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(Gitarre) Sie ist blau...

...heißt aber nicht Daphne...

Liebes Aussenvolk,

seit ein paar Wochen wohnt diese Strat mir. Es ist eine 2016er Postmodern Journeyman Relic.

Der Korpus ist leichte Erle, das Griffbrett gewölbt auflaminiert mit einem Compound Radius 9,5-12, was sich sehr komfortabel spielt. Fender versteht unter Journeyman Relic die relativ gemäßigte Alterung von Lack und Bauteilen. Damit sieht die Strat dankenswerterweise nicht aus, als hätte man sie tagelang hinter dem Traktor über Stock und Stein geschleift.

Etwas unsinnig finde ich das gewaltsame Altern von Schrauben, wodurch auch die sechs Befestigungsschrauben vom Tremolo da rostig sind, wo sie eigentlich schön smooth laufen sollen. Das Tremolo ist ohnehin so eine Sache: dass sich Fender in diesem Preissegment traut, ein Trem mit Gussblock und Wackelhebel einzubauen, ist eine Frechheit.

Also habe ich kurzerhand ein ABM-Trem eingebaut, das ist so, wie es sein soll. Mit einigem Ausprobieren habe ich die Gitarre tatsächlich völlig verstimmungsfrei hinbekommen. Wobei nach meiner bescheidenen Erfahrung weder die Zahl der Federn noch deren Anordnung der Knackpunkt sind, sondern der Sitz der sechs Befestigungsschrauben.

Ich habe mir noch einmal die Videos von Galeazzo Frudua angeschaut und die Schrauben so eingedreht, wie er das tut: so weit runter, bis sich die Grundplatte des Trem abhebt und dann wieder zurückgedreht, bis sie gerade wieder aufliegt. Und das mit allen sechs Schrauben. Perfekt.

Jetzt sind drei Federn drin (10-46er Saiten), das Trem ist schwebend mit drei Millimeter Abstand zum Korpus. Und nicht zu vergessen, ein Tusq-Sattel, nachdem der originale Knochensattel an der Stelle der G-Saite offensichtlich eine Materialschwäche hat, die zu einer stumpfen Saite führt.

Witzig ist, dass man bei Fenders offenbar manchmal selbst nicht weiß, was für Pickups in einer Gitarre sind. Das Spec Sheet weist Ancho Poblano PUs aus, in Wirklichkeit sind handgewickelte Josephinas drin. Die sehr geil klingen.

Ganz interessant noch zwei Details: gestaggerte Mechaniken, die den Stringtree überflüssig machen und eine Abrundung des Korpus am Halsübergang für mehr Komfort in den höheren Lagen.

Insgesamt bin ich mit der Gitarre sehr glücklich, sie klingt toll, spielt sich toll, mehr geht nicht :-)

Einen schönen Sonntag euch allen,
Michael


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

ts ts ... diese Aussensaiter. Die Gitarre noch nicht gebeichtet und schon den Knochen getauscht und das Tremolo gepimpt ... 

Ich wünsche dir viel Freude mit der neuen Gitarre !

Gruß
Stoffel 

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Btw.  Wenn jemand eine schöne Strat zu einem fairen Kurs zu verkaufen möchte, möge mir mal eine email zukommen lassen. Ein Freund von mir hat zur Zeit meine fiesta rote Maple Strat zur Dauerleihe und ist auf den Geschmack gekommen ;-)


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Hallo Martin,

: herzlichen Glückwunsch zur neuen Lady!

Dankeschön!

: Falls du jetzt dein Interesse an deiner Maple Strat verloren hast kenne ich jemand der Interesse an ihr hätte :-)

Tatsächlich wächst mir die Maple-Strat immer mehr ans Herz. Sie klingt deutlich anders und fühlt sich anders an als die Blaue. Die Chance, dass ich sie abgebe, ist daher eher gering. Ich weiß, Du fragst für einen Freund, aber sorry :-)

Viele Grüße,
Michael


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Grüssdich Stoffel,

: ts ts ... diese Aussensaiter. Die Gitarre noch nicht gebeichtet und schon den Knochen getauscht und das Tremolo gepimpt ... 

Naja, der Tremolo-Tausch ist bei mir schon ein Standard, da Fender sich an der Stelle nicht soooo viel Mühe gibt. Den Sattel hätte ich gelassen, wenn die G-Saite nicht so stumpf geklungen hätte.

