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(Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Hiho,

im Zuge unseres 'wir nehmen daheim auf und machen hinterherwasdraus' Projekts musste ich mich ja auch endlich mal mit Homerecording, DAW, Interfaces und dem ganzen Gefuddel auseinandersetzen. Am Anfang hat mich wahnsinnig gemacht, dass manche meiner Takes digitale Knackser hatten. Obwohl der Rechner auf dem ich einspielte quasi nix zu tun hatte sonst und auch reichlich RAM, Plattenlatz zur Verfügung hatte und die CPU Last niedrig war.

Durch Anpassen der Audiobuffer Größe und verlagern des Monitorings während des Einspielens direkt auf das Interface habe ich das dann in den Griff bekommen, aber ich habe es nicht so wirklich verstanden, zumal sich mein alter Rechner in dieser Beziehung nicht viel schlechter verhielt, als der testweise hinzugezogene neuere und vermeindlich schnellere Rechner.

Gestern bekam ich diesen Link zu einem Erklärbärvideo, das so ziemlich alle meiner Fragezeichen dazu ausräumen konnte. Vielleicht kennt Ihr das ja schon, aber ich denke, das sollte jeder gesehen und verstanden haben, der mit Homerecording rumspielt und vielleicht auch wie ich dachte, CPU Rechnerpower und RAM wäre das ausschlaggebende, eben weil man das zb auch von Videoschnitt so kennt. Aber nee, Audiorecording ist da eine ganz andere Geschichte.

Viele Grüße,
Tom 


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Hallo Tom,

boah, wie lange braucht der Typ um die zwei wichtigen Informationen rüber zu bringen?!

Also gut, was haben wir gelernt? CPU-Performance bringt nichts wenn die Realtime-Performance durch andere (insbesondere externe) Geräte verschlechtert wird.

Außerdem bin ich jetzt echt froh einen Mac zu benutzen. Mein iMac ist von 2015 (intern hat der eine Notebook-Architektur) und ich boote von einer externen Thunderbolt-SSD. Über den gleichen Bus läuft auch noch mein Audiointerface. Über USB sind noch weitere Festplatten, TV-Tuner und ein Scanner angeschlossen, dazu benutze ich eine Bluetooth-Maus und mein WLAN-Modul funkt auch schön vor sich hin beim Musik machen. 

Nach Aussage in dem Video müsste das in einer Audio-Katastrophe münden. Tut es aber nicht, das läuft super smooth bei 64 Samples Buffersize ohne Aussetzer und Crackles.

Also bevor ich mir da den Stress antue, auf externe Geräte verzichte und dann noch mit Tools meine System-Antwortzeiten messe bleibe ich lieber beim Mac :-)

Gruß Martin


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Hallo Martin,

: Also bevor ich mir da den Stress antue, auf externe Geräte verzichte und dann noch mit Tools meine System-Antwortzeiten messe bleibe ich lieber beim Mac :-)

dein implizierter Umkehrschluss ist ein Fehlschluss (fallacia, nicht zu verwechseln mit fellatio). Das scheint unter Apple-Nutzern weit verbreitet zu sein.

Nichts für ungut. Ich erwähne das nur der Vollständigkeit halber. Nicht, dass jemand den Eindruck bekommt, a) mit Apple-Geräten gäbe es nie Probleme oder b) mit Windows/x86/x64-Systemen gäbe es nur Probleme - und sich daraufhin noch in unnötige Unkosten stürzt.

Nach meiner nun 30-jährigen (Oh. Wann ist das passiert?) Erfahrung mit Medienbearbeitung auf beiden Systemen ist es hinsichtlich der Betriebsstabilität und Leistung tatsächlich Latte wie Rost, welche Kiste man verwendet. Nur, dass man im einen Fall einen bedeutend größeren Geldbetrag für die gleiche Systemleistung in einem allerdings meistens erheblich hübscheren Gehäuse bekommt. Designed in California. Made somewhere else. Wenn man darauf Wert legt.

Meine Erfahrung ist aber natürlich nur anekdotisch.

