(Homestory) The needle and the damage done


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Beitrag von Niels vom Oktober 11. 2004 um 11:29:17:

Hier eine kleine Geschichte, die keinen interessieren muss, eine späte Entschuldigung und ein großer Dank:

Am 1. Mai 2003 wurde mir gegen Überlassung von 110,- Euros Einlass in die Alte Oper in Frankfurt gewährt, wo ein nicht mehr ganz junger Mann, umringt von einer Menge Gitarren, einem Piano, einer Pump-Orgel, einem Dutzend Kerzen und einer Indianer Statue, versuchte dem Publikum den von ihm erfunden Ort Greendale näherzubringen. Und es war eine wahre Freude, diesen wortkargen Kauz so voller Humor und Esprit palavern zu hören. Die musikalischen Mittel waren simpel aber doch irgendwie passend.

3 Monate später erschien dann das dazugehörige Album. Wiederum fasziniert aber auch ein wenig irritiert, was ich von der wenig innovativen Musik und den plakativen Geschichten halten sollte, begab ich mich auf Netzsuche. Neben den ersten Tabs stieß ich auf die aussensaiter, wo die Scheibe eher negative Kritik geerntet hatte. Das bereitgestellte Gebäck übersehend, warf ich mich für den alten Hexenmeister in die Bresche. Für mein etwas halbstarkes Auftreten nun die späte Entschuldigung: Habe erst bei den nächsten Besuchen mit Tarnkappe (d.h. lesend) festgestellt, was für ein nettes Miteinander in diesem Forümchen herrscht.

Und nun entstand ein Treibsatz, gemischt aus den Gitarrengeschichten der aussensaiter, den spannenden Lektionen auf justchords (zu denen mich der aussensaiter-Link gelotst hatte) und den Tabs von hyperrust. Die alte Framus Nashville, auf der in Teenagerzeiten Heart of Gold und ähnliche Kamellen eingeübt wurden, und die seitdem doch ein recht tristes Dasein führte, wurde fast täglich auf den Schoß genommen. Doch bald wurde auch der Wunsch nach Unterstützung der (fast 30 Jahre) alten Dame stärker. In einem Gitarrenladen nahm ich aus Neugier das 2. Mal in meinem Leben eine elektrische in die Hand und war gleich bei den ersten Tönen euphorisiert. Sogleich wurde sie samt Verstärker eingepackt. Es war (was soll man anderes erwarten) eine (Epi-)Paula ´56 Reissue mit P90 PUs. Und so lärmte und zirpte ich mal auf der einen mal auf der anderen. Als das Finanzamt sich gnädig zeigte, kam dann im Frühjahr auch noch die lang erträumte Martin als Zuwachs ins Haus.

Habe im letzten Jahr viel gelernt und gespielt und sehe nur, wie unendlich weit die Gitarrenwelt ist. Werde jetzt den mit 11 Jahren abgebrochenen Gitarenunterricht wieder aufnehmen. Und am Horizont schimmert zartrosa der Hauch einer Kapelle.

Allen aussensaitern, die mich – unbewusst - angefixt haben ein riesengroßes Dankeschön.

Niels



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