: Ich wünsche dir viel Freude mit der neuen Gitarre ! 

Dankeschön :-)

: Ein Freund von mir hat zur Zeit meine fiesta rote Maple Strat zur Dauerleihe und ist auf den Geschmack gekommen ;-)

Dass er mit der Roten auf den Geschmack kommt, ist ja auch kein Wunder!

Viele Grüße,
Michael


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Oh, Stoffel,

: ts ts ... diese Aussensaiter. Die Gitarre noch nicht gebeichtet und schon den Knochen getauscht und das Tremolo gepimpt ... 

kennst Du noch nicht das neue Modell der simplifizierten Sammelbeichte? Man darf doch jetzt abwarten, bis es sich richtig lohnt, und dann eine Generalbeichte ablegen. :-)

: Ich wünsche dir viel Freude mit der neuen Gitarre !

Ja, wünsche ich Dir auch, Michl!

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Hallo Michael,

herzlichen Glückwunsch! Großartige Zusammenstellung. Leichter Korpus, flaches Griffbrett und kräftige Bünde - das sind die besten Voraussetzungen. So hab ich meine Strats auch immer zusammengeschraubt. Und die Optik stimmt auch: Mitt-Sechziger-Logo, 21 Bünde und weißes PG mit der historisch korrekten Schraubenanordnung. Perfekt. Viel Spaß damit!

So 'ne pastellblaue hatte ich ja auch mal (z.B. in Duisburg 2003). Inzwischen hat sie meine Tochter seit vielen Jahren als Dauerleihgabe. Nach Gewohnheitsrecht dürfte sie wohl in ihren Besitz übergegangen sein. :-)

Viele Grüß


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Hallo Falk,

Großartige Zusammenstellung. Leichter Korpus, flaches Griffbrett und kräftige Bünde - das sind die besten Voraussetzungen. So hab ich meine Strats auch immer zusammengeschraubt. Und die Optik stimmt auch: Mitt-Sechziger-Logo, 21 Bünde und weißes PG mit der historisch korrekten Schraubenanordnung. Perfekt. Viel Spaß damit!

Danke, den habe ich. Die Gitarre hat enormen Suchtfaktor und ist durch Bespielbarkeit, Klang und Stimmstabilität total unkompliziert.

: So 'ne pastellblaue hatte ich ja auch mal (z.B. in Duisburg 2003). Inzwischen hat sie meine Tochter seit vielen Jahren als Dauerleihgabe. Nach Gewohnheitsrecht dürfte sie wohl in ihren Besitz übergegangen sein. :-)

Musst Du Dir halt wieder eine bauen ;-)

Viele Grüße,
Michael


Re: (Gitarre) Sie ist blau...


: Musst Du Dir halt wieder eine bauen ;-)

Mach ich ja gerade, bloß als Baß. So was, wie der hier - nur als Preci und mit cremefarbenen PU-Kappen:

https://www.djservice.se/bilder/produkter/8/IDS0087719.jpg

Bin grad in der Teilebeschaffungsphase. Paulowniakorpus, PU und ein paar Kleinteile hab ich schon. Hals mit Block-Inlays und Binding sowie PG sind bestellt.

Gruß Falk


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

: Bin grad in der Teilebeschaffungsphase. Paulowniakorpus, PU und ein paar Kleinteile hab ich schon. Hals mit Block-Inlays und Binding sowie PG sind bestellt.

Sieht sehr cool aus. Helles Blau mit Tortoise-Pickguard hat absolut etwas, très chic!

Viele Grüße,
Michael


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Ahoi und auch yeah,

: Abgesehen davon: Was eine schöne Gitarre - Glückwunsch, Michael!

Dankeschön, Michael. Ich darf das ja eigentlich gar nicht erzählen, aber angefangen hat das alles mit der Erkenntnis "ich brauche noch eine blaue Gitarre". 

Viele Grüße,
Michael


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Hi,

schöne Gitarre. Doch, echt. :-)

: Den Sattel hätte ich gelassen, wenn die G-Saite nicht so stumpf geklungen hätte

So, da hätte ich jetzt gerne mal einen Exkurs in "Der Sattel, das unbekannte Wesen".