Beste Grüße
Felix


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Hallo Felix,

10 Jahre lang habe ich ja einen Hackintosh benutzt (also PC-Hardware von der Stange mit einem modifizierten Mac OS Betriebssystem). Das hat mächtig Geld gespart und ich konnte trotzdem mit Logic Pro und Final Cut arbeiten (lautloser Tower mit drei internen SSDs, 16 GB Ram und i7 Prozessor, das war um 2011 bei Apple entweder gar nicht möglich oder schlicht unbezahlbar).

Die Auseinandersetzung mit Hardware und die Notwendigkeiten zum Tweaken von BIOS usw. sind mir daher recht vertraut. Und genau deswegen hatte ich da nach 10 Jahren keinen Bock mehr darauf und habe mir letztes Jahr einen gebrauchten "echten" Mac gekauft. Diese Entscheidung habe ich bis jetzt keinen Moment bereut, auch wenn ich die drei internen SSDs durchaus vermisse...

Einschalten und Musik machen, sonst nichts, so solte es sein :-)

Gruß Martin


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?


: dein implizierter Umkehrschluss ist ein Fehlschluss (fallacia, nicht zu verwechseln mit fellatio). Das scheint unter Apple-Nutzern weit verbreitet zu sein.
: Nichts für ungut. Ich erwähne das nur der Vollständigkeit halber. Nicht, dass jemand den Eindruck bekommt, a) mit Apple-Geräten gäbe es nie Probleme oder b) mit Windows/x86/x64-Systemen gäbe es nur Probleme - und sich daraufhin noch in unnötige Unkosten stürzt.
: Nach meiner nun 30-jährigen (Oh. Wann ist das passiert?) Erfahrung mit Medienbearbeitung auf beiden Systemen ist es hinsichtlich der Betriebsstabilität und Leistung tatsächlich Latte wie Rost, welche Kiste man verwendet. Nur, dass man im einen Fall einen bedeutend größeren Geldbetrag für die gleiche Systemleistung in einem allerdings meistens erheblich hübscheren Gehäuse bekommt. Designed in California. Made somewhere else. Wenn man darauf Wert legt.

BLASPHEMIE

Wie kannst Du es wagen, den IGott so zu beleidigen!
:-)

Cheers

Lothy


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Hallo Wolfgang,

na klar, ich sage ja auch nicht dass das mit Windows nicht geht! Ich hatte um die Jahrtausendwende mal einen Pentium IV-Win-PC mit Cubase und einem RME Audiointerface. Das lief auch perfekt. Die Hardware war aber auch amtlich und vorher recherchiert in Bezug auf Audio-Recording. Steinberg hatte damals Support-Seiten die geholfen haben sich einen "Golden Build" zusammen zu stellen (dazu gehörten auch Tipps für die richtigen BIOS- und Systemeinstellungen.

Nur ist es für einen Audio-Software oder Interface-Hersteller natürlich viel einfacher sein Produkt an einem akuellen Mac-Modell zu testen als alle Hardware-Möglichkeiten aus der PC-Welt auszutesten.

In dem von Tom verlinkten Video geht es ja gerade darum dass die Perepherie (Festplatten, Video, Netzwerk) die Realtime-Prozesse für Audioverarbeitung stören. Wenn man mal überlegt, wie viele unterschiedliche Firmen Controller für diese Aufgaben anbieten, da kann es schnell mal zu Inkompatibilitäten kommen.

Was mich an diesem Thema aber in der Vergangenheit oft genervt hat ist die Tatsache dass es ja durchaus Lösungsmöglichkeiten gibt bei Problemen mit einer DAW, aber manche Freunde von mir sich den billigsten Scheißrechner vom Aldi geholt haben (oder sogar ein Notebook), vollverpestet mit lästiger Werbe-Add-On-Software und teilweise ungenügender Dokumentation der verbauten Hardware und sich dann dazu noch ein No-Name-Audiointerface geholt haben (möglichst das billigste auf dem Mark mit den am schlechtetesten programmierten Treibern) und sich dann über Probleme, Abstürze, Latenzen und mangelhafte Performance beschwert haben! Immer nur das billigste kaufen, am besten nichts darüber lesen und dann aber sagen "Ach neeee, so Musikmachen mit dem Computer ist nichts für mich, das lenkt mich voll ab vom kreativ sein...".

