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Gibson ES335 - Funktionsweise der Schaltung

Hallo ihr Lieben,

vier Regler, zweimal Volume, zweimal Tone, so weit so klar, wenn man entweder den Hals- oder den Steg-Pickup einzeln benutzt.

Aber was genau passiert da in der Zwischenstellung mit beiden Pickups? Insbesondere die Arbeitsweise der Volume-Potis ist mir nicht klar... Drehe ich einen der beiden leiser, wird der Sound leiser. Drehe ich am anderen Volumepoti passiert das gleiche. Ist einer ganz aus geht gar nichts mehr, egal wo der andere steht.

Ich hätte jetzt gedacht, jedes Poti regelt seinen Pickup und dass man sich den Sound mischen kann. Also mehr Hals aufgedreht als Steg müsste einen etwas wärmeren Sound geben. Aber so wirklich hören kann ich das nicht. Außerdem ist es damit ziemlich schwer, die Gesamtlautstärke in der Zwischenstellung eben mal schnell beim Spielen zu ändern.

Gestern hatte ich die Gitarre das erste Mal mit auf einer Probe und ich muss sagen, der Umgang mit ihr stresst mich gerade noch ein wenig.

Gruß Martin


Re: Gibson ES335 - Funktionsweise der Schaltung

Hallo Martin,

ein Volume-Poti zu und damit Gitarre aus ist bei der Schaltung normal. Das hatten alle Les Pauls, die ich in der Hand hatte und meine ES auch.

Anders ist das mit der Wechselwirkung der Volume-Potis bei verschieden offenen Stellungen. Das ist eigentlich schon so gedacht, wie Du es beschreibst: Toggle-Switch auf Mittelstellung, Hals-Poti zurückdrehen gibt einen mittigeren durchsetzungsstärkeren Ton, Steg-Poti zurück gibt wärmeren, auch etwas dumpferen Ton. 

Ich bin nicht der Elektronik-Spezi, aber nach allem, was ich über das Thema gelesen und auf YT angeschaut habe, ist das eine Frage vom Regelweg der Potis bzw. ganz stark auch der Kondensator-Werte. Das ist dann bei der ES ein großer Spass, weil extrem frickelig. In der Zeit, in der ich bei meiner ES die Pickups getauscht hatte, hätte ich zwei Strats zerlegt, Pickups getauscht und alles wieder zusammengebaut :-)

Würde sagen: ein Fall für Andé.

Nicht entmutigen lassen, ESse sind geile Gitarren.

Viele Grüße,
Michael


Re: Gibson ES335 - Funktionsweise der Schaltung

Hi Martin

ich hab meine beiden Paulas umgelötet. Haben jetzt ein Vol-Poti und ein Ton-Poti. Die beiden anderen Potis sind raus aussem Schaltkreis. Hab ich gemacht, weil ich viel mit beiden P.ups spiele und das mit Lautstärkenreglung, um von clean über crunch zu higain zu gehen.

Das ist auch der Grund, warum ich mit einer Gibson Midtown liebäugele. Die hat nämlich auf der Rückseite den allseits bekannten Deckel des Elektronikfaches. Schau dir mal bei YT Vids zum Thema Potiwechsel Es 335 an.............................ufff

LG Wolfgang

: Hallo ihr Lieben,
: vier Regler, zweimal Volume, zweimal Tone, so weit so klar, wenn man entweder den Hals- oder den Steg-Pickup einzeln benutzt.
: Aber was genau passiert da in der Zwischenstellung mit beiden Pickups? Insbesondere die Arbeitsweise der Volume-Potis ist mir nicht klar... Drehe ich einen der beiden leiser, wird der Sound leiser. Drehe ich am anderen Volumepoti passiert das gleiche. Ist einer ganz aus geht gar nichts mehr, egal wo der andere steht.
: Ich hätte jetzt gedacht, jedes Poti regelt seinen Pickup und dass man sich den Sound mischen kann. Also mehr Hals aufgedreht als Steg müsste einen etwas wärmeren Sound geben. Aber so wirklich hören kann ich das nicht. Außerdem ist es damit ziemlich schwer, die Gesamtlautstärke in der Zwischenstellung eben mal schnell beim Spielen zu ändern.
: Gestern hatte ich die Gitarre das erste Mal mit auf einer Probe und ich muss sagen, der Umgang mit ihr stresst mich gerade noch ein wenig.
: Gruß Martin


Re: Gibson ES335 - Funktionsweise der Schaltung

kuck mal hier (click)...

Elektrisch betrachtet bildet jedes Laustärkepoti (Pv) der beiden PUs einen Spanungsteiler gegen Masse. Wird nun der Poti in Richtung "ganz leise" gedreht, wird der "heiße Draht" der Klinkenbuchse (Ua) mehr und mehr gegen Masse kurzgeschlossen. Irgendwann ist er dann kurzgeschlossen und das wars dann, - auch für das Signal welches ggf. parallel vom anderen PU daher kommt, schlicht weil der elektrische Strom von Haus aus saumäßig faul ist und dieser immer den Weg des geringsten Widerstands geht. 


Re: Gibson ES335 - Funktionsweise der Schaltung

Hallo Wolfgang,
hallo Michl,

vielen Dank für eure Kommentare. Ich denke, dann lasse ich erst einmal alles so wie es ist, muss ich mich dann eben dran gewöhnen.

Die letzten 20 Jahre habe ich an meinen Strats so ziemlich alles ausprobiert was man da überhaupt so machen kann, aber damit bin ich durch und müde geworden...