Also, dass die Saite, gerne auch mal die G-Saite, und besonders gerne bei drei links drei rechts Mechaniken a la Les Paul Kopfplatte, rumzickt, ist mir nicht unbekannt. Dass eine zu enge Kerbe Schwierigkeiten beim Stimmen und/oder Tremolieren machen kann - ja, leuchtet mir ein.

Dass ein zu tief gekerbter Sattel Probleme mit der Saitenlage und der korrekten Halskrümmung machen kann, leuchtet mir ein. Dass ein nicht tief genug gekerbter Sattel Verstimmungsprobleme beim Greifen in den ersten Bünden machen kann, habe ich auch verstanden.

Aber, wie kann der Sattel den Klang oder die Brillianz der Saite beeinflussen?

Ich frage natürlich nicht so ganz ohne Hintergrund, denn ich habe einen Bass, dessen tiefe E-Saite ich irgendwie immer als zu "matt" empfinde - und da ist tatsächlich am Sattel ein Stück oben weggeplatzt. Die Saite sitzt stabil in ihrer Kerbe, aber da ist halt auf der einen Seite vlt max 1mm Material an der Kerbe weg.

Achso: schöne Gitarre übrigens. :-)

Viele Grüsse,
Tom


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Moin Tom,

: schöne Gitarre. Doch, echt. :-)

Dankeschön :-)

: So, da hätte ich jetzt gerne mal einen Exkurs in "Der Sattel, das unbekannte Wesen".

Die Sache mit der G-Saite bei 3/3-Kopfplatten ist ja so etwas wie ein Klassiker.
Bei meiner Strat war das Problem auch nur bei leerer Saite hörbar. Als erstes habe ich versucht, den Sattel schräger nach hinten zu feilen, quasi eine spitzere Auflage für die Saite zu erzeugen. Das war nicht von Erfolg gekrönt.

Danach habe ich gelesen, dass Knochen allen Begeisterungsstürmen zum Trotz als natürliches Material Inkonsistenzen aufweisen kann. Und ich war einfach neugierig, wie sich so ein Tusq-Sattel anfühlt und bearbeiten lässt...und ob ich im Stande bin, den unfallfrei einzusetzen.

Das ging alles gut, das G-Saiten-Problem war damit tatsächlich behoben. Und bei Akkorden mit leeren Saiten schwingt die Gitarre noch ein wenig resonanter als zuvor.

Was mir zu Deinem Problem noch einfällt (ich kenne den Bass und den Saitenverlauf nicht): neben dem Sattel ist der zweite Auflagepunkt natürlich die Brücke. Und die ist ja auch bei gegriffenen Saiten im Spiel. Das wäre ein Punkt, den ich untersuchen würde. Danach bleibt noch der Winkel, in dem die Saite nach der Brücke in Richtung Korpus abbiegt: flach = wenig Spannung, steil = mehr Spannung. Es gibt Gitarrenbauer, die bei Les Pauls eine Wissenschaft aus der Höhe des Stoptail und den damit verbundenen Sound-Einflüssen machen.

Ob die fehlende Ecke Deines Basssattels (das musste jetzt sein :-)) das Problem ist, wage ich nicht zu beurteilen. Wenn Dein Problem immer auftritt, würde ich am unteren Ende des Basses nachschauen, sonst eben am Sattel. So einen Sattel auszutauschen, ist keine großes Ding. Ganz ausschließen würde ich auch die Pickups nicht: wie klingt die Saite unverstärkt, wie klingt sie verstärkt.

Ich bin gespannt, was Du entdeckst.

Viele Grüße,
Michael


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Moin Andi,

: NATÜRLICH braucht Mann ne daphneblaue Strat! 

Tatsächlich könnte ich mir eine Sammlung Strats in Sommerfarben vorstellen. Es fehlen auf jeden Fall noch Olympic White, Shell Pink, Charcoal Frost, Lake Placid Blue, Dakota Red, Firemist Gold. Weitere Vorschläge werden gerne entgegengenommen.

: aber sag mal, abgesehen von den ganzen technischen Feinheiten - klingt das Ding so wie du das willst?

