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Glück ist, wenn der Baß einsetzt.

Liebes Volk,

ich habe (als Hörer) ein neues Lieblingsinstrument, und das kam so: Im Frühjahr wollte ich mir einen neuen CD-Player zulegen. Gesagt, getan, bestellt, bezahlt - und dann: gewartet. Wochen. Irgendwann mußte der Verkäufer zugeben, daß er nicht liefern konnte, weil ihn der Hersteller hängen ließ. Also Rückabwicklung.

"Na dann eben nicht." sprach der Igel und kletterte von der Kleiderbürste.

Also habe ich meinen  alten Thorens reaktiviert, den ich seit dem Umzug noch nicht wieder aufgebaut hatte. Irgendwie hatte ich nie den Nerv dazu. Jetzt war ich so weit und fing an, das Teil Schritt für Schritt aufzumotzen. Statt MM ein DL-103R, dann Tube Box S und für diese NOS JAN GE 5751 sowie ein stabilisiertes Netzteil mit Ringkerntrafo. Gestern schließlich hab ich den Plattenspieler wieder auf seine alten Spikes gestellt. Jeder einzelne Schritt brachte die Detailauflösung noch etwas nach vorne, die Spikes dann zusätzlich auch den Baßdruck.

Parallel begab ich mich auf die Suche nach Stoff. So besorgte ich mir zu dieser CD, die ich oft und gerne gehört hatte, die Original-Schallplatten mit Barbara Sanderling von 1987 sowie Klaus Trumpf  von 1984. Obendrein orderte ich Aufnahmen mit Baumann und Stoll (Rossini, Couperin u.a., 1977), Bayer und Breuer (Dittersdorf, Sperger, 1975), Trumpf (Bottesini, Kussewitzky u.a., 1989) und die Suske-Einspielung des Forellenquintetts von 1972.

Der aufmerksame Leser stellt fest: es geht um den gestrichenen Kontrabaß mit seinem extrem reichen Klangspektrum, seinen Schwingungen und Schwirrungen, die seinen Baßdruck umrahmen. Wer Yo-Yo Mas Cellosuiten kennt (und wer kennt die nicht?), kann sich vorstellen, was ich meine: Die Cellonummer quasi in "Rumms!"

Wenn ich diese Klänge über meine Anlage höre, könnte ich niederknien. Das akustische Erlebnis ist mit Worten nicht zu beschreiben. Mir klappt regelmäßig der Unterkiefer runter. Das wirkt zwar nicht übermäßig intellektuell, aber das sieht ja keiner. Und wir sind ja hier unter uns.

Nun habe ich also neben Kaffee- und Cabriosucht eine weitere entwickelt. Das Problem ist: Kontrabaß ist ein vergleichsweise junges Instrument, und Klassik-Aufnahmen auf Platte in kleiner Besetzung, die diese Klangdetails besser zum Tragen kommen lassen, scheinen relativ rar zu sein. Also meine Frage: Welche Aufnahmen mit Kontrabaß in der Kammermusik könnt Ihr mir empfehlen?

Gruß Falk


Re: Glück ist, wenn der Baß einsetzt.

Holly Cole "Temptation"

: Liebes Volk,
: ich habe (als Hörer) ein neues Lieblingsinstrument, und das kam so: Im Frühjahr wollte ich mir einen neuen CD-Player zulegen. Gesagt, getan, bestellt, bezahlt - und dann: gewartet. Wochen. Irgendwann mußte der Verkäufer zugeben, daß er nicht liefern konnte, weil ihn der Hersteller hängen ließ. Also Rückabwicklung.
: "Na dann eben nicht." sprach der Igel und kletterte von der Kleiderbürste.
: Also habe ich meinen  alten Thorens reaktiviert, den ich seit dem Umzug noch nicht wieder aufgebaut hatte. Irgendwie hatte ich nie den Nerv dazu. Jetzt war ich so weit und fing an, das Teil Schritt für Schritt aufzumotzen. Statt MM ein DL-103R, dann Tube Box S und für diese NOS JAN GE 5751 sowie ein stabilisiertes Netzteil mit Ringkerntrafo. Gestern schließlich hab ich den Plattenspieler wieder auf seine alten Spikes gestellt. Jeder einzelne Schritt brachte die Detailauflösung noch etwas nach vorne, die Spikes dann zusätzlich auch den Baßdruck.
: Parallel begab ich mich auf die Suche nach Stoff. So besorgte ich mir zu dieser CD, die ich oft und gerne gehört hatte, die Original-Schallplatten mit Barbara Sanderling von 1987 sowie Klaus Trumpf  von 1984. Obendrein orderte ich Aufnahmen mit Baumann und Stoll (Rossini, Couperin u.a., 1977), Bayer und Breuer (Dittersdorf, Sperger, 1975), Trumpf (Bottesini, Kussewitzky u.a., 1989) und die Suske-Einspielung des Forellenquintetts von 1972.
: Der aufmerksame Leser stellt fest: es geht um den gestrichenen Kontrabaß mit seinem extrem reichen Klangspektrum, seinen Schwingungen und Schwirrungen, die seinen Baßdruck umrahmen. Wer Yo-Yo Mas Cellosuiten kennt (und wer kennt die nicht?), kann sich vorstellen, was ich meine: Die Cellonummer quasi in "Rumms!"
: Wenn ich diese Klänge über meine Anlage höre, könnte ich niederknien. Das akustische Erlebnis ist mit Worten nicht zu beschreiben. Mir klappt regelmäßig der Unterkiefer runter. Das wirkt zwar nicht übermäßig intellektuell, aber das sieht ja keiner. Und wir sind ja hier unter uns.
: Nun habe ich also neben Kaffee- und Cabriosucht eine weitere entwickelt. Das Problem ist: Kontrabaß ist ein vergleichsweise junges Instrument, und Klassik-Aufnahmen auf Platte in kleiner Besetzung, die diese Klangdetails besser zum Tragen kommen lassen, scheinen relativ rar zu sein. Also meine Frage: Welche Aufnahmen mit Kontrabaß in der Kammermusik könnt Ihr mir empfehlen?
: Gruß Falk


