Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Nix los die nächsten 30 Tage?!

(-) Header verbergen



Übersicht

Good Vibrations - Vibrationsentdämpfung nach Reumont

Liebes Volk,

nachdem der selige Emil diese Methode hier seinerzeit bekannt gemacht hatte, habe ich damals angefangen, sie mit relativ einfachen Mitteln zu reproduzieren. Ich hatte das nie an die große Glocke gehängt. Das hätte ihm wohl auch nicht sonderlich gefallen. Seinerzeit habe ich fast meinen gesamten Fuhrpark vibrationsentdämpft.

Im Zusammenhang mit einigen Baßanschaffungen habe ich die Gerätschaften nun wieder aus der Versenkung geholt und rüttele die neuen Bässe durch. Ich denke, das ist eine gute Gelegenheit, meine vereinfachte Variante mal zu publizieren.

Den Aufbau kann eigentlich jeder zuhause selbst realisieren, die Methode empfielt sich aber eigentlich nur für Brettgitarren. Akustischen Instrumenten würde ich diese Gewichte nicht zumuten. Ein Bass Shaker (unter 30 €) wird per Schraubzwinge auf der Brücke befestigt, so daß die Vibrationen über die Brücke in das Instrument geleitet werden (bitte auf der Korpusrückseite etwas zwisch Korpus und Zwinge legen, um Dellen zu vermeiden). Baß/ Gitarre wird dabei nicht aufgehängt sondern liegt mit dem Korpus auf einer weichen Decke oder Kissen, so daß das Instrument möglichst frei schwingen kann. Der Hals liegt nirgends auf. Dann wird es über einen Zeitraum von 48 Stunden stufenlos mit Frequenzen von 28 bis 220 Hz per MP3-Sweep bearbeitet. Bei Bässen gebe ich anschließend noch mal 9 Stunden 330 bis 350 Hz drauf, um eine bessere Durchsetzungsfähigkeit zu erreichen - bei Gitarren hingegen noch mal 220 Hz bis 4kHz. Aber oberhalb 220 Hz passiert da (laut Prof. Reumont) nicht mehr viel.

Die Unterschiede zur Methode von Prof. Reumont/ Emil sind, es wird nicht ein kleiner Elektromotor mit Unwucht genommen, dessen Frequenz über die Drehzahl reguliert wird sondern eben der schwere Bass Shaker. Auch messe ich nicht. Das würde bei Kontrabässen das Risko bergen, Wolfstöne zu erzeugen. Aber bei meinen Brettgitarren- und -bässen funktioniert das ganz wunderbar.

Literatur: Prof Gerhard A. v. Reumont: "Theorie und Praxis des Vibrationsentdämpfens zur Resonanzverbesserung von Musikinstrumenten" Verlag der Instrumentenbau-Zeitschrift, Siegburg, 1996

Gruß Falk


Re: Good Vibrations - Vibrationsentdämpfung nach Reumont

Moin Falk,


....Aber bei meinen Brettgitarren- und -bässen funktioniert das ganz wunderbar....


kannste das "wunderbar" evtl. etwas näher erläutern? (Dieses ganze Emilisier-Dingens war irgendwie vor meiner Zeit hier im AS Forum, ich hab das mal irgendwann im Archiv etwas überflogen und will da auch keinen weiteren Glaubenskrieg lostreten, mich interessiert nur, wie/was an deinen Brettern denn jetzt konkret anders ist, nachdem du sie vibrationsentdämpft hast!)


Grüße, Andreas


Re: Good Vibrations - Vibrationsentdämpfung nach Reumont

Moin Andi,

keine Sorge, alles gut. Bei mir darf jeder glauben, was er mag. Das Patent stammt von 1979 und wurde nur aufgrund einer amtlichem Bestätigung der Wirksamkeit samt Meßprotokoll durch ein technisches Institut des Bundes erteilt. Da muß ich ja 42 Jahre später niemanden mehr agitieren. Ich beschreibe lediglich meine Erfahrungen, damit andere das mit wenig Aufwand selbst ausprobieren können.

Also das für mich Augenfälligste ist die verbesserte Ansprache. Das Instrument spielt viel williger. Man muß es im Grunde nur noch ein bißchen lenken. Das macht richtig Spaß. Ich hatte zum Beispiel gestern meinen MIM Classic 50 fertig und habe beim Probespielen gar nicht mehr aufhören wollen. Das war einfach geil. Auch der Klang hat sich nach meinem Empfinden geändert. Holziger mit mehr rotzigen Tiefmitten. Ganz so wie ich's mag. Und Sustain hat er nun bis zum Sonnenuntergang. Praktisch für den Gitarristen: Feedbacks lassen sich viel leichter provozieren.

"Selbstverständlich übertreibe ich maßlos." (Götz Wilimzig in "Höchst Empfindlich", 2002)

Viele Grüße
Falk

P.S.: Ich muß mich übrigens relativieren: Daß ich das letzte Mal Gitarren durchgerüttelt hab, ist einige Jahre her. Ich hab da verschiedene Sweeps. Ob ich tatsächlich den bis 4 kHz oder den bis 1,3 kHz verwendet habe, kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. 1,3 kHz dürften jedenfalls ausreichen. Wie gesagt: oberhalb 220 Hz passiert da nicht mehr viel.


Re: Good Vibrations - Vibrationsentdämpfung nach Reumont

Hallo Falk

Danke für den Input - sehr interessant, man könnte grad in Versuchung geraten.....

Was denkst Du, würde es auch funktionieren, wenn man den Bass Shaker an der Hinterseite des Gitarrenkorpus montiert? Wäre einfacher, da die Auflagefläche grösser wäre als "gegenüber" beim Steg.

Und weisst Du grad, mit wievielen Watt ungefähr Du den Shaker angetrieben hast?

Schönen Abend und herzlicher Gruss
Christoph


Re: Good Vibrations - Vibrationsentdämpfung nach Reumont

Hallo Christoph,

Ich betreibe das z.Zt. mit einem kleinen 32-W-Amp, den ich zu ~45% aufdrehe. Der Shaker ist theoretisch für 100 W ausgelegt. Aber: die Dauerbelastung ist für den Shaker grenzwertig. Er wird ordentlich warm. Irgendwann fängt er auch an zu klappern. Ich habe in den vergangenen Jahren 2 Shaker verbraucht. Heute hat der Postbote den Dritten gebracht.

Die Wärmeentwicklung ist auch der Grund, warum ich das nicht an der Rückseite machen würde. Die Brücke kommt mit der Wärmeentwicklung noch recht gut klar. Dem Lack würde ich das nicht zumuten. Nächster Punkt: Prof. Reumont empfiehlt die Einleitung der Kräfte über die Brücke, weil dort auch die Vibrationen der Saite eingetragen werden.

Gruß Falk


P.S.: Und hier noch der obligatorische Hinweis: Liebe Kinder, bitte macht das nicht zuhause nach. Der Onkel erzählt hier nur schräg-schaurige Gute-Nacht-Geschichten. Wer unbedingt seine 6K€-CS-Strat im Do-it-yourselbstschuld-Verfahren zerrütten - äh - zerrütteln möchte, tut das auf eigene Gefahr.