Absolut. Sie klingt in allen Pickup-Stellungen toll, die Positionen sind differenziert erkennbar. Am Hals dieser wunderbare cleane Bell-Tone, am Steg bissig ohne grell zu sein. Mit Zerre geht die Luzie ab, die Gitarre ist dynamisch und reagiert gut aufs Volume-Poti. Ich bin restlos begeistert.

Viele Grüße,
Michael


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Hi Michl,

: … Und die ist ja auch bei gegriffenen Saiten im Spiel.

Da sachste was. Manchmal sieht man die Physik vor lauter Denken nicht. Klar, "meine" Befindlichkeit ist nicht (nur) bei der leeren E-Saite, sondern vor allem um den 5-9. Bund rum - klar ist da der Sattel aussen vor, *brumm 🙄. Ok, wende ich meine Aufmerksamkeit mal der (Standard Fender) Jazzbass Brücke zu. Am Winkel über die Reiter kann ich tatsächlich noch arbeiten, da der Hals nach hinten neigbar ist - der Bass hat die eigentlich ungeliebte 70er Jahre dreipunkt Verschraubung mit dem sog. Micro-Tilt Mechanismus - ich habe den momentan auf maximale Auflage in der Halstasche eingestellt, aber vielleicht ist ein leichter Winkel mit höheren Brückensatteln mal ein Test wert, das Gleiche Spiel kenne ich von den Jaguar/Jazzmaster Brücken, die auch erst gut funktionieren und klingen, wenn da ordentlich Saitendruck draufkommt…

gruss,
Tom


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Grüssdich Tom,

noch ein Gedanke, bevor Du den Bass komplett umstellst: versuch doch mal,
das Instrument einen Halbton höher zu stimmen (womöglich sogar einen ganzen Ton).


Meine Idee dabei ist, dass Du zum einen mehr Zug auf die Saiten bekommst und siehst, ob das hilft.
Und Du hast mehr Krümmung im Hals und vielleicht freier schwingende Saiten,
weil sie nicht mehr an höheren Bünden anliegen.

Just my 2ct.

Viele Grüße,
Michael


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

: : ... das mit den 21 Bünden würde ich nicht so laut sagen - unser Lederhosen-Rocker ist in der Nähe ...
: Ach was. Für das ganz hohe d pflegt der Gitarrist von Welt 'ne Paula zu wählen. :o)
: Gruß Falk

Jungs,

wenn ich ein hohes "d" brauche, gehe ich in den Laden und kaufe eins, aber 22 Bünde kommen mir nicht auf die Gitarre, das sieht zu modern aus. Außerdem ist dort oben die Luft so dünn, da halte ich es nicht lange aus ;-)

Viele Grüße,
Michael

P.S. Keine fliegenden Fische? Wir werden alt....


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Genau - wie kann man sich freiwillig der eminenten Ausdruckpalette eines 22.Bundes enthalten; fast schon künstlerische Selbstkastration sowas...

Die babyblaue Strat von Michl ist ne richtig tolle , wie ich mich schon per Nahblick überzeugen konnte.

Grüsse,

teleman


Re: (Gitarre) Sie ist blau...

Hi Michl;

: Hast Du womöglich ZWEI Jaguar?

*hust … 😬 … die silberne ist eine American Vintage Reissue aus dem Jahr 2001, und war meine Entlohnung für einige Plattencover, die ich damals für Nikki Sudden machte, und er hat mir die von einer Tour aus US mitgebracht. Damals, bzw zwei Jahre vorher, hatte Fender zum ersten Mal seit dem Einstellen der Produktion in den 70ern, wieder Jazzmaster- und Jaguar-Modelle, und dann auf den alten Maschinen angeblich, nach korrekten Vintage- Pre CBS-Specs, herausgebracht.
Ich war sooo scharf auf eine, weil das um Längen besser war, als alles, was Fender in Japan, wo die Jaguar/Jazzmaster noch produziert wurde, herausgebracht hatte. Ich hatte noch eine 95er Japan Jag, die selbst mit Lollarpickups und CTS-Pots nicht an die US-RI rankam, aber in Candy Apple Red mit Matching Headstock unwiderstehlich geil aussah.

