal Probestücke mit Lederfarbe gemacht und damit Northern Lights gebeizt (mega schön!), aber das Probestück ist nach 3 Wochen in der Sonne fast komplett verblichen, also, Lederfarbe, das ist nix...leider.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Friedlieb,

An eine Reparatur/Modifikation würde ich mich ja nicht rantrauen. Bauen ist da imho einfacher.

Die Fräsung für den Pickup ist ja astrein und das auf einer gewölbten Oberfläche, ist nicht ohne! Ränder auch nicht ausgefranst, also, wenn Du sowas fräsen kannst, sollte Gitarrenbauen kein Problem sein.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hey, Jonas,

: An eine Reparatur/Modifikation würde ich mich ja nicht rantrauen. Bauen ist da imho einfacher.

das war doch nur Spaß! Was ich da vor fast 20 Jahren verbrochen habe, war im höchsten Maße dilletantisch. Und hömma, mit 'nem Dremel ein brutales Loch in Holz fräsen, dass kann echt jeder, wenn sogar ich das kann.

Ein wunderbares Wochenende wünsche ich allersaits!

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo Falk,

Ja, hat Kammern, im Prinzip Mittelblock durchgehend und dann eben 2 große Kammern. Ich schau Mal, wo ich die Schablone habe, dann knipse ich die Morgen.

Da der Body aus europäischer Esche ist (geriegelt und Olivesche Kern, tres chic) ging da auch ohne Chambern nix.

Und ich finde ebenso wie Du, dass gechambered irgendwie cooler klingt. Ich denke dann immer an die Phrase mit den organischen komplexen Mitten mit vokaler Färbung und irgendwie sowas bilde ich mir ein, dadurch zu hören. Auf jeden Fall klingt es ohne Amp dadurch besser 😉

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Falk,

Hier ein Foto der Schablone. Die ist handgesägt, also, das ist keine Meisterleistung an Genauigkeit, aber sieht man am Ende ja eh nicht und CNC hat keine Seele :-)

Was man besser machen kann und sollte: am upper Bout (ja, wie heißt das auf Deutsch, oberer Oberbug???), da, wo der Toggle reinkommt sollte man neben der Halstasche mehr Material stehen lassen, sonst ist das mit dem Gurtpin nicht so töfte. Ich liebe ja die versenkten Dunlop Flushmounts (10000x besser als alle anderen Security Systeme, die ich je hatte!), da ist das umso wichtiger.

Hier ist das besser gelöst, dass ist die Schablone der dicken Berta, die auch noch auf der Werkbank liegt. Die ist größer als eine Paula, der Umriss ist um 1cm vergrößert:

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Heute gab es dann den ersten Zwischenschliff und die, äh, ich glaube 5. Schicht Truoil, vielleicht auch schon die 6., ich weiß es nimmer. Wichtig ist hierbei sich Zeit zu lassen und keinen starken Druck auszuüben, sonst ist man auch mal durch die Farbschicht durch. Merkt man aber ganz leicht, wenn das Papier nicht mehr bremst, sondern gleitet ist alles im Lot. Perfekt muss es imho hier auch noch nicht sein, man schleift ja eh noch 100x gefühlt in 10 Körnungen, oder so.

Und so sieht das heute aus, eigentlich nicht viel anders :-)

Habe mich dann heute auch für die Hardware Farbe entscheiden, es wird tatsächlich doch kein schwarz bzw. Ebenholz, sondern ganz schnöde helles Creme, wie bei einer Paula. Sah einfach am Besten aus und ich hatte noch DiMarzio M69 Nachbauten herumliegen.

Und dann hatte ich ja noch gar nicht die Kopfplatte gezeigt. Die ist jetzt auch schon geölt und das erste Mal geschliffen . Da habe ich leider das Inlay etwas falch plaziert, wenn die Unterlegscheiben der Mechaniken drauf sind, überdeckt das leider etwas das Perlmutt. Nicht megawild, aber auch nicht megaschön. Beider nächsten dann hoffentlich alles besser...

Sieht noch etwas öde aus, vielleicht graviere ich das noch ein wenig, aber das kann man auch am Ende noch entscheiden.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo Michael,

Tja, also, der Vogel, ich dachte tatsächlich mal daran einen Adler zu verwenden, um damit PRS aufs Korn zu nehmen. Das war mir aber dann doch zu platt. Also habe ich einen Fischreiher genommen, denn so einer wohnt hier quasi an meiner Joggingstrecke und ich freue mich jedes Mal, ihn/sie zu sehen. Ist ein sehr hübsches und großes Tier, wie ich meine und strahlt dann auch die Ruhe aus, die mir meist abgeht, also passte das ganz gut.

Aber, der Kenner wird es schon erkannt haben, PRS habe ich dann doch noch verulkt. Die Stofffetzen, mit denen ich die Gitarre gebeizt habe stammen von einem alten PRS T-Shirt, was mir PRS mal auf der NAMM geschenkt hat vor ein paar Jahren. Gute Qualität, auch zum Beizen, die wissen schon, was gut ist :-)

Und wenn es symbolträchtig sein soll, die Kopfplatte habe ich mit einem Lappen geölt, der von einem T-Shirt stammt, was wir die Besatzung eines RTW letztes Jahr vom Leib schneiden musste nach einem Fahrradunfall (und das war ein T-Shirt von Martin Guitars, bestimmt also gut für die akustischen Qalitäten der Gitarre). Also, wenn das an Symbolisierung nicht reicht, dann weiß ich auch nicht.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Mittlerweile habe ich die Gitarre nach Hause geholt zum Ölen, da kann ich dann 3-4 Aufträge am Tag machen, sehr praktisch. Eine Werkstatt zu Hause....ich muss mal wieder Lotto spielen, oder noch umschulen.

Für den Body habe ich europäische Esche genommen, ein sehr schönes Holz, schwer, aber man kann ja aushöhlen. Leider wird die Esche ja nun immer seltener und es steht zu befürchten, dass wir innerhalb der nächsten 20 Jahre alle Esche Bestände in Europa und Nordamerika verlieren könnten, dem asiatischen Eschenprachtkäfer sei Dank. Das ist für mich tatsächlich bedrückend, dass ein so bekannter und allgegenwärtiger Baum aus dem Alltag verschwinden könnte zu meinen Lebzeiten.

Umso schöner, dass ich dann eben aus einem Stück davon etwas bauen kann, was hoffentlich länger hält, als ein Eschebaum im Durchschnitt lebt.

Überhaupt, nicht das hier ein falsche Eindruck entsteht, bei den bislang gebauten Gitarren habe ich ja ganz schön geaast, was das Holz angeht und das ist mir schon ein wenig unangenehm. Man entwickelt schon recht schnell einen Sinn für Nachhaltigkeit in der Nutzung von Hölzern, wenn man sich mit diesem Material länger beschäftigt (auch teilweise beruflich). Dabei stößt man sehr oft auf eine nicht nachvollziehbare Verschwendungsmaschinerie in der Vaerabeitung von teils sehr selten gewordenen Hölzern. Aus dem Grunde werde ich keine Tropenhölzer mehr kaufen und auch beim mir doch sehr liebgewonnenen Riegelahorn werde ich wohl einen größeren Bogen um solchen aus dem Balkan machen und zusehen, dass ich sowas aus heimischer "Produktion" bekommen kann, oder eben upcyclen kann.

Das mit dem Upcyceln geht ja bei Massivholzgitarren sehr gut, ich erwähnte glaube ich schonmal Treppenstufen aus Mahagoni, die ich teilweise auf dem Müll finde, oder verschenkt werden. Das finde ich nach wie vor unglaublich, aber nüchtern betrachtet kann man das Material leider nicht der gewerblichen Produktion zu einem vetretbaren Handelspreis in Qualität und Mengen, die erforderlich sind, zukommen lassen. Da kann ich nur hoffen, dass DIY Menschen so wundervolle Rohstoffe vor dem Ofen/Müll retten. Man muss sich nur mal vergegenwärtigen, dass ein Handlauf gerne mal 2,30m oder länger ist und dann aus einem einzigen Stück besteht. Stellt euch dazu mal den Baum vor, den es dafür braucht, der muss schon ne Weile wachsen. Und dann nimmt man da ja auch nur astfreie Ware, also, das ist schon eine Wahnsinns Materialverschwendung, wenn man sich das überlegt.

Aber gut, ich will mich da jetzt auch nicht zu sehr darin verrennen, bleiben wir mal lieber beim Thema, grob gesagt: Oberflächen. Ich öle ja meine Gitarren fast ausschließlich, weil das a) umweltverträglich ist, b) nicht gesundheitsschädlich und c) so einfach ist, dass man es eben auch zu Hause machen kann. Der Nachteil beim Ölen ist, man sieht nachher jeden winzig kleinen Kratzer, das ist wirklich heftig, man meint, man sei der letzte Stümper. Da ist Lack schon verzeihender. Aber eine geölte Oberfläche, gerade am Hals, also, ich finde, da geht nix drüber. Und sie ist dünn und atmungsaktiv, der Stradivari hat ja auch mit Öllacken rumgespielt, also, das sollte eigentlich der Boutique / High End Standard sein imho. Ist aber aufwendiger, weil empfindlicher zu polieren, als z.B. Nitro. Das heißt, man kann nicht unbedingt mit Maschinen rangehen und das heißt höherer Handarbeitsaufwand und das heißt, teurer. Und, okay, so ein Schutzpanzer wie Lack, ist es auch nicht, also, für die tägliche Live Performance für die nächsten 30 Jahre ist man da evtl. etwas mehr auf Pflege angewiesen (was man in dem Falle ja denkbar einfach machen kann: nämlich nachölen).

Nun ist Esche ja eher offenporig und man sollte da wohl die Poren füllen, wenn man eine glatte Oberfläche will. Ich bin kein Freund vom Porenfüllen, das ist ja auch nicht so viel anders, als eben mit Harz/Plastik o.ä. das Holz zuzuschmieren und das bedämpft sicherlich suboptimal die 13. Obertonreihe. Also, sowas spare ich mir und finde es auch schön, wenn man Poren in der Oberfläche sehen kann, ehrlich gesagt.

Jetzt habe ich Esche zum 1. Mal geölt und bin ganz erstaunt, wie gut die Oberfläche schon nach ein paar Schichten Öl aussieht, also, ich glaube, da muss ich gar nicht viel schleifen und relativ geschlossen ist die Oberfläche tatsächlich auch, bin positiv überrascht. Natürlich kann und wird da noch was nachsacken, aber das sieht ja bei Schellack behandelten Fichtendecken oder z.B. Stradivaris eigentlich ganz charmant aus, wie ich meine.

Viel Text, da muss jetzt natürlich was mit Bildern kommen.

Die Schönheit von europäischer Esche:

Und falls jemand eine Mahagonitreppe entsorgen will, hüstel, also, ich wäre ja nicht abgeneigt.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Jonas,

wow, das sieht ja sehr schick aus! Was für ein Öl nimmst Du dafür? Meine Chapman-Sticks sind ja auch nicht lackiert, sondern mit Danish Oil behandelt, das ist so eine Mischung aus Tungöl, irgendwelchen Harzen und anderem Zeug (ist aber ungiftig), was dann beim Trocknen eine harte Oberfläche bildet. Da öle ich bei jedem Saitenwechsel nach (das passiert beim Stick nicht so häufig, ca. alle halbe Jahre). Das gibt auch eine sehr angenehme und seidig glänzende Oberfläche.

Deine Gedanken zur Nachhaltigkeit finde ich übrigens gut und ich kann sie auch nachvollziehen. 

Aber eine Treppe habe ich leider nicht für Dich, nur manchmal ein Brett vorm Kopf, das kannst Du gerne haben...

Viele Grüße!
Johannes


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Jonas,

nun lese ich Deine Baubeschreibungen seit einer ganzen Weile mit und bin still begeistert.
Ich habe seit meinen Teens immer wieder mit Holz in ganz unterschiedlicher Form gearbeitet, meistens etwas im Haus gebaut. Es gefällt mir sehr, wie Du das Thema nachhaltigkeit betrachtest.

Vor ein paar Jahren habe ich einen Menschen aufgetan, der durch alte Abbruchhäuser geht, bevor der Bagger kommt und daraus so fantastische Dinge wie die auch von Dir erwähnten Treppen birgt, zum Teil wirklich komplett. Da steht in seinem Lager (eine alte Gießerei, schon alleine das Gebäude ist einen Besuch wert) dann auch mal eine komplette Eichentreppe oder ein vierteiliges Türensemble aus dem 19. Jahrhundert. Und er hat Eichenbretter, die drei-, vierhundert Jahre alt sind. Die sind dann auch wirklich teuer.

Hast Du mal eine Stradivari in der Hand gehabt oder nahe genug betrachten können?
Als ehemaliger Cellist hat mich immer brennend interessiert, was das "Geheimnis" des besonderen Stradivari-Klangs sein könnte.
Gehört habe ich nur einmal ein Stradivari-Cello live, als Mstislav Rostropowitsch in Lindau am Bodensee gastierte.

Schleif on,
Michael


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo Johannes,

Ich nehme bislang Truoil. Das war am meisten besprochen in Gitarrenbau Foren (meist amerikanische), daher hatte ich mir mal eine große Flasche aus den USA mitgenommen und die hält und hält und hält. Danish Oil habe ich auch da und ein Hartöl von Clou, im Prinzip machen die alle dasselbe, aber der Gelbstick ist anders. Truoil färbt schon recht ordentlich mit, Danish Oil nicht so. Ich glaube von Auro gibt es sogar was farbloses.

Grundlage für die ganzen Sachen ist glaube ich oft eingekochtes Öl, Leinöl z.B.. Das dickt dann ein und härtet schneller. Sikkative wie Harze o.Ä. sind glaube ich in allen Varianten drin.