Re: Glück ist, wenn der Baß einsetzt.

Moin Falk,

schau mal nach Božo Paradžik, von dem gibt's schöne kammermusikalische Aufnahmen. Außerdem hat er zum Teil Cello-Literatur auf dem Kontrabass eingespielt, er bewegt sich also auch außerhalb der normalen Kontrabass-Literatur, die ist ja nicht so wahnsinnig viefältig.

Schöne Grüße,
Johannes


Re: Glück ist, wenn der Baß einsetzt.

jo, gestrichen  Klassik    Kammermusik. Aber meine Empfehlung ist musikalisch, auch wegen des KB´s lohnenswert. Nich Bockwurst, aber Curry.......

LG Wolfgang

: :: gestrichenen Kontrabaß ... Klassik ... Kammermusik
: : Holly Cole "Temptation"
: Öhm. Ja.
: Gegenprobe: "Bockwurst".
: Paßt auch - irgendwie. :o)
: Ich gebe zu, der Text war etwas lang. Da kann man schon mal was überlesen. Sorry, mein Fehler.
: Trotzdem vielen Dank für den Tipp.
: Lieben Gruß


Re: Glück ist, wenn der Baß einsetzt.

Hallo Johannes,

ja der ist mir auch schon sehr aufgefallen. Sehr interessant. Ich möchte eigentlich keine Meta-Diskussion lostreten, aber: Mein Problem ist, daß ich gerade auf dem Analog-Trip bin und er (Jahrgang 1969) vor 35-55 Jahren leider noch keine Schallplatte veröffentlicht hat.

Gruß Falk


Re: Glück ist, wenn der Baß einsetzt.

Ja,

: ein bisschen OffTopic: diese Liste ist für mich der lebende Beweis,
: dass es sich lohnt, Wikipedia finanziell zu unterstützen.
: Toll, dass es so etwas gibt.

dem kann ich nur beipflichten. Wikipedia ist auch für mich ein ganz wichtiges Spenden-Ziel. Auch wenn Kammer-Musik gar nicht so meins ist. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Keep rockin'
Friedlieb


Re: Glück ist, wenn der Baß einsetzt.

Nabend Michl,

ein bisschen OffTopic: diese Liste ist für mich der lebende Beweis, dass es sich lohnt, Wikipedia finanziell zu unterstützen. Toll, dass es so etwas gibt.

Find ich auch. Auf der Verlustseite steht eine Literaturgattung, die bis vor kurzem noch im gutsortierten bildungsbürgerlichen Bücherregal mächtig Eindruck schinden konnte: der Brockhaus, das Kindler Malerei- Litatur-Lexikon p.p., vom Schmidt-Joost/Graves Rock-Lexikon ganz zu schweigen - alles Makulatur und Kandidat für den Altpapiercontainer.

Für mich ist der Verlust verschmerzbar.

Und meine CD-Sammlung, die früher ein gesamtes schwedisches Möbelhaus-Regal einnahm, ist auf eine externe Festplatte in Zigarettenschachtelgröße geschrumpft.

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: Glück ist, wenn der Baß einsetzt.

Hallo Mathias,

Altpapiercontainer? Um Gottes Willen. Es zwingt einen doch niemand, Bücher wegzuschmeißen. Zumal sie sich gegenüber der WP durch Lektorat und Impressum auszeichnen, was ich bei jener  sehr, sehr vermisse.

Ich z.B. habe mir vor wenigen Jahren die Brockhaus-Gesamtausgabe von 1928-35 zugelegt. Gerade für den historisch Interessierten sehr spannend, kann ich nur sagen - vom haptischen und sinnlichen Erleben eines Buches mal ganz abgesehen. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen, meinen 18-bändigen Meyers aus den 70ern zu entsorgen - selbst wenn er mir nicht damals von meinem Vater geschenkt worden wäre. Nein, ich kaufe andauernd noch Bücher dazu, in letzter Zeit gerade wieder diverse über Architektur aus der Zeit nach 1900. Und ich bin sehr dankbar, daß es Einrichtungen wie den ZVAB gibt. Zudem plane ich den Erwerb weiterer Regale. Ab wieviel Regalmeter zählt man eigentlich als Bildungsbürger? ;-) Die WP ist in vielen Bereichen eine schöne Ergänzung. Aber sie ist kein Ersatz. Wenn ich nicht diverse junge und alte Bücher gekauft hätte, hätte ich die vielen Einträge in der Wikipedia ja gar nicht schreiben können. :-)

Gruß Falk