Die weisse in Hohenberg ist die Johnny Marr Signature (2012 glaube ich) - und was mich an dem Modell so interessierte, waren die ganzen kleinen Veränderungen und -Verbesserungen zum Originaldesign, die der Herr, selbst Besitzer mehrerer Vintage-Jaguars, da hat einfliessen lassen. Im Grunde genommen ist das die am vintage-korrekteste aller modernen Jaguar-Varianten, aber auf Stereoiden; die Schaltung ist mit seriell-Switch zu einem amtlichen Pfund mutiert, und der eigentlich zweite Ton-Controll Schaltkreis wurde zum Filtern von zu viel Ooomp umgebaut, statt wie im Original nur den Hals-Pickup zu steuern. Dafür ist leider in der Zwischenstellung, wenn beide Pickups an sind, der Humcanceling-Effekt weg, den die originale Schaltung hat. Die Bareknuckle-Singlecoils sind aber vergleichsweise leise, was Einstreu angeht, also geht das.
Ich betreibe ja seit auch fast 20 Jahren eine Website zu den Fender Jaguar/Jazzmaster Gitarren, und es ist schon faszinierend, wie sich das Angebot in dieser Zeit verändert hat. Mittlerweile gibt es ja fast für jeden Topf einen Deckel, das war damals noch komplett anders - entweder ziemlich teure oder heillos kaputtgebastelte Gitarren aus 62-74, oder Japan-Dinger mit gakeliger Elektronik (wobei sich das bei den Jazzmastern mehr bemerkbar machte, als bei den Jaguars, weil die Original-Pickups deutlich anders gewickelt sind, und die Japaner quasi normale Strat-Single-Coils unter die breiten Pickupcover packten).

Heute kommt gefühlt zu jeder NAM eine neue Variation auf den Markt. Wenn ich genug Spielgeld hätte; ich glaube, ich hätte da allein in den letzten 10 Jahren mindestens noch fünf weitere Gitarren gehabt, die mich interessierten…  die ThinSkin Modelle zum Beispiel oder die Troy van Leuven Signature Jazzmaster oder das J.Mascis Modell… oder natürlich mein unerfüllter ewiger feuchter Traum, eine orignale 64er in zu grün vergilbtem Lake Placid Blue mit Matching Headstock, aber die Preise sind, auch bei den eigentlich im Vergleich zu Strat und Tele eher unbekannten Jags/JMs, durch die Decke geschossen.

Na huch, jetzt bin ich aber ins Plaudern gekommen… :)))

gruss
Tom


Re: (Gitarre) Sie ist blau...(Jazzmaster...)

Moin.

Wo Du gerade in Plauderlaune bist: Ich habe eine Squier Jazzmaster geerbt. 11er Satz Saiten sind drauf, aber ich haue gerne immer noch die Saiten von der Brücke. Mustang Bridge kaufen? Oder muss es richtig teuer werden?

Sie ist übrigens CandyAppleRed und wunderschön.

Gruß

Ugorr

PS: Glückwunsch zur Strat, die mag ich ja immer gerne angucken nur nicht spielen...


Re: (Gitarre) Sie ist blau...(Jazzmaster...)

Hi Ugorr,

: Google mal nach Tremolo Buzz Stop

ähm, jein. Auf der Japan Jaguar war so ein Ding drauf, und es macht nciht nur den typischen Sound einer Jazzmaster/Jaguar - das Resonanzschwingen der Saiten *hinter* der Brücke - kaputt, es sorgt auch dafür, dass das Tremolo nicht mehr so smooth läuft, wie es designmässig könnte.

Hast Du Dir mal den Setup-Kram auf meiner Seite durchgelesen?

11er auf einer Jazzmaster sind eigentlich ok - habe ich auch auf meinen. Die Jag/JM-Brücke ist ewiger Quell von Diskussion, ob das Design nun geil oder scheisse ist. Jetzt weiss ich nicht, wie das bei Deiner Gitarre so eingestellt ist, aber bevor ich mit Buzzstop oder einem Tausch der Brücke loslegen würde, würde ich erstmal kucken, ob die Brücke nicht vielleicht zu flach/tief sitzt.
Die Jag/JM braucht Luft unter der Brücke, und die Kombination aus den individuellen Höheneinstellschrauben und der Gesamthöhe der Brücke ist etwas Gefummel. Im Endergebnis sollten die Saiten nach hinten, also von den Pickups weg, mit einem deutlichen Winkel laufen, aber so, dass sie nicht den Rand hinter den Reitern berühren, sonst schnarrts.
Meistens ist dann auch ein Shim in der Halstasche angeraten, damit der Hals mit einem leichten Winkel nach unten weggeht - ca 1° - dann bekommt man auch eine gescheite Saitenlage mit der höheren Brücke hin.