Man kann so eine Hartöl Oberfläche auch polieren, wenn man will. Da geht z.B. Micro Mesh ganz gut (gibt so Sets von 2000 bis 12000 Körnung), ist aber Geschmackssache, ob man so eine Oberfläche mag. Ich mag schon gerne Galnz, aber 100% spielgelnder Hochglanz, das ist mir uch zu viel, dass sieht nach dem ersten Spielen ja eh direkt wieder shice aus. Aber bis kurz vor Hochglanz gehe ich schon, dann kommen die Farben imho besser raus und leuchten einfach mehr.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo Michl,

Resteverwertung von Baustoffen finde ich toll! Das kenne ich von historischen Baustoffen, und da geht ja finanziell auch einiges, so dass sich das auch lohnt. 60er/70er Jahre Mahagonitreppen, ich glaube, das ist noch zu weit ab vom Trend :-)

Und da ist teilweise auch Honduras Mahagoni dabei. Will gar nicht wissen, was u.a. die Militär-Junta in Argentinien damals an Holz aus dem Regenwald geschlagen hat, um mit dem Verkaufserlös Waffen zu kaufen. Muss viel gewesen sein, denn anscheinend war ja Mahagoni, Meranti und Co. eine zeitlang so billig, dass fast alle Neubauten damit ausgestattet wurden. Inkl. Türen, Türrahmen und Fensterrahmen. Die hat man ja vorher noch aus dem billigsten Rotz gebaut, Limba, oder wie der Gibson-Afficionado so gerne sagt: Korina :-)

Eine Stradivari hatte ich noch nie in der Hand, nein, dass ist ja auch nicht mein Fachbereich und auch nicht so ganz mein Interesse. Vor 2 Jahren war ich in der Real Armeria und habe mir ausführlich das Hauptwerk der Helmschmieds dort angesehen (was ich ja nur empfehlen kann, wenn man auf unfassbare Formgebungen in Metall steht). Dann hatte ich noch Zeit und habe mir den Rest des Palastes angesehen, da war dann auch ein Ensemble Instrumente von Stradivari dabei, an die man auch nahe rangehen konnte. Also, an die Glaskästen.

Hier ist der Wikipedia Artikel dazu:

https://en.wikipedia.org/wiki/Stradivarius_Palatinos

Es war interessant, wie sehr die Farben noch erhalten waren, wenngleich ich nicht weiß, wann und wie oft die restauriert wurden (und ob die Halswinkel auch mal modernisiert wurden). Ansonsten wie so oft bei so alten Meisterwerken bin ich immer überrascht, wie "hemdsärmelig" - naja, das ist ein großes Wort für eine Stradivari...- die Details ausgeführt sind teilweise. Aber klar, damals hatte man nicht die Unmengen an Werkzeugen in den Genauigkeiten zur Verfügung und v.a. nicht klein und motorgetrieben, da hat man alles von Hand machen müssen. Und ewig Zeit hat man ja auch nicht, es musste sich ja auch damals schon rechnen. Und dennoch haben diese Gegenstände trotzdem, oder vielleicht sogar deswegen einfach eine Anziehung, die einem CNC gefertigten Boutique Instrument der Neuzeit abgeht. Das ist zwar perfekt in den Details, aber auch anemisch und hart fürs Auge, das ist bei den imperfekten alten Teilen wesentlich organischer vom Eindruck.

Das gilt ja lustigerweise analog auch für Vintage Gitarren der 50er und 60er Jahre. Eine D'Angelico sieht schon in manchen Bereichen recht krude gebaut aus und auch eine Burst hat oft die Inlays schief drin, oder die Mechaniken z.B. . Aber ich glaube, dass das eben Teil des Charmes ist und ich würde mir wünschen, dass der Perfektionsfetischismus, der heutzutage bei neuen Gitarren vorherrscht sich auch vor diesem Hintergrund auf ein reelles Maß zurückentwickeln würde. Wenn ich mir teilweise Reviews durchlese und dann von "Mängeln" lese wie feine Kratzer in einer Hochglanzoberfläche, oder nicht 10000% sauber gefeilte Bundenden (da meine ich nicht die Abteilung Natodraht), dann weiß ich manchmal nicht, ob Leute überhaupt wissen, was da an Arbeit hintersteckt und Zeit. Und dass handgebaute Gitarren immer noch unfassbar billig sind und sogar in den letzten Jahren immer billiger geworden sind angesichts der Qualität (die ja offensichtlich eingefordert wird und im Internet bei "Mängeln" gerne breitgetreten wird), dass hat sich zu meinem Erstaunen noch immer nicht ganz herumgesprochen.

Da hatte ich ja durchaus mal die kurz aufflammende Idee, dass man vorschlagen könnte eine Gitarre zu dem Stundenlohn zu bauen, die der Auftraggeber selber in seinem Job verdient. Aber da ging der linke Gaul halt irgendwie mit mir durch :-)

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

So, es hat sich ausgeölt. Jetzt heißt es 7-10 Tage warten und dann wird endgeschliffen und poliert. Dann das übliche Gebete, das alles noch passt, die letzten Löcher bohren, Bünde abrichten, Sattel basteln, löten, fertig. Das dauert bei mir aber doch länger, als sich das jetzt gelesen hat. Eigentouch wäre das alles innerhalb eines Tages machbar, aber bei mir...naja...

Damit es nicht langeweilig wird während des Wartens habe ich dann am anderen Sorgenkind etwas rumgebastelt. Also, der Hals von dem Ding, der ist echt verflucht, keine Ahnung, warum. Kopfplattenwinkel ist eigentlich einen Ticken zu groß, und als ich die Kopfplatte grob auf Stärke sägen wollte an der Bandsäge, hat sich leider heimlich die untere Bandführung gelöst, weswegen dann die Kopfplatte nicht parallel, sondern eher so, ich sage mal bananenförmig gesägt wurde. Das ist shice für die Optik, da die Stärke aber noch total okay ist, sollte das bei der Statik keine Rolle spielen, aber es ist natürlich wieder mal so ein kleiner Shice Fehler, den man immer sehen wird....ärgerlich. Zudem da ja auch bereits alle Inlays drin waren. Dann wollte sich der Ovangkolhals auch partout nicht geschmeidig in Form bringen lassen, sondern hatte dauernd irgendwelche Buckel, das Ding hat mich echt zur Verzweiflung getrieben bis jetzt....aber egal, ist jetzt halt irgendwie fertig geworden, ich habe wieder viel gelernt (gerade, was den Bereich Kofplatte angeht, mein lieber Schwan....) und ich tröste mich einfach damit zu glauben, dass das am Ende schon alles porno werden wird.

Heute habe ich dann auch den Hals schonmal eingefräst, das war auch zum Wegrennen....also echt, das Ding ist verhext, aber meine da-shice-ich-doch-drauf-Kraft war heute mal stärker und nu ist das Ding drin. Und klar, htte einen hoch weiter im Korpus sitzen können, 16. Bund wäre ja optimal, jetzt ist es der 16. und 1/3. Aber immer noch besser, wie bei meinem ersten Versuch von so einem Ding, da war es dann der 17. Bund und das sah komplett shice aus von den Proportionen:

Das wird dann jetzt schonmal besser.

Trotzdem, das Ding, echt, wehe das klingt nicht, oder sieht am Ende nicht wenigstens annehmbar aus, dann wird daraus ein Tisch, oder so. Beim Body lief ja eigentlich alles gut, aber der Hals von dem Ding....eigentlich hätte ich nen neuen machen sollen, aber, da hatte ich dann gar keine Lust mehr drauf nach der ganzen Zeit. Und der Hals lag ja jetzt auch fast 1 Jahr, da hat sich nix bewegt, das ist ja schonmal sehr gut. Und wenn da erstmal Öl drauf ist, ist das eh alles wieder wie Weihnachten.

Das wird dann auch die letzte Inlay Orgie sein für lange Zeit, die ich hier gemacht habe. Ist zwar cool, das eben mal zu machen, aber es sieht dann doch selbst mir auf die Dauer zu sehr nach Weihnachtsbaum aus.

Diemal dann auch nur Leoparden:

Und zusammengesteckt dann jetzt erstmal so:

Die Humbuckerfräsungen müssen noch rein, das war es an den großen Aktionen. Und natürlich noch 1000x schleifen und dann schleifen und nochmal schleifen. Nass machen.Schleifen. Nass machen. Schleifen. Ein Traum.

Tja, und bei der Farbe schwanke ich noch etwas. Dieses dunkle Burst von der kleinen hat mir ganz gut gefallen, das könnte ich hier nochmal machen und den gelb Anteil in der Mitte eröhen. Oder was in grün? So ein Jade Glow hätte ja auch was. Eigentlich wollte ich die Charcoal machen, aber da geht die Riegelung imho immer so kaputt bei, wenn man das Schwarz zurückschleift, oder auswässert. Tiger Eye wäre da auch etwas zu heftig bei der Größe, finde ich. Und Blautöne faden ja recht knackig (leider, das wäre es sonst gewesen, Northern Lights o.ä.).

Naja, mal sehen,  was es werden wird, ist ja noch ein bischen hin.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Und klar, hätte einen Hauch weiter im Korpus sitzen können, 16. Bund wäre ja optimal, jetzt ist es der 16. und 1/3.

Okay, das wird allmählich eine Alleinunterhalternummer mit dem größten Unterhaltungsfaktor für mich, weil ich den Thread quasi als Tagebuch mißbrauche. Aber das habe ich dann heute Morgen in der Bahn noch gecheckt und mir ein kleines Lächeln ins Gesicht gezaubert: 

Schaut man sich mal grob vergleichbare Instrumente von Gibson an, eine ES-135 oder ES-137, dann stellt man fest, dass der Ansatz da auch nicht exakt am 16. Bund, sondern auch eher bei 16 1/3 +- erfolgt. Und bei denen passt das halbwegs von den Proportionen. Bei der ES 135 sowieso, bei der 137 haben die irgendwas Schlimmes mit dem upper bout angestellt, der ist mega unförmig. Das ist mir bei neueren Byrdlands auch schon aufgefallen und bei Spät 90er ES-350T's zumindest. 

Bei Bursts ist das ja auch nicht immer gleich mit dem Halsansatz, wenn ich das recht erinnere, also, da bin ich ja dann evtl. doch fein raus, was mich natürlich sehr freut! Dann kann ich den Cutaway Bevel ein bischen kleiner machen, dann sollte das alles hinhauen.

Nebenbei bemerkt, wenn man sich mal wirklich Gitarren ganz genau und lange ansieht, dann fallen einem echt die abgefahrensten Details auf, die die Optik massiv verändern können. Ich musste irgendwann mal mit nem 3D Programm irgendwas mit Gitarren "designen" für den Job und da war das schon abgefahren wie z.B. eine um nur 2mm versetzte Mittellinie am Korpus die Proportionen komplett kaputt gemacht hat, wenn die Gitarre vertikal abgebildet war. Horizontal ging das schon fast wieder. Und Deckenwölbungen, Korpus Radien, Taillen und Cutaways, also, Respekt, wer das so hinbekommt, dass es gut aussieht, da steckt der Teufel imho schon sehr im Detail. Auch die Proportionen der Kopfplatte zum Body, also, da ist sind 2mm mehr oder weniger auch entscheiden zwischen Hit or Shit. Oder Humbucker Rahmen. Wenn man statt eines schönen oldstyle M69 Typs einfach einen klobigeren modernen Korea Rahmen nimmt (das sind auch nur minimale Unterschiede in den Maßen), dann macht man aus einer Vintage Burst auch schon fast eine Epiphone :-) Das kann man ewig fortführen (Toggle Muttern! Größe des Switchtips! Überhaupt, Hardwareoberflächen! EIEIEI!). 

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

: : Okay, das wird allmählich eine Alleinunterhalternummer
: mitnichten! Selbst wenn ich nicht auf jeden Deiner Beitrag antworte, verfolge ich sie mit großem Interesse. Und da bin ich gewiß nicht der Einzige.

+1...issso...Deine Beiträge sind allerfeinste Lektüre in Sachen Gitarrenbau. Außerdem spürt man die Hingabe, mit der Du Dich der Sache widmest.

Also: Blog on :-)

Michael


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Okay, das hatte ich jetzt tatsächlich gar nicht so beabsichtigt, denn das mit dem Alleinunterhalter war gar nicht irgendwie negativ oder so gemeint, sondern einfach wie ich schrieb, dass das total okay ist, da ich diesen Thread dann als Tagebuch mißbrauchen kann. Kann ich mir ja dann in 10 Jahren wieder durchlesen und die Hände über den Kopf zusammenschlagen.

Aber natürlich danke für die warmen Worte! Und trotzdem, das hat auch nix mit Tiefstapeln zu tun, sondern ist einfach realistisch: ich bin was den Bau angeht kompletter Laie und Padawan, das ist so. Und nochmal, die Fotos sehen besser aus, als die Teile in echt aussehen, an so ein Level von z.B. Hartung oder gar Randy Parsons (Alter, DER Tüpp ist echt ein Künstler krass krass krass), Ken Parker, Steve Klein, u name it, also, da müsste ich noch sehr sehr viele Stunden investieren. Ich glaube, ich könnte die Verarbeitungsqualität schon erreichen, die Kreativität, das weiß ich nicht, aber wie gesagt, das wären etliche hundert Stunden bis dahin.

Und so richtig Plan habe ich ja auch noch nicht von all den Details. Aber so für das, was ich gerne machen will, reicht das eigentlich aus mit kleinen Einschränkungen.

Momentan muss ich ja wieder dem geilsten Job der Welt nachgehen, so dass ich erst am Wochenende wieder Zeit habe etwas zu machen . Dann sollten die Fräsungen für die Humbucker drin sein und der Hals eingeleimt werden, sofern das alles proportional passt. Und wie es aussieht, muss ich am Griffbrettende ein wenig bei gehen, das scheint etwas schräg, aber das wird schon. Schlimmstenfalls leime ich ein wenig Ebenholz dran und schleife das bei.

Daher dann auch jetzt keine Fotos erstmal. Ich kann ein frühes Bild der Korpusrückseite nachreichen, da sieht man die Riegelung der Esche ganz gut. die ist echt museumsreif, komplett gleichmäßig, komplett durchgehend, keine Aussetzer, keine Lücken. W a h n s i n n .

Das war jetzt noch quasi der Rohzustand, ohne viel Schliff, da wirkt das nicht so krass. Ist es aber.

Tja, und was dann die Farbe angeht, ich glaube, ich mach nochmal Teststücke mit der Clou Beize in Blau und schau mal, wie krass das faded. So ein Northern Lights, das ist dann doch  schon geil....und blaue Gitarren...wissen wir ja alle.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moinsen Martin,

Ohje, echt alles? Oh weia, das tut mir leid :-) Aber mal im Ernst, an den Universitäten muss man ja auch anscheinend für alles mittlerweile Disclaimer schreiben oder Trigger Warnungen, daher mache ich das - der wo nicht studiert hat - einfach auch mal:

Was ich mir in Hinblick auf Gitarrenbau so aus den Fingern sauge basiert rein auf Vermutung/Spekulation/Erfahrung meinerseits, also, auch wenn ich das vielleicht manches Mal härter formulieren sollte, nichts von dem was ich schreibe ist in Edelstein gemeißelt und soll es auch nicht. Es ist eher ein Begeisterung-Teilen, oder der Versuch der an-meinem-Spaß-Teilhabe. 