Um die Kurve zurück zum Anfang zu bekommen: natürlich läuft ein gutes Windows-System genauso gut (und günstiger) als ein Mac. Aber für manche Menschen ist es wirklich sinnvoller einmal Geld auszugeben und dann einfach Musik zu machen.

Gruß Martin


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Hi Martin

Um die Kurve zurück zum Anfang zu bekommen: natürlich läuft ein gutes Windows-System genauso gut (und günstiger) als ein Mac. Aber für manche Menschen ist es wirklich sinnvoller einmal Geld auszugeben und dann einfach Musik zu machen.

Da bin ich voll bei dir, besonders beim Satz 2

Bei windoof muß man sich drum kümmern. Wer das nicht kann/will ist sicher beim Mac besser aufgehoben...........

LG Wolfgang

: Hallo Wolfgang,
: na klar, ich sage ja auch nicht dass das mit Windows nicht geht! Ich hatte um die Jahrtausendwende mal einen Pentium IV-Win-PC mit Cubase und einem RME Audiointerface. Das lief auch perfekt. Die Hardware war aber auch amtlich und vorher recherchiert in Bezug auf Audio-Recording. Steinberg hatte damals Support-Seiten die geholfen haben sich einen "Golden Build" zusammen zu stellen (dazu gehörten auch Tipps für die richtigen BIOS- und Systemeinstellungen.
: Nur ist es für einen Audio-Software oder Interface-Hersteller natürlich viel einfacher sein Produkt an einem akuellen Mac-Modell zu testen als alle Hardware-Möglichkeiten aus der PC-Welt auszutesten.
: In dem von Tom verlinkten Video geht es ja gerade darum dass die Perepherie (Festplatten, Video, Netzwerk) die Realtime-Prozesse für Audioverarbeitung stören. Wenn man mal überlegt, wie viele unterschiedliche Firmen Controller für diese Aufgaben anbieten, da kann es schnell mal zu Inkompatibilitäten kommen.
: Was mich an diesem Thema aber in der Vergangenheit oft genervt hat ist die Tatsache dass es ja durchaus Lösungsmöglichkeiten gibt bei Problemen mit einer DAW, aber manche Freunde von mir sich den billigsten Scheißrechner vom Aldi geholt haben (oder sogar ein Notebook), vollverpestet mit lästiger Werbe-Add-On-Software und teilweise ungenügender Dokumentation der verbauten Hardware und sich dann dazu noch ein No-Name-Audiointerface geholt haben (möglichst das billigste auf dem Mark mit den am schlechtetesten programmierten Treibern) und sich dann über Probleme, Abstürze, Latenzen und mangelhafte Performance beschwert haben! Immer nur das billigste kaufen, am besten nichts darüber lesen und dann aber sagen "Ach neeee, so Musikmachen mit dem Computer ist nichts für mich, das lenkt mich voll ab vom kreativ sein...".
: Um die Kurve zurück zum Anfang zu bekommen: natürlich läuft ein gutes Windows-System genauso gut (und günstiger) als ein Mac. Aber für manche Menschen ist es wirklich sinnvoller einmal Geld auszugeben und dann einfach Musik zu machen.
: Gruß Martin


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Lieber Tom,

dein Posting hat doch etwas mit mir gemacht :-)

Auch wenn es umständlich und teuer ist habe ich gerade meinen iMac abgegeben um eine SSD einbauen zu lassen.

Die interne Festplatte war so unglaublich langsam, mit der konnte man eh nicht arbeiten. Deswegen habe ich mein System immer von einer externen (sauschnellen) Thunderbolt-Platte gestartet.

