(Meinung) Reussenzehn BASSMAXBeitrag von Matthias vom Juni 19. 2000 um 21:52:33: Max und ich Hier der versprochene Bericht über den Reussenzehn BASSMAX. Haupteinsatzgebiet ist bei mir die Veredelung des Sounds einer akustischen Gitarre mit Piezo plus Preamp. Vor dem Erwerb hatte ich mit Thomas Reussenzehn telefoniert und mich mit ihm beraten, ob nun Max Röhrig (Gitarrengerät) oder der BASSMAX für die Anwendung mit Akustikgitarren geeigneter wäre. Er riet zum Bassgerät, da der BASSMAX einen Anpassungsregler (quasi Gain) und ein Masterpoti bietet, Max Röhrig nur ein Masterpoti. Akustikgitarren haben nicht immer einen Volumenregler an Bord! Akustische Gitarren mit BASSMAX sind auch deshalb keine völlig abwegige Kombination, da der Frequenzgang von Akustikgitarren näher am Bass als an der E-Gitarre liegt. Trotzdem nenne ich meinen BASSMAX im weiteren nur Max. Max ist in dem typischen Reussenzehn-Gehäuse verpackt und hat ein nettes Trash-Appeal. Ich mag das Gerät optisch viel lieber als andere hochgezüchtete Röhrenbooster, aber das ist reine Geschmackssache. Sehr hübsch ist jedenfalls der Hinweis, dass nur "eingewiesene" Personen das Gerät bedienen sollen, bei drei Buchsen und zwei Reglern kam ich aber gerade noch ohne Einweisung klar. Das Gehäuse erscheint bemerkenswert robust. Trotzdem gibt es etwas zu bemängeln: Die Buchsen sind sehr leichtgängig und machen auf mich keinen besonders guten Eindruck. Ich hätte mir da mehr "Zupacken" gewünscht, jetzt flutschen die Klinkenstecker doch ziemlich locker rein und raus. Außerdem fehlen auf der Unterseite Gummifüße oder ähnliches. Zur Zeit ist Max etwas rutschgefährdet. Die beiden gerasterten Potis (quasi Gain und Master) befinden sich an der Stirnseite, direkt bei den Buchsen und sind so nicht gut zu erreichen. Das erschwert ein wenig die Einstellung von Max. Durch das hohe Gehäuse ist der Tritt auf den Fußschalter auch nicht komfortabel. Das ist aber im täglichen Um den Sound mit und ohne Max zu vergleichen, habe ich als erstes versucht, beide Signale gleich laut einzustellen. Und da ging es schon los... Max hat einen beeindruckenden Einfluß auf den Sound. Es klingt einfach deutlicher und wirkt auch bei gleichem Pegel erheblich lauter. Die Bässe kommen druckvoller, die Höhen deutlicher und die Mitten sind transparenter. Außerdem erhält der Sound eine "rotzige" Komponente, es klingt ungeschliffener und kantiger. Dazu ist das Signal noch dynamischer. Dabei sind Gain und Master kaum aufgedreht, wenn es "mit" und "ohne" ungefähr gleich laut ist. Rauschen hier gleich Null. Die "Boost-Reserven" sind deutlich mehr als ausreichend. Mein kleiner Amp ist nicht besonders laut (60 Watt), es reicht zum Mitspielen zu einem disziplinierten Jazz-Drummer. Mit Max wird er zur Waffe und bläst bei Bedarf einen Schwermetall-Schlagzeuger locker vom Hocker. Dabei fängt Max erst merklich an zu rauschen, wenn Gain und Master zu mehr als drei Viertel aufgedreht sind. Da tritt dann auch das "Rotzige" deutlich in den Vordergrund. Bei weiterem Aufdrehen fängt Max an, ganz leicht anzuzerren. Und zwar sehr röhrig und sehr dynamisch. Die akustischen Gitarren klingen mit Max schlicht natürlicher als ohne ihn, sofern man Gain und Master nicht mehr als zur Hälfte aufdreht - dann ist es aber schon erheblich lauter als ohne Max! Soweit sehr gut. Es gibt keinen Grund, jetzt Max abzuschalten. Nur falls es mal zu massivem Feedback kommen sollte, vielleicht eben rauskicken, Saiten abdämpfen, antreten, weiterspielen und hoffen, hoffen, hoffen, dass es nicht weiter koppelt. Der beliebte Einsatz der akustischen Gitarre als "Weichspüler" funktioniert aber mit Max nicht. Wenn die Begleitung wirklich unauffällig sein soll, darf Max nicht mitspielen. Wobei man dann auch mal ausprobieren kann, ob der Part nicht ganz überflüssig ist... Max und meine Jazzgitarre sind allerdings kein so gutes Duo. Ich mag Jazzgitarren sehr weich und rund, manchmal sogar wolkig. Meine Framus stellte sich jedenfalls ziemlich zickig an und wirkte mit Max kratzbürstig. Das klingt ohne besser, also lieber wieder ausschalten. Mein Fazit: Die kleine Kiste macht Spaß! Der BASSMAX ist rotzfrech und offensiv und wenn es so klingen soll, ist er für akustische Gitarren meiner Ansicht nach eine Bereicherung und seinen Preis allemal wert. Zu den Dingen, die ich nur vermuten kann: 1. Gitarre+POD+Max würde dem manchmal verhangenen Sound des PODs richtig Beine machen. Dazu Leider sind die Reussenzehn-Geräte nicht im Einzelhandel zu finden. Wer eins in die Finger bekommt, sollte sofort anfangen zu testen! Für alles weitere: www.reussenzehn.de Matthias
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