Denn: ich habe keine Ahnung. Aber Spaß. Der erste Teil gilt für mich eh immer, der zweite immer öfter, der Segen des Alters. 

Ich weiß gar nicht, ob ihr diesen Mega Thread aus dem PRS Forum kennt, den "Private Stock Friday". Da werden fast jeden Freitag Fotos aus der aktuellen Private Stock Produktion hochgeladen und da ist eigentlich immer was zur Inspiration dabei. Und es ist auch schön sich jeden Freitag auf pornöse Bilder freuen zu können (ja, die Ironie ist mir durchaus bewusst). Vielleicht ließe sich sowas hier auch machen, DIY-Friday oder so? Irgendwie scheint ja der Bau von Equipment immer viele Leute zu triggern. Richtig coolio fände ich das natürlich auch so "hands-on" Leuten Dinge zu vermitteln, also, dass man mal Bundschlitze sägen kann, oder mal nen Body ausschneidet oder auch mal den Wölbungshobel über eine Ahorndecke fliegen lassen kann, aber das scheitert am Vermittlungskönnen und auch der Zeit. Ich glaube, da könnten beide Seiten viel lernen. 

Aber mal raus den wirren Gedanken und wieder halbwegs back to topic: ich erwähnte irgendwo vorher schonmal kurz, was für Pickups und was für eine Schaltung in die Bonbon-Paula kommen soll. Das werden 2 Humbucker, bei denen jeweils eine Spule nicht magnetisiert ist (ich glaube, wenn man die Slugs aus einer der Humbucker Spulen nähme, dann hätte das den gleichen Effekt). Trotzdem 4-adrig. Was soll das, was macht das und überhaupt? Tja, ich bin ja (noch) kein Elektronik-Checker, aber eingebaut und benutzt habe ich das bereits und schreibe jetzt mal aus der Erfahrung heraus. 

Es fing hiermit an (endlich ein Bild!):

Da sollte ja alles rein, was geht. Also auch Split für die Humbucker. Dann mal das Internet durchgelesen und erfahren das Spit shice aus, weil da die Lautstärke so abkackt. Lieber coil tap (also doof gesagt: nicht eine Spule komplett raus, sondern nur einen Teil, eben so, dass es nach SC klingt, aber eben noch laut genug ist). Habe ich gemacht (2x Push/Push Potis) und: das ist nur so halbgeil. Warum? Weil der Split Modus einfach zu dünn klingt und doch zu viel verliert an Volumen. Zudem sind Push/Push oder Push/Pull Potis echt furchtbar in der Handhabung, die gibt es anscheinend nur in super leichtgängig, d.h., ich verstelle die in einer Tour und es fühlt sich immer etwas wackelig an. Cool aber sind die Ibanez Sure-Grip Knöppe, also, das ist wirjlich 1a mit *, wenn ihr mich fragt. Und Push/Pull Potis, das werde ich nie verstehen, warum die so oft verwendet werden, push/push ist so viel besser (mit o.g. Einschränkungen).

So, aber in der Mittelstellung und Steg Humbucker dabei getapt klang schon recht nice. Also, prinzipiell will ich also schon was haben mit Split/Tap, aber irgendwie besser.

Also habe ich wieder das Internet gelesen. DiMarzio Bluesbucker. Klingt gut. Der hat nämlich eine Spule nicht magnetisiert und ist 4adrig. Klingt jetzt erstmal so: Was?? Aber beschrieben wurde es mit: kling nicht gesplittet wie ein P90 mit dicken Mitten, als hätte man einen Humbucker etwas beigemischt und gesplittet klingt es dann nach geilem Singlecoil und beide Sounds sind fast exakt gleich laut. Tja, dann habe ich solche Varianten mal bestellt und eingebaut, die Spulen habe ich dann jeweils regelbar gemacht und was soll ich sagen? Das ist schon mega geil. Also, im HB Modus klingt es nicht 100% nach fettem Humbucker (dafür aber definiert), aber fetter als ein P90. Und im Split Modus, also, ich traue mich das ja nicht zu schreiben fast, aber, ich so als absoluter Strat Experte und Afficionado würde mal sagen, das klingt erstaunlich authentisch nach: Strat. Mittelstellung und beide Pickups gesplittet klingt dann auch sehr sehr geilo, zwar nicht so, eine Stellung 4 bei einer Strat, aber schon nahe dran. Wenn man die Pickups beide drehen würde, also, Polepieces nach innen, dann wäre das glaube ich schon erschreckend authentisch...

Achja, die Spulen stufenlos regelbar zu machen, das hat mir nix gebracht, ich nutze nur ganz, oder gar nicht. Aber Schalter sehen shice aus und durch die Potis bleibt die klassische Optik gewahrt. Und ich kann dann auch schwergängige Potis nehmen und wieder die Sure Grips und die Welt ist in Ordnung.

So ein Bluesbucker (also, mal ehrlich, ich nehme keinen DiMarzio, ich habe mir solche Dinger nachbauen lassen, darf ja aber keine Werbung hier machen) ist imho ein ganz guter Tipp, wenn man statt HB einen P94 oder so in die Halsposition setzen will, denn der kann sowohl quasi P90, aber immer noch ein bischen Humbucker und dazu auch ein wenig Strat SC. 

Aber, jetzt habe ich da ganz gerne auch mal eine Frage: da ich ja durch eine alte Les Paul Standard aus den späten 80ern sozialisiert wurde (mein Gott, hab ich die Gitarre durchgeknetet, die würde ich gerne heute nochmal sehen! Da fehlte schon ne Menge Lack am Hals und in der Decke nach mißglückter Bigsby Operation in jungen Jahren waren glaube ich 4-5 Löcher :-)), konnte ich mit dem 50#s wiring nie was anfangen. Hatte das gefühlt in jeder Gitarre drin und fand die alte Standard immer besser beim Regeln. Und die hatte 300kOhm (ja, 300!) linear Potis drin bei den Volumenreglern. Daher nutze ich auch immer lineare Potis, aber dann in 500k, denn 300k sind irgendwie manchmal schwer aufzutreiben, wenn man mal faul ist und lange Schäfte nutzen will. Jetzt habe ich also 500k lin Potis rumliegen udn würde die auch für die Schaltung komplett nutzen (also, 1x Master Volume, 1x Master Tone, 2x regelbare Spule). Spricht irgendwas dafür für das Tone Poti (nutze ich selten) oder die regelbaren Spulen ( nutze ich dauernd)  500k log zu nehmen? 

Alles Gute!

Jonas

Lesetipp: John Williams Stoner -> lese ich jetzt zum 3. Mal, ich finde, das Buch muss man mal gelesen haben, einfach gut.


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moinsen Martin,

Ohje, echt alles? Oh weia, das tut mir leid :-) Aber mal im Ernst, an den Universitäten muss man ja auch anscheinend für alles mittlerweile Disclaimer schreiben oder Trigger Warnungen, daher mache ich das - der wo nicht studiert hat - einfach auch mal:

Was ich mir in Hinblick auf Gitarrenbau so aus den Fingern sauge basiert rein auf Vermutung/Spekulation/Erfahrung meinerseits, also, auch wenn ich das vielleicht manches Mal härter formulieren sollte, nichts von dem was ich schreibe ist in Edelstein gemeißelt und soll es auch nicht. Es ist eher ein Begeisterung-Teilen, oder der Versuch der an-meinem-Spaß-Teilhabe. 

Denn: ich habe keine Ahnung. Aber Spaß. Der erste Teil gilt für mich eh immer, der zweite immer öfter, der Segen des Alters. 

Ich weiß gar nicht, ob ihr diesen Mega Thread aus dem PRS Forum kennt, den "Private Stock Friday". Da werden fast jeden Freitag Fotos aus der aktuellen Private Stock Produktion hochgeladen und da ist eigentlich immer was zur Inspiration dabei. Und es ist auch schön sich jeden Freitag auf pornöse Bilder freuen zu können (ja, die Ironie ist mir durchaus bewusst). Vielleicht ließe sich sowas hier auch machen, DIY-Friday oder so? Irgendwie scheint ja der Bau von Equipment immer viele Leute zu triggern. Richtig coolio fände ich das natürlich auch so "hands-on" Leuten Dinge zu vermitteln, also, dass man mal Bundschlitze sägen kann, oder mal nen Body ausschneidet oder auch mal den Wölbungshobel über eine Ahorndecke fliegen lassen kann, aber das scheitert am Vermittlungskönnen und auch der Zeit. Ich glaube, da könnten beide Seiten viel lernen. 

Aber mal raus den wirren Gedanken und wieder halbwegs back to topic: ich erwähnte irgendwo vorher schonmal kurz, was für Pickups und was für eine Schaltung in die Bonbon-Paula kommen soll. Das werden 2 Humbucker, bei denen jeweils eine Spule nicht magnetisiert ist (ich glaube, wenn man die Slugs aus einer der Humbucker Spulen nähme, dann hätte das den gleichen Effekt). Trotzdem 4-adrig. Was soll das, was macht das und überhaupt? Tja, ich bin ja (noch) kein Elektronik-Checker, aber eingebaut und benutzt habe ich das bereits und schreibe jetzt mal aus der Erfahrung heraus. 

Es fing hiermit an (endlich ein Bild!):

Da sollte ja alles rein, was geht. Also auch Split für die Humbucker. Dann mal das Internet durchgelesen und erfahren das Spit shice aus, weil da die Lautstärke so abkackt. Lieber coil tap (also doof gesagt: nicht eine Spule komplett raus, sondern nur einen Teil, eben so, dass es nach SC klingt, aber eben noch laut genug ist). Habe ich gemacht (2x Push/Push Potis) und: das ist nur so halbgeil. Warum? Weil der Split Modus einfach zu dünn klingt und doch zu viel verliert an Volumen. Zudem sind Push/Push oder Push/Pull Potis echt furchtbar in der Handhabung, die gibt es anscheinend nur in super leichtgängig, d.h., ich verstelle die in einer Tour und es fühlt sich immer etwas wackelig an. Cool aber sind die Ibanez Sure-Grip Knöppe, also, das ist wirjlich 1a mit *, wenn ihr mich fragt. Und Push/Pull Potis, das werde ich nie verstehen, warum die so oft verwendet werden, push/push ist so viel besser (mit o.g. Einschränkungen).

So, aber in der Mittelstellung und Steg Humbucker dabei getapt klang schon recht nice. Also, prinzipiell will ich also schon was haben mit Split/Tap, aber irgendwie besser.

Also habe ich wieder das Internet gelesen. DiMarzio Bluesbucker. Klingt gut. Der hat nämlich eine Spule nicht magnetisiert und ist 4adrig. Klingt jetzt erstmal so: Was?? Aber beschrieben wurde es mit: kling nicht gesplittet wie ein P90 mit dicken Mitten, als hätte man einen Humbucker etwas beigemischt und gesplittet klingt es dann nach geilem Singlecoil und beide Sounds sind fast exakt gleich laut. Tja, dann habe ich solche Varianten mal bestellt und eingebaut, die Spulen habe ich dann jeweils regelbar gemacht und was soll ich sagen? Das ist schon mega geil. Also, im HB Modus klingt es nicht 100% nach fettem Humbucker (dafür aber definiert), aber fetter als ein P90. Und im Split Modus, also, ich traue mich das ja nicht zu schreiben fast, aber, ich so als absoluter Strat Experte und Afficionado würde mal sagen, das klingt erstaunlich authentisch nach: Strat. Mittelstellung und beide Pickups gesplittet klingt dann auch sehr sehr geilo, zwar nicht so, eine Stellung 4 bei einer Strat, aber schon nahe dran. Wenn man die Pickups beide drehen würde, also, Polepieces nach innen, dann wäre das glaube ich schon erschreckend authentisch...

Achja, die Spulen stufenlos regelbar zu machen, das hat mir nix gebracht, ich nutze nur ganz, oder gar nicht. Aber Schalter sehen shice aus und durch die Potis bleibt die klassische Optik gewahrt. Und ich kann dann auch schwergängige Potis nehmen und wieder die Sure Grips und die Welt ist in Ordnung.

So ein Bluesbucker (also, mal ehrlich, ich nehme keinen DiMarzio, ich habe mir solche Dinger nachbauen lassen, darf ja aber keine Werbung hier machen) ist imho ein ganz guter Tipp, wenn man statt HB einen P94 oder so in die Halsposition setzen will, denn der kann sowohl quasi P90, aber immer noch ein bischen Humbucker und dazu auch ein wenig Strat SC. 

Aber, jetzt habe ich da ganz gerne auch mal eine Frage: da ich ja durch eine alte Les Paul Standard aus den späten 80ern sozialisiert wurde (mein Gott, hab ich die Gitarre durchgeknetet, die würde ich gerne heute nochmal sehen! Da fehlte schon ne Menge Lack am Hals und in der Decke nach mißglückter Bigsby Operation in jungen Jahren waren glaube ich 4-5 Löcher :-)), konnte ich mit dem 50#s wiring nie was anfangen. Hatte das gefühlt in jeder Gitarre drin und fand die alte Standard immer besser beim Regeln. Und die hatte 300kOhm (ja, 300!) linear Potis drin bei den Volumenreglern. Daher nutze ich auch immer lineare Potis, aber dann in 500k, denn 300k sind irgendwie manchmal schwer aufzutreiben, wenn man mal faul ist und lange Schäfte nutzen will. Jetzt habe ich also 500k lin Potis rumliegen udn würde die auch für die Schaltung komplett nutzen (also, 1x Master Volume, 1x Master Tone, 2x regelbare Spule). Spricht irgendwas dafür für das Tone Poti (nutze ich selten) oder die regelbaren Spulen ( nutze ich dauernd)  500k log zu nehmen? 

Alles Gute!

Jonas

Lesetipp: John Williams Stoner -> lese ich jetzt zum 3. Mal, ich finde, das Buch muss man mal gelesen haben, einfach gut.


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin.

Also erstmal +1 für die DIY Beiträge.