Das hat auch prima funktioniert (anders als in deinem Beispielvideo), aber ich dachte mir ich könnte ja mal probieren diesen Flaschenhals zu optimieren. Ab morgen kann ich auf die externe Platte verzichten. Ich bin gespannt ob das gefühlt einen Unterschied machen wird. Schaden kann es auf keine Fall :-)

Gruß Martin


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Hi Martin,

ich bin gespannt, ob/was/wie es sich bei Dir und dem iMac bemerkbar macht.

Die SSD war DER Jungbrunnen für mein altes MäcBuchProh - ich würde jetzt noch mit dem hier daheim meinen Webdev Kram machen können, wenn nicht mittlerweile die ganze Weichware und die Browser hoffnungslos veraltet wären (und es keine Chance gibt, das alte OS mit aktuellen Securitypatches zu versorgen).

viele Grüße,
Tom


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Hallo Tom,

 Die SSD war DER Jungbrunnen für mein altes MäcBuchProh - ich würde jetzt noch mit dem hier daheim meinen Webdev Kram machen können, wenn nicht mittlerweile die ganze Weichware und die Browser hoffnungslos veraltet wären 

Ja, diesen Effekt kenne ich nur zu gut. Fürs Sofa und Netflix benutze ich immer noch mein altes MacBook Pro von 2011. Mit neuem Akku und interner SSD ein Traum! :-)

Jetzt beim iMac wird der Effekt wohl nicht so groß sein da ich ja ohnehin schon von einer externen SSD gebootet habe. Neugierig bin ich jetzt aber oder der im Video beschriebene realtime-Effekt wahrnehmbar sein wird, wenn die Controlling-Ereignisse für die externe Festplatte wegfallen und der Prozessor nur noch den internen SATA-Bus steuern muss. Es lief ja vorher schon alles prima, aber ich denke mal, besser geht immer :-)

...ich werde berichten!

Gruß Martin


Re: (Recording) CPU Performance? Realtime Performance?

Hallo Tom,

ja sapperlot, es gibt tatsächlich einen großen Unterschied!

Als ich damals von meinem alten OS X Sierra (auf der internen lahmen HDD) umgestiegen bin auf das neues OS X Catalina (auf der externen sauschnellen Thunderbolt-SSD) hat ja alles funktioniert beim Musikmachen, also keine Knackser oder Aussetzer. Klang alles prima!

Nur die Latenz war plötzlich höher. Das hat mich damals gewundert, weil ich doch ein recht teures Profi-Audiointerface von UAD benutze (mit anständigen Treibern). Auf dem alten System mit der lahmen internen HDD konnte ich mit 5ms arbeiten, mit dem neuen System von der externen Platte nur noch mit 9,6ms. Diesen Umstand habe ich damals aber gar nicht auf die externen SSD sondern einfach auf das neue Betriebssystem geschoben (so nach dem Motto "Toll, neues System und wieder wird alles langsamer").

Jetzt ist mein OS X noch neuer (Big Sur), aber die SSD wieder intern angeschlossenam SATA-Bus. Die Latenz ist jetzt wieder bei unter 5ms, großartig! 

Mir ist das selbst nicht so wahnsinnig doll aufgefallen, weil ich Logic nur zum Gitarre einspielen benutze (und da mache ich das Monitoring direkt über mein UAD Apollo-Interface, mit eigenen DSP-Prozessoren ohne Latenz). Aber meine Tochter spielt oft Klavier oder Synths über Logic und da ist das überhaupt nicht cool wenn die Töne spürbar später nach dem Tastenanschlag kommen).

Fazit:
Fahre dein DAW-System niemals von einer externen Startplatte, niemals nie nie nie!!! 
Selbst wenn du denkst dass es funktioniert, dann freue dich darüber dass es von der internen Platte einfach noch viel besser läuft! :-) 

Ohne deinen Beitrag wäre ich nicht auf die Idee gekommen dieses Thema anzugehen, aber es hat sich absolut gelohnt! Vielen Dank dafür!
(auch wenn es schweine teuer war, der iMac lässt sich nur öffnen in dem die geklebte Displayscheibe rausgeschnitten wird)

Gruß Martin