Vielleicht hast Du aber auch Pech und die Rillen der Reiter der Squier sind zu wenig ausgeprägt… dann wäre entweder eine der American Vintage Serie oder - aber die sind leider fast nicht mehr zu bekommen ausserhalb von UK - eine StayTrem Brücke ein guter Austausch.

Falls nur die E-Saite springt, kannst Du nur dort den Reiter mit einem Mustang-Brücken Reiter tauschen, das hatte ich jahrelang auf meiner. Eine komplette Mustang-Brücke oder eine TOM von ner LesPaul passt zwar in die Löcher, hat aber meistens dann bei der D und G Saite ein Problem mit dem Griffbrettradius. :-)

Also nach meiner Erfahrung sind die meisten Brückenprobleme mit einem guten Setup in den Griff zu bekommen - allerdings sind die Brücken nicht für superreingedresche konzipiert - je nach dem, wie heftig Du reindrischst und auf welchen Sound Du aus bist, ist eine Alternative oder eben so ein Buzzstop-Device eine Option.

Viele Grüße,
Tom


Re: (Gitarre) Sie ist blau...(Jazzmaster...)

Moin Tom,

Auf der Japan Jaguar war so ein Ding drauf, und es macht nciht nur den typischen Sound einer Jazzmaster/Jaguar - das Resonanzschwingen der Saiten *hinter* der Brücke - kaputt, es sorgt auch dafür, dass das Tremolo nicht mehr so smooth läuft, wie es designmässig könnte.

Schau einer an, das wusste ich nicht. Irgendwie dachte ich immer, dass man genau dieses Geschwinge verhindern will, weil das ja Energie frisst, also, die Saiten nicht so lange klingen lässt wie möglich wäre (Susteng sag ich mal). Und durch den steileren Winkel durch das Buzzsto wäre ja auch das Saiten aus dem Sattel fliegen eingedämmt.

Aber, Du hast da wesentlich mehr Plan von, als ich, hätte aber echt nicht gedacht, dass so etwas auch nur irgendwie gewollt sein kann. Tja, die Jazzer:-)

Bei meinem letzten Eigenbau hatte ich tatsächlich den Effekt, dass die Saiten hinter der Brücke recht ordentlich mitgeschwungen haben, weil die Brücke einfach Kernschrott war und viel zu viele lose Teile hatte (Geizkragen ich....). Als ich dann die Brücke getauscht hatte gegen was Ordentliches klang die Gitarre auf einmal nicht mehr nach Eierschneider, sondern endlich so, wie ich das erwartet hatte und das Geklinge hinter der Brücke war auch weg.

Alles Gute!

Jonas



Re: (Gitarre) Sie ist blau...(Jazzmaster...)

Hi Jonas

: Schau einer an, das wusste ich nicht. Irgendwie dachte ich immer, dass man genau dieses Geschwinge verhindern will, weil das ja Energie frisst, also, die Saiten nicht so lange klingen lässt wie möglich wäre (Susteng sag ich mal). Und durch den steileren Winkel durch das Buzzsto wäre ja auch das Saiten aus dem Sattel fliegen eingedämmt.

Jau, alles richtig - aber genau das macht einen Teil des charakteristischen Klang dieser Gitarren aus (abgesehen vom Saitenfliegen ;-)). Das kann man mögen, viele findens komisch und mit Buzzstop klingt und verhält sich die Gitarre anders. Eine JM oder Jag ist von Haus aus nicht das Sustainwunder. Eine schlecht eingestellte Jaguar mit zu dünnen Saiten kann auch mal schnell nach Banjo klingen, haha. ;)

Also… man muss es mögen (wollen), aber natürlich kann man auch gegen die inherenten Designeigenheiten rumbasteln - das ist mittlerweile ja auch ein ganz schöner Markt geworden, mit Mastery-, StayTrem-Brücken, mit BuzzStop Devices und nicht zuletzt auch die ganzen Rennbrett-gemoddeten Modelle, die Fender selbst rausgebracht hat. Das ist ja alles nicht ohne Grund, hat aber mit *dem* Charme dieser Modelle nicht mehr so viel zu tun. Aber was nützt der Charme, wenn man es einfach nicht so zum Klingen bringt, wie man es gerne hätte, nöch.

viele Grüße,
Tom


Re: (Gitarre) Sie ist blau...(Jazzmaster...)