: Also habe ich wieder das Internet gelesen. DiMarzio Bluesbucker. Klingt gut. Der hat nämlich eine Spule nicht magnetisiert und ist 4adrig. Klingt jetzt erstmal so: Was?? Aber beschrieben wurde es mit: kling nicht gesplittet wie ein P90 mit dicken Mitten, als hätte man einen Humbucker etwas beigemischt und gesplittet klingt es dann nach geilem Singlecoil und beide Sounds sind fast exakt gleich laut. Tja, dann habe ich solche Varianten mal bestellt und eingebaut, die Spulen habe ich dann jeweils regelbar gemacht und was soll ich sagen? Das ist schon mega geil. Also, im HB Modus klingt es nicht 100% nach fettem Humbucker (dafür aber definiert), aber fetter als ein P90. Und im Split Modus, also, ich traue mich das ja nicht zu schreiben fast, aber, ich so als absoluter Strat Experte und Afficionado würde mal sagen, das klingt erstaunlich authentisch nach: Strat. Mittelstellung und beide Pickups gesplittet klingt dann auch sehr sehr geilo, zwar nicht so, eine Stellung 4 bei einer Strat, aber schon nahe dran. Wenn man die Pickups beide drehen würde, also, Polepieces nach innen, dann wäre das glaube ich schon erschreckend authentisch...
: Achja, die Spulen stufenlos regelbar zu machen, das hat mir nix gebracht, ich nutze nur ganz, oder gar nicht. Aber Schalter sehen shice aus und durch die Potis bleibt die klassische Optik gewahrt. Und ich kann dann auch schwergängige Potis nehmen und wieder die Sure Grips und die Welt ist in Ordnung.


: So ein Bluesbucker (also, mal ehrlich, ich nehme keinen DiMarzio, ich habe mir solche Dinger nachbauen lassen, darf ja aber keine Werbung hier machen) ist imho ein ganz guter Tipp, wenn man statt HB einen P94 oder so in die Halsposition setzen will, denn der kann sowohl quasi P90, aber immer noch ein bischen Humbucker und dazu auch ein wenig Strat SC. 

Die Werbung darfst Du mir gerne mal per Mail schicken. Das klingt doch alles nach einem Tonabnehmer, den ich mal ausprobieren muss.

Gruß

Ugorr


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Eine alte Lebensweisheit besagt ja, dass es immer anders kommt, als man denkt. Wenn man so lustige Dinge tut wie als Hobby Gtarren zu bauen, dannbewahrheitet sich sowas eben immer öfter (als man denkt :-)).

Was war der Plan? Achja, Proportionen checken bei der Gitarre auf der Werkbank, da war ja die Sache mit dme nicht ganz 100% korrekten Halsansatz. Das hört sich einfacher an, als es ist. Ich habe 10 Fotos gemacht mit einem Pickuprahmen als Platzhalter an verschiedenen Stellen um zu checken, was am Besten aussehen würde. Da reden wir nicht von Zentimetern, sondern von Millimetern.

Dann habe ich Bilder gewälzt von Singlecuts um zu sehen, wie das Verhältnis von Humbuckerrahmen zu tiefstem Punkt des Cutaways ist. Und wie sich der Toggle dazu verhält. Nun ist die Gitarre auf der Werkbank ja nun größer als ne Paula, daher ändern sich natürlich alle Verhältnisse. Um die 1:1 zu übertragen, wäre man in etwa beim Halsansatz einer Byrdland  14,5. / 15. Bund), also, irgendwie grob. Das sieht bei einem Bevel im Cutaway aber shitty aus, imho, zudem komme ich dann ja auch nicht in die Spandexhosenzone und das ist ja in meinem Alter noch durchaus erstrebenswert (hatte ich eigentlich erwähnt, dass ich voll im Amp Kaufrausch bin? Nein? Ach....). Und je länger man auf etwas schaut, desto unsicherer wird man ja.

Also nochmal googeln. Und ha, da war doch was, damals, als ich noch jung war war ich megaspitz auf eine Dommenget. Und der hatte damals für Carl Carlton eine Kingsize gebaut, quasi eine vergrößerte Paula, also, quasi das, was ich hier auch habe, Heureka! Also, googeln, checken und: Lächeln. Vom Bild her würde ich sagen hat der Herr Dommenget in etwa das gemacht, was ich auch gemacht habe, eben den Umriss der Paula vergrößert (ich glaube sogar, das könnte sogar bei ihm und mir jeweils genau gleich sein) und dann das Cutaway angepasst. Die Taille der Kingsize sieht jedenfalls sehr ähnlich aus zu meiner Gitarre hier, also, das ist ja mal ein super Vergleichswert! Und irgendwie dämmerte mir auch, warum ich 3 Leoparden ins Griffbrett wollte, weil die Kingsize Dommenget auf seiner HP auch so große Perlmutttiere drin hat und das hat mich dann doch mehr beeindruckt, als ich dachte, anscheinend.

Egal, also, bei der Kingsize ist der Halsansatz am 16. Bund, Oberkante Pickuprahmen und Unterkante Cutaway tiefster Punkt liegen etwa eine Multibindingstärke auseinander, grob geschätzt. Und dennoch wirkt die HB Platzierung etwas gedrungen (das könnte man über eine längere Mensur ausgleichen, wenn man da wirklich die "normalen" Proportionen haben will). Also mal schnell verglichen, joa, da würde ich mal 2-3mm den Rahmen weiter vom Hals weg platzieren bei meiner Gitarre, damit das etwa hinkommt. Mal kurz eine Stellprobe gemacht, macht nen schlanken Fuß, und ich kann den Bevel dadurch sogar noch etwas weiter reinziehen (was ich ja immer mega chic finde).

Also, Plan stand: Griffbrett verlängern, Hals Humbuckerfräsung rein, Hals einleimen, ab nach Hause und die geölte Gitarre polieren. Effektivität ist eben alles.

So, Griffbrett verlängern, äh, tja, ich hatte noch den Originalabschnitt vom Griffbrett, also schonmal kein Problem mit dem Maserungsverlaufübergang (was mir aber ehrlich gesagt auch echt egal gewesen wäre, wenn es nicht gepasst hätte :-)). Also ein bischen gesägt, geschliffen, gefeilt, geflucht (weil natürlich passt nix), dann Epoxy angemischt mit schwarzen Pigmenten, abkleben und rein das Ganze. Da ich die Griffbrettwölbung nicht 1000% treffen kann ohne (zu) viel Arbeit, habe ich ganz braun also das Griffbrettende mit einer "kreativen" Hohlkehle zum Pickuprahmen hin abfallen lassen. Ich glaub, sowas habe ich mal bei einem Röder Gambenbass gesehen, oder bei ner F-5 Mandoline. Da läuft das unbundierte Griffbrettende aber in so einem schönen Schwung aus, weswegen das mit der Hohlkehle geiler aussieht als hier, aber hey, ich finde es ganz nett eigentlich und, sieht man ja auch sonst nicht oft:

Noch beischleifen und so, und das passt das. Tja, und dann mal eben die HB Fräsung. Muss man ja vor dem Einleimen vom Hals machen, weil man sonst fuddeln muss mit der Schablone. Und als ich dann mal die Schabline rauskramte aus meiner Müllhalde von Werkstatt, da wusste ich, dass das heute wohl nix geben wird, denn, dieses dumme Ding hat mich bis jetzt noch immer zur Verzweiflung gebracht. Warum? Die Schablone ist viel zu groß. Das vergesse ich nur immer wieder und kaufe keine neue und manchmal fräse ich auch munter damit drauflos und freue mich dann, wenn am Ende der Humbuckerrahmen eine Haar breit zu klein ist für die Fräsung....

Also, wegschmeißen, damit dass nicht nochmal passiert und dann Montag eine neue kaufen (haben wir ja zum Glück im Laden, ich Fuchs , ich...) .

Und nu? Naja, ein bischen mit Beize rumgespielt, aber so 100% gefallen hat mir da nix von. Aber für ein Kandinsky Look a like reicht es:

Hatte ich eigentlich mal mein "Holzlager" gezeigt? Da sind aktuell glaube ich 4 komplette Treppen drin, inkl. 2 Handlaufsets (die anderen Handläufe waren schon auf dem Müll/im Ofen....ohne Worte):

Ordnung ist alles. Habe ich gehört. "Genies beherrschen das Chaos", das hörte ich allerdings auch.

So, also ab nach Hause und ein wenig polieren. Das ist zwar irgendwie schön, aber irgendwie auch zeitaufwendig. Ich nehme Micro Mesh von 1.800 bis 12.000, das geht ganz gut. Ich glaube aber, hier werde ich für die Decke diesmal noch weiter gehen, da gefällt mir die Oberfläche noch nicht. Mal sehen, was ich da nehme, ich glaub, Polierpaste auf Hartöl das wird nix. Vielleicht gibt es da noch feinere Körnungen von Micro Mesh. Aber es wird. Das Licht war heute schlecht, die Farben kommen nicht gut raus, die sind schon sehr viel kräftiger in echt. Zum Vergleich habe ich meinen ganz neu erwrobenen Steyner Gurt daneben gelegt, der ist echt super duper schön und knorke verarbeitet, Made in Germany und vegan und ich finde es sehr toll, dass es sowas Schönes hier zu kaufen gibt (nein, das ist keine Werbung, ich bin einfach nur begeistert von dem Ding, voll bezahlt und mein Abeitgeber führt das Zeug gar nicht):

Soweit erstmal. Ich denke, mangels Schablne geht morgen leider nix. Aber nun gut. Dafür habe ich mein altes Boss BR-800 mal rausgekramt und schau gleich mal, ob es noch tut und ich noch damit umgehen kann. Dann wären ja evtl. in ein paar Wochen Soundbeispiele möglich. Aber, da verspreche ich jetzt erstmal nichts.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Soweit erstmal. Ich denke, mangels Schablne geht morgen leider nix. Aber nun gut. Dafür habe ich mein altes Boss BR-800 mal rausgekramt und schau gleich mal, ob es noch tut und ich noch damit umgehen kann. Dann wären ja evtl. in ein paar Wochen Soundbeispiele möglich. Aber, da verspreche ich jetzt erstmal nichts.

Hallo zusammen,

Ha, da hat mich der Ehrgeiz gepackt. Ich habe schnell mal was zusammengeschustert mittels Digitech Trio (deswegen bollern die Drums so heftig...) und BR. Keine Meisterleistung in Sound (und ich höre ja eh bescheiden, d.h. für "normale" Menschen wird sich das sehr äh unausgewogen anhören, schätze ich).

Das ist eine Paula mit 2 Bluesbucker Typen, Singlecoil und Humbucker Modus, alles dabei:

Kisuaheli

Warum der Name? Nun, den Song hatte ich hier vor Jahren mal vorgestellt, mit Gesang und auf Deutsch. Da entspann sich eine lange Diskussion von wegen Aussprache, die an Kisuaheli erinnern würde :-)

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moinsen Johannes,

Ja, sorry, hatte den Track gelöscht nach Martins Kommentar. Meine Ohren tun es einfach nicht mehr gut genug, als dass ich sowas posten sollte, offensichtlich.

Aber Bilder gehen ja noch, ich schau mal, ob ich die Tage etwas zu Stande bringe dahingehend.

Alles Gute und Dir auch einen guten Start in die Woche, das Wetter lässt sich ja schonmal gut an!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Lieber Jonas,

: Ja, sorry, hatte den Track gelöscht nach Martins Kommentar. Meine Ohren tun es einfach nicht mehr gut genug, als dass ich sowas posten sollte, offensichtlich.

Kann es sein dass du mich kapital missverstanden hast? Das klang doch super! (und der Song an sich war auch klasse mit einigen sehr schönen und überraschenden Akkordverbindungen!)

LG Martin


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Guten Abend zusammen,

Mein Fahrrad ist kaputt, das ist ein wenig doof. Dann muss ich halt zu Fuß in die Werkstatt, kein Beinbruch, aber ich muss schon sagen, als Fahrradfahrer bin ich es ja gewohnt, Freiwild zu sein, aber Abends als Fußgänger im Industriegebiet? Eieiei...

Naja, egal, der Tag war von der Stimmung her für mich wie aus einem Lovecraft Roman, da hat das Wetter sein übriges zu beigetragen. Aber ich hatte tatsächlich noch 2 Tage Urlaub übrig, was ich gänzlich aus dem Blick verloren hatte, geilo! Bei 20 Tagen Jahresurlaub ist man eben sehr sparsam und offenbar wohl auch mal zu sehr, aber jetzt kann ich wenigstens noch in Ruhe ein bischen basteln, schön!

So, also, die neue Schablone habe ich gestern besorgt, da konnte ich dann heute die Hals PU Fräsung machen. Aber natürlich vorher noch messen, bzw. checken, ob die Schablone auch passt. Die passt, und wie, 1a mit *, so macht das dann auch Spaß!

Da habe ich jetzt kein Foto von gemacht, sorry, denn ich habe dann auch direkt den Hals eingeleimt, damit er endlich aus dem Weg ist. Da kann eigentlich nichts viel schiefgehen, aber diesmal habe ich dann clevererweise endlich mal auf alle Ratschläge gehört und auch mal abgeklebt und dann mit einem nassen Lappen den Überstand abgewischt. Ja, gebe zu, das macht schon Sinn und spart viel Arbeit :-))

Dann hatte ich noch ein Probestück herumliegen mit Truoil drauf, da habe ich mal meine RotWeiss Polierpaste drauf ausprobiert. Scheint zu gehen. Aber ich habe ein wenig Bammel das jetzt auch auf der Kleinen auszuprobieren, wenn ich mir da die Oberfläche mit bversaue, herrje, dann fange ich da nur sehr ungerne von vorne wieder an. Hat da zufällig irgendwer Erfahrung mit Polierpaste auf Hartöl Oberfläche?

Und die Tage schrieb ich ja von Treppen, Handläufen und Co. . Der Kleinanzeigengott war wieder gnädig und am Samstag hole ich meterweise Handläufe ab. Ich hffe, das ist kein geiles Mahagoni, sondern Buche, oder Eiche, dann würde ich einfach mal damit meinen Kofferständer nachbauen in gediegenem Holz. Ich meine praktisch ist so ein Mopped ja ungemein, kann ich empfehlen:

Morgen schauen wir dann mal, ob das mit dem Verleimen auch alles super geklappt hat. Dann kann man auch die Brückenposition bestimmen und bohren und dann den Steg PU ausfräsen.  Und dann schleifen, schleifen, schleifen, nass machen, schleifen etc.pp. usw. usf. .

Und das Bigsby kann ich dann auch noch ein wenig pimpen und mal probelegen.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Der Hals ist drin, sauber machen dank Abkleben so gut wie gar nicht nötig, schöne Sache das!

