Re: (speaker) schon wieder WEBER // an FERDI !
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Beitrag von ferdi vom Juni 08. 2005 um 15:52:36:
Als Antwort zu: (speaker) schon wieder WEBER // an FERDI ! geschrieben von Michael Parzer am Juni 08. 2005 um 13:26:12:
Hi,
alle Antworten auf deine Fragen findest du auf der Weber Homepage. Na, OK, jetzt weißt du es ja. Also tschüss dann.
Gruß, ferdi
P.S.: ad 1) Der Zauber der AlNiCos besteht in der Kompression der Magnete - ein technisch höchst komplizierter Vorgang, er hat mit der temporären Demagnetisierung des Speakerantriebs durch das Wechselstrom-Magnetfeld der Schwingspule zu tun. Technisch gesehen ist AlNiCo ein schlechterer Magnet als Keramik. Wie klingt es? Also ich hatte zB zwei 12F150 und zwei 12A150 in Betrieb. Der Sound wird durch die AlNiCos über das gesamte Pegelspektrum eine Nuance wärmer und weicher, und ab 2/3, spätestens 3/4 des Nennpegels reagiert der Speaker auf zusätzliche Power mit ausgeprägter Kompression. Clean- bis Crnuchsounds profitieren davon deutlich (ist aber Geschmacksache), bei schwer verzerrten Sounds ist das idR unnötig oder zuviel des Guten. Fender Tweed Amps zB wird ohne AlNiCo-Speaker immer die letzte Nuance Authentizität fehlen, Vöxen ebenso, Marshalls kommen idR sehr gut ohne aus. Ob man den Unterschied als vernachlässigbar beurteilt oder als wesentlich hängt einzig und allein von der Pingeligkeit ab. Es gibt nicht wenig gestandene Gitarristen, für die *alle* Speaker entweder gut oder schlecht klingen, mit keiner weiteren Differenzierung. Das sind die Glücklichen. Diejenigen, die mit der Pinzette hören, sind die armen Schweine, die ewig Unzufriedenen. Ich schraube meine Beschäftigung mit derlei Zeug *deutlich* zurück, es wird keine Speakertäusche mehr geben und die fast 80teilige Röhrensammlung ist auch aufgelöst.
ad 2) 12 nennt den größten Durchmesser des Speakerchassis, A oder F den Magnettypen (bei Weber nach Gewicht relativ frei wählbar, je kleiner, desto leiser und mittiger, je größer, desto lauter, knalliger und bassiger/bissiger), 150 bezieht sich auf eine Schwingspule mit eineinhalb Zoll Durchmesser (100 = ein Zoll, 125 = eineinviertel), und der letzte Buchstabe bezeichnet die Membran. Ohne Zusatz handelt es sich um die einteilige, gerillte C12N-artige Membran mit vollem, satten, warmen Sound, der "A" hat mW eine geklebte Membran mit kurvenförmiger Naht und klingt wohl eine Nuance frischer, der "O" hat idR die ungerillte Membran, die SEHR früh in die Eigenverzerrung geht (hatte mal einen 12A100-O - rate mal, wozu die Rillen erfunden worden sind), der "B" hat eine britische Membran (weniger Bass, mehr obere Mitten, mehr in-die-Fresse), und so weiter, und so fort. Den Rest findest du bei Weber selber raus. Im Zweifelsfall würde ich Teds Rat vertrauen. Ich zB bin nach etlichen Umwegen doch bei seiner ursprünglichen Empfehlung gelandet.
ad 3) Wenn du Surfmusik machen willst, kommst du um Californias mit Alu-Dome nicht herum. Diese steinharten Kalotten wirken wie eingebaute Hochtöner. Bei sehr dumpfen Amps kann man damit was retten, oft klingen die Alu-Domes aber grell bis kalt. OK, zugegeben, der frühe Killer-SRV-Sound stammte auch von JBLs mit Alukalotte. Mein 15" California (~JBL-Membran) klingt aber schon dermaßen klar obenrum, also da braucht man keine Aludomes. Jochen hat eine Celestion 4x12 mit Aludome-Speakern, die klingt weder schrill noch kalt. Es ist immer ein Zusammenspiel aller Größen und Bauteile. Speaker sind in sich genauso komplex und interdependent aufgebaut wie ein Röhrenamp. Aus der Hüfte geschossen würde ich sagen, nimm keine Alu-Domes.
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