Moin, Moin.

Ich werde mich wohl nochmal an ein Setup der Jazzmaster wagen bevor ich anfange zu shoppen. Bisher habe ich mich auf dem Ding tatsächlich an Jazz versucht. Da ging es auch mit den Saiten. Punkrockgeknüppel ging eben nicht so ohne gesprungenes E. Und es wird Zeit für eine elektrische Band und ein bisschen Geballer.

Vielen Dank für die Tips.

Gruß

Ugorr


Re: (Gitarre) Sie ist blau...(Jazzmaster...)

Hiho,

ich kann auf meiner mit Drop-D E-Saite und 11er Saite ordentlich rumschrammeln. Ich würde Dir den Mustang-Sattel an der der E-Saite empfehlen, falls die nicht in den Rillen des Standardsattels bleiben will :-)
Vielleicht gibt es die hier irgendwann auch wieder ausserhalb UK - für mich das beste Upgrade, wenn die originale Brücke nicht reicht.

Viele Grüße,
Tom


Re: (Gitarre) Sie ist blau...(Jazzmaster...)

Hi,

: Hä? kannst Du mir einen einzigen bekannteren Jazzer nennen, der eine Jazzmaster gespielt hat? 

es gibt bekannte Jazzer? chrchrchr scnr

nee, beim Gegenteilsuchen bin ich auf diesen Artikel zum 60jährigen Jubiläum der Jazzmaster in 2018 gestossen, und auch da steht:

Initially designed to appeal to jazz guitarist - its offset shape and slick contours made it easier to play seated, as those players often did - the Jazzmaster didn't quite land with its intended audience.

Das ist also eigentlich die Couchpotatomaster und jetzt ist auch entgültig geklärt, warum ich die offset waist gitarren so mag :)

gruss
Tom


Re: (Gitarre) Sie ist blau...(Jazzmaster...)

Das ist also eigentlich die Couchpotatomaster und jetzt ist auch entgültig geklärt, warum ich die offset waist gitarren so mag :)

Hi Tom,

Tja, es fängt mit ernstzunehmenden blauen Gitarren an (wobei ich ja immer an Burke denken muss) und endet bei schlecht konstruierten Couchgitarren (hihihi). Und das führt dazu, dass ich das googeln muss und dann finde ich ein Bild von so nem Hobel, schwarz mit gold anodised PG und leckomio, das sieht gut aus, denke ich mir und ich habe ja noch einen Paula Body in der Mache, von dem ich nicht wusste, was ich machen soll und jetzt weiß ich es. Also, Form bleibt, aber schwarz und gold anodized (und ein bischen Binding) und dann P90 + Alnico V in schwarz, das wird was!

Aber, gerade weil die Jazzer keine Jazzmaster spielen ist das natürlich eigentlich das einzig wahre Heldeninstrument, der echte Antiheld, der pure Punk unter den Gitarren, klare Sache.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Sie ist blau...(Jazzmaster...)

: Nahmd,
: Ich werde mich wohl nochmal an ein Setup der Jazzmaster wagen bevor ich anfange zu shoppen. Bisher habe ich mich auf dem Ding tatsächlich an Jazz versucht.
: Hä? kannst Du mir einen einzigen bekannteren Jazzer nennen, der eine Jazzmaster gespielt hat?
: ne schöne Jrooß, Mathias

Jim Root von Slipknot.

Aber im Ernst: Ist doch egal. Ich empfand die längere Fendermensur für das Projekt besser als meine Jazzbox. Und meine momentan einzige Tele ist die "Metalmaschine" im Proberaum. Da war die Jazzmaster eben im Fuhrpark dran. Und sie hat ihren Job gut gemacht. Obwohl eine Kollegin gerne immer behauptet die wäre lauter als andere Gitarren (ich glaube es liegt an der Farbe).

Noch war keine Zeit für Setup und schrauben, aber bald...

Gruß

Ugorr