Ich habe mal alle Teile grob auf dem Body drapiert um mal in etwa ein Gefühl zu bekommen, wie das aussehen wird. Hm, irgendwie meine ich jetzt fast, die Griffbrettverlängerung hätte man sich glatt sparen können...

Und weil die Gitarre so groß ist dachte ich mir, da kann man ja mal ein Schlagbrett basteln. Das hatte ich mal für eine Firebird/Tele aus Ahorn/Ebenholz gemacht und fand das sehr chic:

Und dann mal auf die Schnelle (das ist sreist gelogen, denn das dauert sehr viel länger, als man glauben möchte...) ein Pickguard zusammengebastelt. Bin mir nicht sicher, ob das taugt, bzw., vielleicht fasse ich das noch mit Ahorn ein. Und wenn die Aussparungen für die Pickups drin sind, sieht es ja auch wieder anders und vllt. eben besser aus:

Dann habe ich noch so langeweilige Sachen gemacht wie Poti- und Togglebohrungen aufzubohren und die Korpusrückseite an den Kanten rundzufräsen.

Danach habe ich nochmal mit Beize herumgespielt. Also, ganz ehrlich, die Gitarre sollte Charcoal werden, also schwarz, zurückschleifen und ggf. mit Wasser etwas auswaschen. Das sieht auch gut aus, aber man macht halt komplett den 3d Effekt der Riegelungen damit kaputt. Das ist shice...aber es passte natürlich zum Schlagbrett (so ich das denn benutzen würde) und zu den Inlays (der Kenner hat es bereits erkannt: das sind Schneeleoparden und deren Fell ist eben auch eher so grau/weiss/schwarz).

Aber mir hat es dieses Rot/Orange ein wenig angetan, hier nochmal eine Beizprobe:

Jedenfalls kommt hier der 3d Effekt so richtig krass raus. Schwierig schwierig. Im Zweifel einfach mehr Gitarren bauen, für jede Farbe eine.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moinsen Martin,

Ich denke, Du hast Recht. Nachdem ich mir das mal ein paar Tage durch den Kopf habe gehen lassen - ich bin halt impulsiv, ne? - war das ja nun auch ne Schwachsinnsaktion von mir. Das "klingt wie eine Gitarre" hat mich glaube ich getriggert, das klang, Smiley hin oder her, in dem Moment halt irgendwie respektlos, aber ich führe mal als Ehrenrettung für mich an, dass der f***ing Hörsturz Nr. 2 letztes Jahr mich eben hat sehr unsicher werden lassen mit Musik, Sounds und Co. . Ich weiß einfach nicht wirklich, wie das für Außenstehende klingt, daher bin ich da wohl etwas (über)empfindlich.

Also, shice drauf, Schwamm drüber, Bier drauf, sorry und so. Jetzt können wir das wie echte Männer totschweigen :-)

Hier dann revisited:

Bluesbucker

Und als Song zusammengeschustert:

Herrscher deines Lebens

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo Jonas,

da stand ja, abgesehen von den Smileys, nicht "wie eine Gitarre", sondern "wie eine richtige Gitarre".

"Richtige Gitarre" war für mich gleichbedeutend mit "Custom Shop Gitarre der großen Hersteller". Deswegen war ich so überrascht dass dich das so verunsichert hat.

Schwamm und Bierselige Grüße
Martin 


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Heute habe ich eigentlich gar nicht viel gemacht, ein bischen gefräst, 2 Löcher gebohrt und ein bischen Binding. Trotzdem gehen da schnell mal 3 Stunden für drauf. Keine Ahnung, warum, ich bin wohl langsam.

Also, das Schlagbrett (von dem ich ja nun immer noch nicht weiß, ob ich das nehmen will) habe ich mal grob mit Ahorn eingefasst. Ich finde Binding ja mega chic, aber ich hasse das Zeug. Echt,  Binding ist das, was mir am wenigsten Spaß macht. Ich glaube, da muss ich evtl. mal irgendwo einen extra Kurs für machen, es geht eigentlich immer irgendwas schief.

Naja, heute habe ich auch ein wenig geschummelt, habe nur ganz dünne Binding Streifen genommen, die sind wesentlich einfacher zu biegen. Und so sieht das jetzt aus:

Gar nicht mal so schön. Aber wenn das alles geschliffen ist und dann eine Ladung Poly drauf ist, dann wird das schon.

Und dann Brückenbolzenbohrungen. Hahaha, das ist ein Spaß, da kann man ja so gar nix vergeigen :-) Also, ich habe da schonmal was vergeigt und das war dann nachher eher so Abteilung subdufte. Quasi kontraknorke. Shice eben. Also 20x messen, messen, messen, anreißen, messen, radieren, anreißen, erstmal Kaffee, wieder messen und dann körnen.

Der Rest ist ein Kinderspiel wenn man so nen geilen Bohrständer mit Koordinatentisch hat. Da kann man dann in 3 Achsen den Deliquenten so lange verstellen, bis der Bohrer perfekt über der Markierung sitzt.

Ja, die gute alte Workzone Bohrmaschine von Aldi! 5 Jahre hat die alles klaglos mitgemacht, sogar mit 43mm Eurospannhalsaufnahme. Aber nun, nach 3 ausgeforsterten Eschebodies und einem Eichebody (!) meldet sich doch allmählich was. Aber für heute hat es noch gereicht.

Für die Gitarre nehme ich eine ABR-1 Brücke mit M4 Gewindestangen, die direkt ins Holz gehen (und das seh tief :-)). Also mit 3mm vorgebohrt und dann Gewinde geschnitten. Tja, blöd beim Gewindeschneiden ist ja immer, da senkrecht mit dem Gewindeschneider reinzukommen. Aber bei einem Bohrständer gibt es eine coole Möglichkeit das ganz easy zu machen. Man kann mit einem 43mm Adapter einen Gewindeschneider direkt in den Spannhals einsetzen, in dem vorher noch die Bohrmaschine war (natürlich in gleicher Position!). Dann einfach ansetzen und ab dafür, geht 1a und ohne Stress:

Danach habe ich noch die Humbucker Fräsung am Steg gemacht. Auch hier wieder drölfmal messen, anzeichnen, Schablone fixieren (Malerkrepp und Sekundenkleber, bester Tipp ever für den Gitarrenbau!) und ab dafür.

Tja, am Ende hat es dann nur für ein verwackeltes Foto gereicht, also, mehr verwackelt als sonst.

Schätze, ich muss beim Zusammenbau ein wenig fummeln mit den Pickupfräsungen. Da könnte ein halber MM Abweichung zueinander sein, da muss im Zweifel das Stemmeisen ran.

Die Schablone ist "leider" so tight, dass da tatsächlich 0 Spiel in der Fräsung ist für den Pickup. Aber wegnehmen ist ja immer easy, hinzufügen eher schwer.

Wer weiß, vielleicht schaffe ich ja bis Sonntag alles noch zu schleifen und evtl. zu beizen. Man darf gespannt sein.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Lieber Jonas,

vielen, vielen Dank für deine tollen Berichte und Fotos hier. So ein Jonasaiter-Forum ist nicht nur 1000mal besser als gar kein Aussensaiter, sondern deine Berichte wären auch dann ein Highlight, wenn es jede Menge andere Postings hier gäbe.

Inhaltlich kann ich nicht viel dazu beitragen, aber eine Meinung will ich äußern:

: Also, das Schlagbrett (von dem ich ja nun immer noch nicht weiß, ob ich das nehmen will)

Pickguards auf solchen Gitarren haben aus meiner Sicht nur einen einzigen Zweck. Der besteht darin, die sofort abzuschrauben, sobald man so eine Gitarre erworben hat. Alle anderen Umbauten brauchen Zeit und Nerven, und das Abschrauben eines Pickguards geht schnell von der Hand u8nd verbessert die Gitarre direkt um Faktor 10.

Vielleicht könntest du unsichtbare Magneten unter das Holz bringen, so dass man das Pickguard an- und abclipsen kann, ohne dass Schraublöcher entstehen. So könnte man das Erlebnis des Gitarreverbesserns durch Pickguardentfernung beliebig oft wiederholen, ohne dass Spuren auf der Gitarre zurückbleiben.

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hi Friedlieb,

: Vielleicht könntest du unsichtbare Magneten unter das Holz bringen, so dass man das Pickguard an- und abclipsen kann, ohne dass Schraublöcher entstehen. So könnte man das Erlebnis des Gitarreverbesserns durch Pickguardentfernung beliebig oft wiederholen, ohne dass Spuren auf der Gitarre zurückbleiben.

Hm, ich hätte da eine eher komisches Gefühl, einen oder mehrere Magneten, die stark genug sind, das Pickguard zu halten, in der Nähe der Saiten und/oder Pickups zu haben. Wo wir doch sonst immer jeden Floh husten hören ;)

gruss
tom 


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hi Tom,

: Hm, ich hätte da eine eher komisches Gefühl, einen oder mehrere Magneten, die stark genug sind, das Pickguard zu halten, in der Nähe der Saiten und/oder Pickups zu haben. Wo wir doch sonst immer jeden Floh husten hören ;)

da hast du vollkommen Recht und mich erwischt.

Ich könnte natürlich jetzt behaupten, dass ich daran selbstverständlich auch schon gedacht hatte und das nur nicht dazugeschrieben habe, damit es noch einen Anknüpfungspunkt für die weitere Diskussion gibt, damit das hier nicht gleich versandet.

In Wirklichkeit hatte ich den Vorschlag allerdings vollkommen gaga gemeint und ihn einfach nicht bis zum Ende durchgedacht. :-)

Und jetzt gerade fällt mir ein, dass ich bei einem Test in der von uns allen geliebten Fachzeitschrift "Framus&Warwick" mal gelesen habe, dass bei einer Edel-Gitarre der Deckel des E-Fachs von Magneten gehalten wird.

Somit war mein Vorschlag nicht nur nicht zuende gedacht, sondern noch nicht einmal von mir.

Und ohnehin ist das beste Pickguard eben das nicht vorhandene.

Was natürlich nicht für alle jene Gitarren wie Strat oder Tele oder so gilt, bei denen das Pickguard baulich einfach zum Festmachen der Pickups erforderlich ist. Nur, dass ich das sicherheitshalber auch noch dazu gesagt habe.

Keep rockin'
Friedlieb (der immer noch keinen Bass gekauft hat, dafür aber noch eine Gitarre) (Ohne Pickguard) (Siehe Foto)


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo Friedlieb,

Hmnja, also, Schlagbrett, ich würde meinen, es kommt darauf an :-)

Also, eine Les Paul ohne Schlagbrett sieht für mich immer "billig" aus. Andererseits sieht eine PRS SC für mich super stimmig aus (naja, okay, die Deckenwölbung ist mir da zu undramatisch). Und eine Byrdland ohne Pickguard? Das geht für mich gar nicht.

Es ist halt schwer zu sagen, muss man am Ende sehen, wenn alle Teile drin sind, dann wirkt das alles nochmal anders und ein Pickguard ist dann cool, oder nicht. Aber ich weiß, die meisten Leute mögen keine Pickguards auf Solidbody Gitarren mit Deckenwölbung. Da wollen aber die meisten auch kein Bigsby drauf haben, was ich wiederum auch cool finde :-)

Ich hatte ja eigentlich immer mehr oder weniger nur Paula gespielt, eigentlich nur aus Zufall und dann aus Gewohnheit. Und das Schlagbrett hatte ich immer drauf. Dadurch bilde ich mir ein, hatte ich auch eine zeitlang Probleme überhaupt eine Paula ohne PG zu spielene, weil ich gewohnt war meinen kleinen und den Ringfinger meiner rechten Hand darauf abzulegen. Wenn das PG nicht da war, stimmte der Winkel der Anschlagshand nicht mehr. Das ist heute zwar nicht mehr so, da spiele ich eben, was kommt (außer Strat, denn der Volumenregler ist mir tatsächlich IMMER im Weg, leider leider).

Die Befestgung mit Magnet, es wurde ja schon geschrieben, das gibt es schon udn zwar für TRC's, E-Fächer und auch für Pickguards. Bestimmt wird das Magnetfeld durch die Magneten (in dem Fall würde ich Neodym nehmen) beeinflusst, aber ob man das hört? Hieß ja auch lange, dass Magnete altern und schwächer werden und eswegen die 50er PU's so geil klängen. Nunja.

Man könnte das PG aber auch am Pickuprahmen befestigen, oder ganz doof reversibel kleben oder so, also, damuss man nicht unbedingt bohren. Aber mich stören so ein paar Löcher in der Decke ehrlich gesagt nicht. Die Frage wäre eher, sieht das am Ende stimmig aus, oder ist es too much. Und ehrlicherweise wüsste man ( also ich in dem Falle) das auch erst, wenn man das eben mal so ein halbes Jahr lang draufgehabt hätte und dann runtermacht.

Und von wegen Flöhe husten, also, so ein Schlagbrett, das wiegt ja auch was. Also, durch die addierte Masse verschieben sich da ja auch Resonanzpunkte *hüstel* und das ist ja dann vllt. das Quentchen mehr an Amtlichkeit, welches den Sound erst zur Unsterblichkeit gedeihen ließe. Und das Schlagbrett ist ja aus Ebenholz und Ahorn, also, ist ja kein untonholzmäßiges Celluloid/Plastik, sondern dem Stradivari seine bevorzugte Mischung, nur ohne Fichte....ich habe vllt. noch Fichte rumliegen, nachher mal nachsehen.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moinmoin,

der PU ist jedenfalls nicht oohrginaal - das sach ich Dir so. Der sieht mir sehr nach Düsenberg Domino aus. Also ich tippe mal auf LP Standard, an der nicht bestimmungsgemäß herumgeschraubt wurde. Das Pickguard fehlt nämlich auch!

Gruß Falk

P.S.: Sachtma, wann ist es eigentlich hier eingerissen, daß nach Baß- und Gitarrenkäufen nicht mehr ordnungsgemäß und mit geeigneten Lichtbildern gebeichtet wird? Junx, das haben wir aber schon mal besser gesehen.


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

Aaalso,

: Gib's ruhig zu, es ist eine  Bastelpaula ;-) 

eigentlich wollte ich nur das Loch fotografieren, keine Ratestunde auslösen. Aber wie so oft entwickelt das Forum seine eigene Dynamik. Und: fotografier' mal einer ein Loch ohne was drumherum...

- Es ist kein Domino.

- Die Farbe heißt nicht Rot, sondern Cherry.

- Andere Stellen der Gitarre haben andere Farben.

- Es ist mal wieder ein Wanderpokal, der vor mir schon im Besitz von zwei anderen wohlbekannten Aussensaitern war.