Die Pickup-Einstellungen an der ES haben mich auch verwirrt. Bei meinen Strats sind die recht weit weg von den Saiten, okay etwas leiser, klingt dafür offener und dröhnt nicht. Das gleiche habe ich auch mit den Humbuckern der ES versucht, aber das ging gar nicht. Als hätte die Gitarre ihre Seele verloren. Wieder zurück richtig nah dran an die Saiten (quasi so nah wie möglich) und zack klingt es. Wäre so undenkbar mit Single Coils in einer Strat.

Gruß Martin


Re: Gibson ES335 - Funktionsweise der Schaltung

Hoi Martin

Das Phänomen das Du beschreibst ist mir als langjärigem Nutzer doppelhumbuckiger Gitarren nicht neu. Bei meiner Fender Esprit geht das zum Beispiel so:


Toggle Switch in Mittelstellung
Alle Potis voll offen - Sound checken
Hals- Volumenpoti ein paar Grade zudrehen - Sound checken
Hals- Volumenpoti wieder ein paar Grad zudrehen - checken
etc.
Zwischendurch kann man auch mal den Toggle Switch auf Steg- Position toggeln und vergleichen.


Zu Beginn dieses Tests ändert der Sound vom typischen Mittelstellungs- Sound hin zu Steg- Sound, (fast) ohne Volumen- Abfall. Bei etwa 1/3 des Potiweges hört man zwischen Mittelstellung und Steg keinen grossartigen Klangunterschied mehr, die Mittelstellung ist lediglich etwas dumpfer. Wenn man das Hals-Poti noch weiter (zu) dreht, wird der Sound nur noch dumpfer und leiser, bis er dann kurz vor Poti- Anschlag ganz verschwindet.

Bei dieser Schaltung für 2 Humbucker ("Les Paul Schaltung", welche in diversen Gitarren verbaut wurde/wird) ist dieses Verhalten normal, und kann mit etwas Elektronik- Kenntnissen auch gut erklärt werden. Man kann dies auch beeinflussen, indem man andere Potis verwendet, zum Beispiel Lineare anstelle Logarithmischer, oder andere Ohmwerte.
Es gibt natürlich noch endlos weitere Optimierungsmöglichkeiten, aber bei so einer ES ist das Basteln etwas umständlich :-)

Würde sagen: daran gewöhnen, oder André :-))

Herzlicher Gruss
Christoph


Re: Gibson ES335 - Funktionsweise der Schaltung

Hi,

das klingt wie die Regelung an einem Jazzbass… ich stelle mir das immer so vor, dass die Gesamtlautstärke von dem am weitesten zugedrehten Vol. Poti der einzel Pickups abhängt, so komme ich eigentlich ganz gut hin (wobei es beim Jazzbass eigentlich fast immer darauf rausläuft, dass der Hals-PU ein wenig zurückgedreht ist und der Steg-PU voll auf - da knurrt er für mich am schönsten ;-)

Warum es komplett still ist, sobald einer der beiden PU-Regler komplett runtergedreht ist, kannst Du Dir vorstellen, wie drei Eimer mit Wasser, und der letzte ist der Ausgang der Gitarre. Die Eimer sind so miteinander verbunden, dass sie nacheinander voll laufen und am Schluss der Output-Eimer steht. Wenn jetzt einer der beiden Eimer davor keinen Boden mehr hat, und das Wassser da schneller rausläuft, als es an den nächsten Eimer weitergegeben wird, kommt hinten nix mehr an. So isses mit dem Strom, der zu Masse abgeleitet wird, sobald ein Poti komplett zu ist - da geht alles zum Seiteneingang raus und am Output hörst Du nix mehr. Soweit die Löwenzahn-Version und wahrscheinlich stimmt die Analogie so nicht aber Potis als Wassereimer mit verstellbaren Bodenöffnungen find' ich cool. :-))

viele Grüße,
Tom


Re: Gibson ES335 - Funktionsweise der Schaltung

Hallo Andreas,
hallo Claus,

: Ich dachte auch, wie Claus, dass du ne Paula hast? (Mit der selben Schaltung...).

 Ja, in der Tat, aber ich spiele die nie (außer mal auf einer Aussensaiter-Session in Duisburg, da gibt es so eine schöne Foto-Reihe). Die Les Paul benutze ich nur bei Aufnahmen, wenn ich verzerrterte Powerchords oder richtig singende Lead-Lines abliefern muss. Aber dabei benutze ich dann imme rden Steg-Pickup und dann stellt sich das Problem ja nicht.

Die ES 335 wird da jetzt eine andere Hausnummer, weil ich sie regelmäßig mit auf die Bühne nehmen werde (wenn es denn mal wieder Konzerte und Sesisons gibt...). Und da konnte ich heute mal wieder feststellen, dass sich so eine Mama ganz anders verhält als meine Strat. Den Clean-Sound habe ich jetzt in allen drei Positionen ganz gut im Griff, aber irgendwie klingen meiner Zerrer überhaupt nicht mit dieser Gitarre. Wo es bei der Strat angenehm klingt, angezerrt und trotzdem dynamisch angenehm, klingt die ES wie ein Mosquito. Gain am Zerrer zurückdrehen hat da auch nicht so viel gebracht. Da muss ich noch viel ausprobieren, aber Zerrer gibt es ja wie Sand am Meer :-)

Gruß Martin

: Moin Martin,
: Ich dachte auch, wie Claus, dass du ne Paula hast? (Mit der selben Schaltung...).
: Mit der Paula hatte ich das Steg Pu Poti immer fast ganz auf, und hab die dicken Backen per Vol. vom Neck Pu dazugemischt (für cleane Sounds, für Zerre finde ich die Mittelstellung eh nicht prickelnd).
: Grüße, Andreas