- Erste Hinweise auf das Instrument im Forum sind bereits mehr als 20 Jahre her.

Jetzt aber!

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Ja, genau, Jonas,

: Die Frage wäre eher, sieht das am Ende stimmig aus, oder ist es too much.

exakt das kann ich nicht beurteilen. Denn wie beschrieben bin ich eine Pickguard-Banause und deshalb ist da von mir keine faire oder realistische Einschätzung zu erwarten.

Damit ich mir seinerzeit die Gina leisten konnte, musste meine schwarze Paula mich leider vorher verlassen, zuerst Richtung Münster und dann in mir unbekannte Gefilde. An der war ein Pickguard dran, aber das war optisch unauffällig und hat mich daher nie gestört.

Aber wenn ich so deine Fotos sehe, bin ich zuversichtlich, dass dir da noch eine geschmackvolle Lösung einfallen wird.

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

Moin Junx,

die sensationelle Burny von Matthias (die ich bei einer Session mal voller Begeisterung spielen durfte) wird's wohl eher nicht sein, weil die ursprünglich kein Pickguard hatte. Es sei denn da hat jemand mal ein PG nachgerüstet, so wie ich bei meiner Burny. Aber wer außer mir ist so durchgeknallt und macht Löcher in eine Burny, um da'n Schlachbrett ranzuschrauben? ;)

Und der PU, der da zu sehen ist, ist wohl auch eher nicht der Original Zebra-PU der Burny. Auch wirkt die Burny m.E. nicht so rot wie auf dem Detailfoto. Das war eher teaburst, meine ich. Freilich ist das manchmal mit den Farben bei Fotos so eine Sache...

Gruß Falk


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben


Danach habe ich nochmal mit Beize herumgespielt. Also, ganz ehrlich, die Gitarre sollte Charcoal werden, also schwarz, zurückschleifen und ggf. mit Wasser etwas auswaschen. Das sieht auch gut aus, aber man macht halt komplett den 3d Effekt der Riegelungen damit kaputt. Das ist shice...aber es passte natürlich zum Schlagbrett (so ich das denn benutzen würde) und zu den Inlays (der Kenner hat es bereits erkannt: das sind Schneeleoparden und deren Fell ist eben auch eher so grau/weiss/schwarz).
 Aber mir hat es dieses Rot/Orange ein wenig angetan...

Hallo zusammen,

Heute ist ja bestes Gitarrenbauwetter. Aber auch einfach gutes Wetter, also werde ich einfach in die Natur rausgehen und den Tag genießen, basteln ist also heute nicht.

Aber ich habe mir nochmal Gedanken wegen der Farbe gemacht. Und ich denke, ich habe da eine low risk Variante gefunden, die ich glaube ich machen würde.

Ich schrieb ja schon, die Gitarre sollte iegentlich Charcoal werden, passend zum Thema Schneeleoparden.

Das kann man dann so gestalten:

Charcoal1

Das sieht für mich so aus, als hätte man schwarz gebeizt und dann mit Wasser die Farbe ausgewaschen, deswegen die verschiedenen Zwischenstufen von Grau. Finde ich cool.

Oder so (ja, hier ist ein krasser Filter drauf):

Charcoal2

Das sieht für mich so aus, als hätte man das Ahorntop vorher gebleicht und dann vor dem Beizauftrag nicht ein paar Mal gewässert und zurückgeschliffen, sondern direkt die Beize aufgebracht und dann geschliffen, so dass der Kontrast größer wird. Das bekomme ich nicht hin, weil, bleichen, das ist jetzt 1. zu spät und 2. ist das ne Sauerei².

Charcoal3

Das denke ich, oder Variante 1 kann ich realisieren. Hier ist dann einfach nur Beize drauf und zurückgeschliffen worden, würde ich meinen.

Jetzt gibt es aber noch die "Burnt" Variante, mit einem leichten dunklen Rand:

Charcoal4

Hat auch was, aber so ein Rand in sauber, gar nicht so easy. Aber machbar. Hier sieht man übrigens auch amerikanischen Ahorn (also, ich nenne den jetzt mal so, keine Ahnung, wie der korrekt heißt) der hat so einen gelb/orange Stich. Europäischer ist da viel heller, was für viele Beizfarben cooler ist

Naja, wenn mir das aber nicht gefallen sollte mit der Farbe nach dem Schleifen (Irridiszenz im Eimer und so), dann kann ich das einfach noch weiter ausschleifen und dann eben mit Rot/Gelb/Braun drübergehen und eine "Klassische" Farbe erzeugen, die dann halt eben die Riegel krasser betont hat.

Also, Plan steht, Schwarz kommt drauf und dann sehen wir weiter.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

Genau, Falk,

: die sensationelle Burny von Matthias (die ich bei einer Session mal voller Begeisterung spielen durfte) wird's wohl eher nicht sein

stimmt, das hatte ich vorhin schon geschrieben. Und extra für dich sind da ja auch Fotos.

Bei meinem Neu-Erwerb handelt es sich um die Tokai, die zuerst Yeti gehörte und dann sehr lange Lothy.

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

Hallo Friedlieb,

ja, hat sich etwas überschnitten. Danke für die Fotos. Also eine Tokai. Ist doch schön. Dann hast Du gewiß etwas richtig Gutes erstanden. Da freu ich mich für Dich und gratuliere!

Und mit Top Wrapping. Hab ich übrigens immer nur bei den 4 dünnen Saiten. Im Baß fand ich den Attack wichtiger.

Beim PU scheinen mich dann wohl Reflexionen genarrt zu haben.

Gruß Falk


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

: Da freu ich mich für Dich und gratuliere!

Danke, Falk.

: Und mit Top Wrapping. Hab ich übrigens immer nur bei den 4 dünnen Saiten. Im Baß fand ich den Attack wichtiger.

Das habe ich so übernommen, Lothy hatte noch ziemlich frische Saiten in der richtigen Stärke drauf und da sah ich erst mal keinen Grund, die zu erneuern.

Beim nächsten Wechsel werde ich auch glaub ich noch die Saitenraiter für die Bass-Saiten umdrehen, damit die Bundrainhait leichter einstellbar wird. (Aus-e-mach-a-Wochen...)

: Beim PU scheinen mich dann wohl Reflexionen genarrt zu haben.

Stimmt, das Foto ist da irreführend. Aber wo wir gerade schon beim Abschwaifen sind, da ist Domino ein gutes Stichwort. Denn ich bin ja P90-Fan und frage mich natürlich jetzt, ob das mit dem Domino ein Wink des Schicksals war.

Was kennt ihr denn so für P90er im Humbucker-Format und wie klingen die? In meinem vorvorigen AS-Wanderpokal waren P100er von Guitarfetish drin, die klangen jedenfalls geil.

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

Nabend Friedlieb,

Was kennt ihr denn so für P90er im Humbucker-Format und wie klingen die? In meinem vorvorigen AS-Wanderpokal waren P100er von Guitarfetish drin, die klangen jedenfalls geil.

Ich habe den hier verbaut: https://www.goeldo.de/guitar-parts/tonabnehmer/p90/6622/duesenberg-domino-p90?c=87, allerdings die Steg-Version. Klingt so, wie ich es von einem P90 erwarte.

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

Moinsen Friedlieb,


Was kennt ihr denn so für P90er im Humbucker-Format und wie klingen die?

Ich glaube, mittlerweile baut jeder PU Hersteller einen P90 im Humbucker Format. Und shice klingen die bestimmt alle nicht.

Daher möchte ich dann nochmal den Bluesbucker von DiMarzio in die Runde werfen, da schrub ich in einem der vorigen Beiträge (bei denen ich auch den Überblick verloren habe...) schonmal von. Das ist kein P90 und klingt auch nicht die hard danach, ABER, der kann Humbucker, P90 und Fender Singlecoil abdecken (natürlich nix davon ultraperfekt, aber eben alles gut, wie ich finde) UND vor allem sieht der aus wie ein normaler Humbucker und versaut damit die klassische Optik nicht. Kann man splitten, seriell, parallel verschalten und dann kann man den auch noch drehen, das klingt bei dem Ding tatsächlich anders. Also, das ist imho einer der interessantesten Pickups, die man am Hals statt eines Humbucker nutzen kann.

Ich mag das Konzept sogar so gerne, dass ich den sogar neben der Halsposition auch als Steg Pickup verbaut habe bei einer LP artigen Gitarre. Das deckt dann für mich genug Strat Sounds ab und gerade noch genug Dampf Paula Sounds. Zwar ein Kompromiss, aber sehr sehr vielseitig, imho.

Ist manchmal schon schade, dass ich keine Werbung machen darf (will ich ja auch nicht und verstehe auch warum das hier nicht geht), da kann ich halt jetzt keinen Hersteller nennen der das Konzept vom Bluesbucker imho noch ein wenig besser umgesetzt hat.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moinsen zusammen,

Mir zittern ja gerade ein wenig die Knie, hätte ich doch gerade wieder um ein Haar ein Auto geküsst mit dem Fahrrad (was ich ja gerade erst wieder halbwegs repariert hatte), bzw. dieses mich. Zum Glück ist nichts passiert, aber jungejunge, nach dem Knall vom letzten Jahr nimmt mich das jetzt doch a weng mit. Aber hilft ja nix.

Dafür habe ich mich dann jetzt doch durchgerungen mal ein neues Fahrrad zu kaufen, das ewige Schrauben an den alten Schätzchen geht mir doch allmählich auf den Keks (der Herr Graf fahren ja nur Vintage Franzosen und lernt jedes Mal das Fluchen neu wenn mal wieder nix BSA ist, oder sonst irgendein Spezial Frankreichmaß....) und ich denke, moderne Bremsen sind bestimmt auch mal nicht so schlecht. Das ist dann mein Midlife Crisis Porsche, ein neues Fahrrad, dekadent....

Gestern habe ich mal zum Spaß ein TRC geölt zur Stellprobe. Und auch mal die Mechnaiken handfest angebracht um zu sehen wie schlimm das mit dem Inlay wird. Nunja, könnte schöner sein....nächstes Mal dann.

Beim TRC weiß ich nicht, ob mir das gefällt. Nein, tut es eigentlich nicht. Ich glaub, da mache ich nochmal eines aus Ebenholz und mit dünnem Ahornbinding, das sollte dezenter und besser kommen (und ja, ey, also, bei dem Ding hier, da habe ich mir auch keine Mühe bem Inlay gegeben :-)).

Es ist ja alles nichts, außer man sieht es:

Hm, ich denke, evtl. ist die Kopfplatte oben etwas leer. Aber Logos finde ich shice, also, in Buchstabenform. Für die Zukunft mal überlegen, was man da machen kann.

Jetzt fehlen mir nur noch ein paar Schrauben und dann könnte man am WE ja die Flinte eigentlich fertig machen. Eigentlich. Wer lebt, wird sehen.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

Nahmd allersaits,

BTW ans Forum: Lohnt der neue Asterix? 

Na ja, kann man/frau lesen. Besser als der Vorgänger (Die Tochter des Vercingetorix), sicher deutlich besser als die von Uderzo allein verantworteten Alben, aber an das Niveau der von Goscinny getexteten reicht er bei weitem nicht ran. Aber René hatte die Latte ja auch sehr hoch gelegt. Ich hab ihn in der Stadtbücherei geliehen, kaufen lohnt definitiv nicht.

BTW: die letzten drei Lucky Luke Alben von Achde und Jul  (Das gelobte Land, Ein Cowboy in Paris, Fackeln im Baumwollfeld) sind richtig gut , sie weisen den Witz, den Charme und den Esprit auf, der den Asterixen seit langem abgeht. 

Bonne nuit un ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

: BTW: die letzten drei Lucky Luke Alben von Achde und Jul  (Das gelobte Land, Ein Cowboy in Paris, Fackeln im Baumwollfeld) sind richtig gut , sie weisen den Witz, den Charme und den Esprit auf, der den Asterixen seit langem abgeht. 

Und die Lucky Luke-Hommage von Mawil ist auch sehr schön. Lucky Luke auf dem Fahrrad. Schöne Idee :-)


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Und es ist ja auch Herbst, da wird das zunehmend schwerer.

Nun, die kleine Gitarre die ja nun schomn ne Weile zu Hause liegt, da hat mir irgendwas mit der Oberfläche noch nicht gefallen. Ich habe die Polierpaste mal ausprobiert, das geht, aber richtig cool isses auch nicht imho. Also habe ich einfach nochmal drübergeölt und das funzt jetzt. Ich hatte es ja mal wieder eilig und bin ja nicht so ein Pedant, also, natürlich ist das nicht astrein, aber imho ist das schon gut genug jetzt.

Das ist das blöde, wenn man so selten Gitarren fertigstellt, dass man dann eben auch wieder alles vergisst bzgl. des Finishs, wie das nochmal alles ging.

Also, für Nachahmer: nach dem Ölen (so viel, wie man eben braucht) schleifen. Ich habe trocken geschliffen, war kein Problem. Micro Mesh 2400 und dann alle Stufen durch bis 12.000. Abwischen. Und dann dünn eine letzte Schicht Öl drauf, fertig. Trocknen lassen und glücklich sein.

Für perfekt: letzte Schicht verdünnen (Isopropanol oder so), dann sollte man eine echt sehr sehr gute Oberfläche hinbekommen.

Mir reicht das jetzt:

Jetzt muss das alles noch etwas durchtrocknen, den Steg und die Saiten habe ich nur mal proforma draufgepappt um zu sehen, was der Hals macht. Der macht gar nix bislang und das ist sehr erfreulich. Nun passiert es mir recht oft, das ich als Chaotiker öfter mal Sachen "finde" von denen ich schlichtweg vergessen habe, dass ich sie mal angeschafft habe. Ich habe also noch einen gerösteten Ahornrohling gefunden, bei dem ich sogar schon die Fräsung für den Trussrod gemacht habe. Und das muss ja nun verwendet werden. Daher jetzt nochmal die finale Sicherheit, dass das Zeug vllt. stabiler ist, als es wirkt (von wegen bröselig, ich schrieb da ja mal was zu).

Wir werden sehen.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Schrieb ich eigentlich, dass ich mir zum ersten Mal in meinem Leben quasi einen Neuwagen gekauft habe? Also, Firmenwagen und sowas bekomme ich ja eh nicht von daher ist das mein erstes neues Gefährt. Es ist ein Fahrrad :-) Und ich fühle mich echt schlecht, neu kaufen ist irgendwie bescheuert, man verliert nur Geld und es gibt so viele Räder da draußen, da muss man eigentlich keine neuen mehr bauen (klar, SUV Fahrräder mit dicksten Walzen, fetten Motoren und Computer an Bord mal außen vor, denn die sind wichtig....). Aber hey, nach 40 Jahren, ich finde, das kann ich mir irgendwie schönreden dadurch. Das hat auch alles am Start was ich gar nicht wusste, dass ich es brauche, STI's (kannte ich gar nicht sowas), Kettenschaltung, Licht, Gepäckträger, Rennlenker und zumindest leichter als mein altes Peugeot. Ich fahre jetzt quasi Ferrari. Fahrradi. Ich brauche einen neuen Schlüsselanhänger.

Und mal nebenbei - ich meine OT ist hier ja schon so viel geschrieben worden, da kann ich ja auch mal weiter herumspinnern - Fahrräder, die Branche ist größer als Musikinstrumente, ne? Und habt ihr euch da mal die Onlineshops der "großen" angesehen (also, sowas wie Thomann gibt es in dem Bereich ja nicht)? Die sind alle shice. Echt, wer sich über Shops im MI Bereich aufregt, also, Fahrräder, Riesenmarkt und Zuwachsraten, die Shops sind in meinen Augen wesentlich verbesserungswürdiger, als im MI Bereich. Große Händler jetzt betrachtet.

Ich habe mein Rad vor Ort abgeholt bei einem großen Händler. Mega schicker Laden, also echt, Hut ab, das war echt spitze! Personal auch sehr freundlich, aber: fachlich i.d.R. wenig Ahnung, außer von ihrem Spezialgebiet. Vergleiche ich das mit einem Instrumentenladen, dann finde ich da MI auch besser aufgestellt als Fahrrad. Ich meine, Fahrrad SKU's in einem großen Laden verglichen mit z.B. nur Gitarren SKU's, also, ich meine, da ist die Diversität bei Gitarren WEITAUS höher. Aber: das Personal in diesem Laden (ich hatte mit 5 Leuten insgesamt zu tun) war meganett und hilfsbereit und das ist am Ende ja wichtiger, als die Megakompetenz in meinen Augen. Aber wenn ich so oft vom Anspruch an Fachverkäufer im MI Bereich lese und höre, also, da musste ich dann doch mal wieder mit dem Kopf schütteln. Und während ich da mein Fahrrad abholte (das hat unter 1000€ gekostet, quasi Bretterklasse, wie ich jetzt weiß, für mich war das unfassbar viel Geld für ein Rad) ging ein sackteures Pedelec nach dem nächsten über die Theke, also, das wäre so wie Custom Shop Fließbandverkauf im Gitarrenladen.

Verrückte Welt.

Egal, ich bin auf jeden Fall mit dem neuen Rad viel schneller in der Werkstatt, das ist schonmal geil (und 16 Gänge im Vergleich zu 2, die ich vorher hatte, sind gerade in Kurven und an Ampeln tatsächlich hilfreich für die Geschwindigkeit). Und die letzten tage war ich auch oft da, denn: ich habe was verbockt.

Es ging ja darum, die Gitarre zu beizen. Ich schrub ja dann, schwarz und dann mal sehen. Gesagt getan.Spoiler: schwarz ist shice, weil es die Maserung kaputtmacht.

So sieht das - verwackelt - in schwarz aus:

Gra nicht mal so geil. Klar, mit Öl druff ist das alles wieder schicker, aber die Irideszenz ist total im Arsch. Hm. Also runtergeschliffen und rot drüber, weil, das Muster sah ja ganz nett aus vorher.

Das sah dann so aus:

Das fand ich auch eher so subdufte. Shice, shice. Also ein bischen gelb drüber, um ein wenig aufzuhellen:

Etwas besser, aber eigentlich auch shice. Und weil jetzt so viel Beize drauf war, sah das Maserungsbild auch schon echt shice aus. Totgebeizt nennt das der Fachmann, sieht man regelmäßig bei PRS. Eieieiei, das tut schon weh, gerade bei so einer Pornodecke.

Ich habe sehr gehadert. Schleifen musste ich eh, wenn rot schonmal geschliffen ist, kann man ja mit Blau drüber und etwas grün, dann wird das so lila/rot/grün changierend, auch cool, aber auch sehr poppig. Und poppig geht einem auch schnell aufs Auge. Ärgerlich, ärgerlich. Grün fand ich reizvoll, aber nachdem ich mir einen Wolf geschliffen habe (4x Beize drüber, alter, da bekommt man nie mehr alles raus aus den Poren) war noch genug Restbeize in Rot drin, das wäre shitty geworden.

Okay, und nun? Es ist ja Herbst. Herbstfarben gehen immer. Gelb und Braun. Rot war eh noch in den Poren.

Also, Feuer frei, gab eh nix mehr zu verlieren. Tag 1:

Noch kein Öl drauf. Geht eigentlich. Aber der Bereich hinter der Tune-o-Matic, da, wo die schönen fetten Riegel sind, da ist soviel Beize in den Poren geblieben, das sieht jetzt eben shice aus. Arrrgh....

Tag 2 mit Öl:

Okay, die Irideszenz ist wieder halbwegs da, wo sie hinsoll. Und der Bereich hinter der TOM mit den Rotflecken, ja, äh, das ist ja dem Herbstthema geschuldet, hüstel und jetzt auch eher so Absicht...naja.

Aber da kommt ja eh ein Bigsby drüber.

Von daher beginne ich jetzt, mich etwas damit anzufreunden. Tag3:

Ist schon gut, dass das Truoil noch mitfärbt, es könnte jetzt mit jeder Schicht quasi besser werden. Puh. Diese Gitarre kostet mich echt Nerven bis jetzt....

Und apropos Bigsby, ich bin ja Graf Koks persönlich, daher habe ich mir mal das Upgrade von Callaham gegönnt, also Andruckrolle mit Riefen und Saitenrolle mit Bohrungen (jaaaaa, kann man selber machen, aber habe ich da Bock zu? Nö!). Da muss man ja einfach nur aus der Saitenrolle die Stifte rausziehen, Sprengring ab und wechseln. Mir sind natürlich 2 Stifte weggebrochen, kann man nicht mehr greifen, stehen dennoch etwas über. Versuch die Rolle mit sanften Schonhammerschlägen aus dem Lager zu bewegen führten zu Bruch des Lagers. Ein Nadellager. NADELLAGER. Sowas habe ich zuletzt in einem Porschegetriebe von 1959 gesehen. Ja, man sollte halt auch nicht so ungeduldig sein. Ich weiß. Ich habe jetzt ein Austauschlager bestellt. Und dann habe ich das teuerste Bigsby der Welt (weil, da kam neben den Callaham Teilen noch ein Duane Eddie Arm dazu, ne Reverend Feder - sehr geil! - und das Bigsby an sich kostet ja auch ein wenig), damit bin ich dann en par mit einem Floyd Rose System mit allen Schikanen. Naja, fast.

Manchmal nervt es.

Aber am Ende wird alles gut. Weil ja eigentlich eh alles gut ist, was soll der Lachs?!?

Ich hatte dann auch mal wieder Esche bestellt bei einem Lieferanten, der mir dieses Wahnsinnsholz von Riegelesche verkauft hat. Da war dann leider ein durchgehender Riss drin, hatte ich ihm kurz mitgeteilt und dann rief mich da ein ganz wunderbar netter Herr aus Süddeutschland an und dann haben wir am Telefon eine halbe Stunde über Holz geredet und wo er es herholt und das er alles aus den bergen holt (!), wird mit dem Pferd aus dem Wald gezogen (!!) und dann 4-5 Jahre luftgetrocknet (!!!). Und Bergfichte spaltet er auch ausschließlich (!!!!) wegen der stehenden Jahresringe und so. Und so gedämpfte Hainbuche als Griffbrettholz, ob das denn interessant wäre, oder Obstholz oder oder und dämpfen, rösten und tralala könnte man ja auch alles, er kennte da jemanden und sein Holz läge ja in 3 Sägewerken und wäre ja froh, wenn was verkauft würde...... Also, mein Urlaub nächstes Jahr ist damit geplant :-) Und alles heimisches Holz und in Zusammenarbeit mit dem Förster vor Ort. Ja mei, das finde ich pfundig! Ich lasse den Regenwald auf jeden Fall mal in Ruhe und träume mal vom gesperrten Nußbaumhals mit Räuchereiche Griffbrett, das wäre schon was.....

So, und nu suche ich mal meine alten Comics raus, da gabe es einen bairischen, der hieß Gallenstein, da habe ich immer laut lachen müssen, auch nach dem 100. Lesen.

Alles Gute!

Jonas

P.S.: Notiz an mich selbst: KEINE SCHWARZE BEIZE NEHMEN FÜR GAR NIX, AUSSER HOCHVERDÜNNT!!!!!DU PFOSTEN!!!!

Lesetipp: Mithu Sanyal - Identitti  -> ich merke da zwar, dass ich alt geworden bin, aber es ist ein sehr kluges Buch wie ich finde und sehr humorvoll und angenehm entspannt geschrieben vor dem Hintergrund des Themas, ganz toll!


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Jonas,

: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Und es ist ja auch Herbst, da wird das zunehmend schwerer.

na aber hallo! Da sagste was. Das kann ich voll und ganz bestätigen. Hier ist der Beweis - hab ich vorgestern von meinem Büro aus geknipst - Hörnchen bei der Arbeit:




Danke für Deinen Bericht und die Fotos und sorry für's Kapern.

Gruß Falk


Re: (Gitarre) Bunt Ding wird Domino-Abschweifen. ..

Moin Jungs,

vielen Dank für eure Einschätzungen zum Thema Asterix. Ich mußte dann doch kaufen und fühlte mich ganz gut unterhalten, auch wenn es ein eher mittelprächtiges Abenteuer unserer Helden war. Der letzte Band, der mir gefiel war Das Papyrus des Caesar. Das vor allem deshalb, weil des Imperators Bello Gallico einst mein Einstieg in ein als eher mäßig erfolgreich erinnertes Schuljahr mit Latein war.

Danke auch für die Erinnerung an Lucky Luke; der Cowboy war bereits etwas ausserhalb meines Sichtbereichs geritten.

Howdy, Juergen


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moinsen Falk,

Ja schau mal einer an, Homeoffice im Grünen, nicht schlecht! 

Muss gerade daran denken, dass ich von meinem Großvater ein von ihm geschnitztes Eichhörnchen geerbt habe. Tatsächlich macht in meiner Familie keiner was mit Holz, nur mein Opa hat gerne geschnitzt (und Vogelhäuser mit Schindeln und Regenrinnen gebaut :-)). Hm, vllt. mache ich mal was mit nem Eichhörnchen Inlay? :-)

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo Jürgen,

Echt, Du hast 2 gebaut? Ich kenne nur die eine, diese Pagelli Gitarre, die ist megaschön, nach wie vor! Die hatte doch so einen Teil der Decke in Ebenholz, ne? Also, ich meine, wer sowas mal gebaut hat, muss auf jeden fall noch mehrere machen, es gibt zu viele hässliche Gitarren auf der Welt, da muss man auch mal gegenhalten :-)

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Jonas,

ja, machein Eichhörncheninlay. Weil: Das würde ich gerne sehen.

Hut ab vor deiner Geduld und Liebe zum Detail. Ich hätte derzeit nicht die geistige Ruhe für sowas. Habe mich einen weiteren Sommer davor gedrückt, die Türen meiner selbstgebauten Anrichte ein Stück abzuhobeln, weil sie nicht mehr passen. Und als hätte ich's geahnt: Seit 'ner Woche schließen sie wieder ideal. Daraufhin habe ich mir ein großes Stück Brennholz in die Werkstatt gelegt. Holz arbeitet. Da wird bestimmt von selbst eine Gitarre draus.

Alles Gute
Felix


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo Felix,

Hm, geistige Ruhe braucht es da gar nicht so viel und wenn, wäre es das falsche Hobby für mich :-) Ich meine, ich baue ja nur ne Tischplatte mit Hals dran, das ist jetzt nicht so krass. Eine Akustische Gitarre, dass wäre ja nun schon ein anderer Schnack und dafür habe ich definitiv nicht die Geduld und das Fingerspitzengefühl, aber zum Glück auch überhaupt gar keinen Bedarf sowas zu bauen. Ist halt nicht meine Welt.

Aber eine Archtop, da hätte ich schon irgendwann mal Bock drauf, aber einfach nur, weil die hübsch sind. Klingen tun die für mich alle wie Eimer :-) Ich denke, das hebe ich mir aber bis zur Rente auf. 

Brennholz kann auch Tonholz sein. Wollte es nur mal gesagt haben :-)

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo Jürgen,

Ohja, die ist aber auch schön! Aber gut, 4,5kg, das kann schon mal ungünstig sein. Ich habe ja vor 5 Jahren den Kurs beim Stratmann gemacht, da gab es auch die Option am Ende die Gitarre zu ölen. Das wollte ich aber nicht, weil ich unbedingt Tiger Eye haben wollte als Farbe. Nunja, da ist mir der Versuch gründlich misslungen, also, hübsch aussehen tut die nicht, aber sie klingt ganz okay.

Jetzt nach dem mittelschweren Beizdesaster habe ich mir dann doch mal überlegt, ob ich nicht einfach mal eine Gitarre komplett in Natur lassen sollte (aber dann schon mit fast Hochglanz Hartöl Versiegelung), das spart nämlich viel Zeit und Ärger und sieht in meinen Augen auch immer besser aus...

So ne Paula ist aber als Erstlingswerk auch schon am oberen Ende, was man sich antun kann, ne? :-)

Jedenfalls, sehr schick, aber die Pagelli Gitarre (war doch irgendwie was mit Pagelli, oder?), die ist wirklich einfach megatoll, die schlägt die Paula optisch um Längen m.Mn.n. .

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

Boah ey, mit dem neuen Rad, das ist wie Rallye fahren wenn man damit nachts durch den Wald ballert, voll krass! Habe ich dann auch heute wieder gemacht, weil das eben der Weg zur Werkstatt ist.

Sonntag wird die kleine gelötet, dann kann ich die große nach Hause holen zum Ölen. Aber heute noch ein wenig geschliffen und den Body geölt. Ich glaube, ich schrub bereits, dass der Body megakrass geriegelt ist, oder? Naja, jetzt sieht man das auch, alter Verwalter, Mutter Natur ist und bleibt eben der größte Künstler:

Da hält man schonmal andächtig inne. Auch ohne das geriegelte Gedöns da wäre das ein unfassbar schönes Holz. Esche und ich, wir werden noch gute Kumpels, ganz sicher. Quasi der Marmor unter den Hölzern. Ich bin entzückt.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Jonas,

am einfachsten wäre sicherlich eine Tele zu bauen gewesen, doch die hat mir noch nie gefallen. Ich wollte immer eine Paula haben und Stratmanns Tipp sorgte für den P90 am Hals.

Bei der zweiten stand dann Pagelli zumindest Pate; die Klampfe wurde auf Paula-Größe verkleinert, die HB´s durch P90 ersetzt und die Elektrik um Piezos mit Mischmöglichkeit ergänzt. Ist jetzt seit 17 Jahren meine Hauptgitarre, alle anderen kommen höchstens phasenweise mal an ihr vorbei.

Woodwarrior-Grüße,

Juergen


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Prost zusammen,

Und apropos Bigsby, ich bin ja Graf Koks persönlich, daher habe ich mir mal das Upgrade von Callaham gegönnt, also Andruckrolle mit Riefen und Saitenrolle mit Bohrungen (jaaaaa, kann man selber machen, aber habe ich da Bock zu? Nö!). Da muss man ja einfach nur aus der Saitenrolle die Stifte rausziehen, Sprengring ab und wechseln. Mir sind natürlich 2 Stifte weggebrochen, kann man nicht mehr greifen, stehen dennoch etwas über. Versuch die Rolle mit sanften Schonhammerschlägen aus dem Lager zu bewegen führten zu Bruch des Lagers. Ein Nadellager. NADELLAGER. Sowas habe ich zuletzt in einem Porschegetriebe von 1959 gesehen. Ja, man sollte halt auch nicht so ungeduldig sein. Ich weiß. Ich habe jetzt ein Austauschlager bestellt. Und dann habe ich das teuerste Bigsby der Welt (weil, da kam neben den Callaham Teilen noch ein Duane Eddie Arm dazu, ne Reverend Feder - sehr geil! - und das Bigsby an sich kostet ja auch ein wenig), damit bin ich dann en par mit einem Floyd Rose System mit allen Schikanen. Naja, fast.

Interessant ist es, dass man tatsächlich ein Nadellager bekommen kann von Bigsby. Das kam auch schnell an. Und dann stellt man fest, dass das irgendwie mit 10.000t Druck oder so eingepresst wird. Tja, und nu? Ich habe keinen Abzieher für sowas und so ein kleines Fuddellager, da gibbet bestimmt auch nicht mal eben sowas für....Ich bin mittelschwer frustriert. Das wäre ein teurer Spaß gewesen. Ausbohren sehe ich da auch kritisch, ist ja nur Aluguss, das dürfte schnell brechen/sich verziehen.

Aber zum Glück habe ich ja ein 2. Bigsby B-12. Also, da die Wellen entfernt, das ging problemlos, yeeeehaw! Dann die Callaham Welle mit den Saitenbohrungen rein und? Passt nicht. Durchs eine Lager geht es wie ne 1, beim 2. keine Chance. HÄH? Die Originalwelle passt. Das Nadellager ist exakt dasselbe auf beiden Seiten. Die Nadeln liegen alle sauber im Käfig, gereinigt ist es auch. Was soll das denn jetzt???????? Ich will nur eine Welle wechseln bei einem Bigsby und schon stehe ich im 3. Kreis der Maschinenbauhölle....und ich habe nix für die Metallbearbeitung am Start, schöne Shice....

Also echt, entweder hat Bigsby in den letzten 70 Jahren munter die Maße variiert, oder die Dinger verziehen sich, oder die Wellen laufen ein, oder oder, aber das kann doch nicht sein bei so einem Steampunk-Hebelmechnismus....das wird dann jetzt echt teuer mittlerweile....

Ich hasse diese shice Gitarre..........

Prost

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

: Riefen und Saitenrolle mit Bohrungen Stifte rausziehen Sprengring Nadellager NADELLAGER Reverend Feder Abzieher Wellen entfernt Saitenbohrungen liegen alle sauber im Käfig

Lieber Jonas,

ich verstehe kein Wort, aber es klingt spannend. Viel Erfolg weiterhin, und nicht unterkriegen lassen! Viele Grüße,

Klaus


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Hallo zusammen,

So, die Kleine ist jetzt fast fertig, nur noch Feintuning am Satte, Pickuphöhe und der Oktavreinheit/Saitenlage, dann ist das Ding endlich fertig, mann mann mann.

Auf das Löten hatte ich keinen Bock, das hat dann ein Freund von mir gemacht, da bin ich auch sehr dankbar für, meine Nerven waren irgendwann am Ende. Ich habe keines der Fächer abgeschirmt und noch nicht einmal die Brücke geerdet (was ich eh nie mache, denn das ist imho 1. einigermaßen fehleranfällig und 2. ja auch blöd, wenn mal Strom in die Gitarre zurückfließt, wenn ich das korrekt verstanden habe), aber dafür Coaxialkabel verwendet, Tipp aus dem Gitarrebassbau Forum. Und was soll ich sagen? Totenstill das Ganze. Wow. Noch nicht mal das erwartete Masseproblem tauchte auf, weil die Brücke ja nicht geerdet ist. K.A., warum, ist aber auch egal, geil.

Und alle Schrauben sitzen megastramm im Holz, Esche, mein lieber Scholli, sehr hart, es hat sogar einen Bohrer gekillt. Und ich habe sogar immer ne Nummer größer vorbohren müssen, als ich es z.B. bei Spielzeugholz wie Korina oder mahagoni machen würde. Ich find's geil.

Sogar die extra gefeilte Jackplate in Messing kommt besser, als ich dachte und der Offset der Bohrung in dem Blech funzte genauso, wie gewünscht. Und wichtig für mich: die Brücke sitzt exakt da, wo sie hingehört, puh. Halswinkel ist auch top, puh².

Was bleibt zu erwähnen? Joa, der Hals ist megafett, weil ich dem Holz nicht so getraut habe, aber das ist wue gesagt bis jetzt sehr unauffällig, da war die Sorge vielleicht unbegründet. Jedenfalls, das ist ein Baseballschläger, aber ich bin bei sowas ehrlich gesagt nicht so pingelig. Außer superflache D Profile, das ist nicht meins.

Trotz sehr viel chambering ist das Mopped doch eher auf der schweren Seite des Lebens gelandet. Naja, watt soll's, 1 Stunde Gig wären locker drin damit, aber, das ist ja nix mehr für mich.

Pickups klingen wie erwartet, die Schaltung tut, was sie soll, Dunlop Flushmounts sind das Ende aller Straplocksuchen, einzig die Schaller Signum Brücke hat sich mir noch nicht ganz erschlossen in Bezug auf Einstellung der Höhe (die Locking Studs haben ein Rechts und ein Linksgewinde und irgendwie habe ich da noch nicht ganz geschnallt, was das alles soll, aber hey, ich bin auch manchmal einfach doof).

Und Photoorgie, mit und ohne Blitz, aber die Farbe kommt natürlich nicht so raus, wie in echt, am ehesten noch so, wie die Bilder im Koffer.

Okay, dann noch die dicke Berta fertig machen, die hat jetzt schon ne Menge Öl drauf und 2 Zwischenschliffe diesmal, weil irgendwie brauchte die das. Und dann kann ich die Gitarre anfangen, die mein Bruder von mir haben will. Ich Depp habe ja "Ja" gesagt, weil Familie und so. Und er wollte natürlich die Grande Complication unter den Solidbodies, eine Forge Embrace. K.A., wie ich das machen soll, aber es wird.

Und dann liegt da ja noch der Doubleneck Body.....

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Michael,


das ist ja Porno allererster Güte! Sagenhaft schön isse geworden, ganz klar fünf Hüte...


ich sekundiere das!


(Ich bin ja immer wieder in Versuchung, Jonas anzuquatschen, ober nicht mal was JEM-artiges baut, so mit Swirl Lackierung und Edge Pro. Die will er dann ganz schnell doch nicht mehr haben, weil sie ja geswirlt ist, und ohne Bigsby, und ich wüsste dann, ganz spontan, 'nen Abnehmer... Ach ja, wies halt so ist mit der durchgehenden Phantasey....)


Grüße, Andreas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Moin Andi,

Danke Dir! Tja, und ne JEM...neee, also, aus vielerlei Gründen nicht. 1. ist das glaube ich eine shice Arbeit mit dem ganzen Gefräse und Gemesse für Floyd Rose (von dem ich gar keine Ahnung habe) und 2. darf ich sowas ja gar nicht machen, weil wegen habe ich nicht gelernt, kann keine Garantie oder Rechnung stellen und auf den Wahnsinn mit dem Finanzamt hätte ich auch keinen Bock. Aber vorrangig kann ich einfach die Qualität nicht garantieren, dass Du damit glücklich wärest und das wäre ja bei der ganzen Arbeit irgendwie zu schade. Und Swirl, also, da ist ja dann doch wieder Chemie in Form von Lack involviert, da wäre ich jetzt auch nicht so der Fan von, so ganz ohne Lackkierkabine oder Abzug (ich habe nichtmal ein fenster in der Werkstatt :-)).

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

: Moin Jonas,
:
: jaja. Mein Anzug is nich aus der Reinigung gekommen, und dann kam ein alter Freund von ausserhalb zu Besuch, ich hatte kein Geld für'n Taxi, und dann war da noch diese riesige Flutwelle!
: ;-p
: mach's auch gut, Andreas

OHHH, keine Witze mit Flutwelle, die sind mindestens für die nächsten 2 Jahre tabu

aber der gag ist trotzdem gut;-)

Lieben Gruß Lothar


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

: Prost zusammen,
: Und apropos Bigsby, ich bin ja Graf Koks persönlich, daher habe ich mir mal das Upgrade von Callaham gegönnt, also Andruckrolle mit Riefen und Saitenrolle mit Bohrungen (jaaaaa, kann man selber machen, aber habe ich da Bock zu? Nö!). Da muss man ja einfach nur aus der Saitenrolle die Stifte rausziehen, Sprengring ab und wechseln. Mir sind natürlich 2 Stifte weggebrochen, kann man nicht mehr greifen, stehen dennoch etwas über. Versuch die Rolle mit sanften Schonhammerschlägen aus dem Lager zu bewegen führten zu Bruch des Lagers. Ein Nadellager. NADELLAGER. Sowas habe ich zuletzt in einem Porschegetriebe von 1959 gesehen. Ja, man sollte halt auch nicht so ungeduldig sein. Ich weiß. Ich habe jetzt ein Austauschlager bestellt. Und dann habe ich das teuerste Bigsby der Welt (weil, da kam neben den Callaham Teilen noch ein Duane Eddie Arm dazu, ne Reverend Feder - sehr geil! - und das Bigsby an sich kostet ja auch ein wenig), damit bin ich dann en par mit einem Floyd Rose System mit allen Schikanen. Naja, fast.
: Interessant ist es, dass man tatsächlich ein Nadellager bekommen kann von Bigsby. Das kam auch schnell an. Und dann stellt man fest, dass das irgendwie mit 10.000t Druck oder so eingepresst wird. Tja, und nu? Ich habe keinen Abzieher für sowas und so ein kleines Fuddellager, da gibbet bestimmt auch nicht mal eben sowas für....Ich bin mittelschwer frustriert. Das wäre ein teurer Spaß gewesen. Ausbohren sehe ich da auch kritisch, ist ja nur Aluguss, das dürfte schnell brechen/sich verziehen.
: Aber zum Glück habe ich ja ein 2. Bigsby B-12. Also, da die Wellen entfernt, das ging problemlos, yeeeehaw! Dann die Callaham Welle mit den Saitenbohrungen rein und? Passt nicht. Durchs eine Lager geht es wie ne 1, beim 2. keine Chance. HÄH? Die Originalwelle passt. Das Nadellager ist exakt dasselbe auf beiden Seiten. Die Nadeln liegen alle sauber im Käfig, gereinigt ist es auch. Was soll das denn jetzt???????? Ich will nur eine Welle wechseln bei einem Bigsby und schon stehe ich im 3. Kreis der Maschinenbauhölle....und ich habe nix für die Metallbearbeitung am Start, schöne Shice....
: Also echt, entweder hat Bigsby in den letzten 70 Jahren munter die Maße variiert, oder die Dinger verziehen sich, oder die Wellen laufen ein, oder oder, aber das kann doch nicht sein bei so einem Steampunk-Hebelmechnismus....das wird dann jetzt echt teuer mittlerweile....
: Ich hasse diese shice Gitarre..........
: Prost
: Jonas
:


Re: (Gitarre) Bunt Ding will Weile haben

Yeah, wieder mal im Entermodus gewesen....

So, da war ja noch was, Bigsby. Also, mal im TDPRI gefragt, wie man so ein lager tauscht. Mit einem Golf Tee. Sehr lustig. Habe ich (noch) nicht, denn ich bin ja noch nicht so alt wie der Mike z.B. . 

Also: Stufenbohrer nehmen, Schonhammer, und zack zack, raus ist das shice Lager. Und mit dem Schonhammer und nem Stück Holz war das andere Lager auch schnell drin. Man. So ein Ärger und dann war es doch so simpel. Schön. Seitdem habe ich aber noch nicht die Muße gefunden, das Bigsby mal zu montieren, denn (ja, jetzt wird es bizarr) ich finde den Gurtpin nicht, den ich dafür brauche und bin zu geizig, neue zu kaufen. Fragt einfach nicht.

Dann musste ich an der Brücke noch operieren, weil ich Noob ja dachte, ne amtliche ABR braucht M4 Stehbolzen. Aber Vintage-Nazi-korrekt braucht es dafür 3,6545784mm oder so. Shice, also, passt nicht. Also aufbohren, kein Ding. Und dann passt es trotzdem nicht. Mann ey, shice Gitarre! Also eine Stufe höher aufbohren (4,5mm) und dabei feststellen, dass ich Trottel die Bohrmaschine gegenläufig hatte laufen lassen beim Aufbohren.....ja, so wird das natürlich nix. Egal, alles shice an der Gitarre bisher, normal, jetzt passt es, ich habe 4 Macken in der Decke unterhalb der Brücke (fragt nicht....), das sieht man nachher zum Glück nicht, aber echt, die Axt, die bringt mich noch um den Verstand. Erhöhte Brandlast nennt das der Fachmann, falls sie nicht klingen sollte.....

Für Fotos, bitte hier entlang:

Bigsby

Hossa!