(Privat) Meine zweite Vintage-Gitarre (oder so)
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Beitrag von Matthias vom Juni 08. 2000 um 18:48:48:
Hallöle! Über meine erste und meine dritte Vintage-Gitarre habe ich ja schon berichtet. Ich habe meine Erlebnisse mit "Nummer Zwei" bisher ausgelassen, weil die Geschichte noch nicht zu Ende ist. Interessant an dieser Gitarre ist nicht die Tatsache, dass es eine alte Gitarre ist, sondern, was sie für mich bedeutet. Es begann damit, dass ich einen Satz Saiten kaufen ging, mich in dem kleinen, mit Instrumenten vollgestopften Laden aber noch zu einem Schwätzchen hinsetzte und mal so durch den Raum schaute. Und da sah ich die Kopfplatte, mehr von der Gitarre war von meinem Platz nicht zu erkennen. Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich diese Gitarre haben musste. Es ist wahrscheinlich eine Framus Sorella, was ich später ermittelt habe. Also keine richtig begehrte Gitarre, überhaupt nicht wertvoll, auch nicht richtig vintage. Ich finde diese Gitarre immer noch wunderschön. Der Korpus schmiegt sich herrlich an meinen Körper an, die rechte Hand fällt sofort in eine geeignete Anschlagsposition. Dazu hat sie einen schlanken, wohlgeformten Hals. Die Mensur habe ich nie gemessen, sie ist aber kürzer als die meiner Akustikgitarren (65er), müßte etwa Gibson-Maße haben (62,5er). Sie spielt sich butterweich. Nach dem Kauf habe ich sie mit einem Shadow Pickup (Attila Zoller) am Griffbrettende ausgerüstet. Das Ergebnis ist ein weicher, perlender Sound, klar und warm. Es klingt vielleicht merkwürdig, aber so verhält sie sich nur, wenn ich sie spiele. Bei anderen ist sie kratzbürstig und fängt an zu hupen. Bei mir fängt sie nur selten Rückkopplungen ein, denn wir verstehen uns einfach. Dabei hat sie allerdings ihren Dickschädel. Ich mag zwar auch keinen Chorus, sie verweigert total ihre Mitarbeit mit diesen Geräten. Ihr Sound ist dann plötzlich völlig unbrauchbar, selbst bei geringer Dosierung. Und Verzerrung ist Teufelszeug! Gleiches gilt bei Versuchen mit der Klangregelung des Verstärkers. Überhaupt akzeptiert sie auch nicht jeden Verstärker. Sie hat halt ihren Sound und läßt sich nicht verbiegen. Auf den ersten Blick gesehen, ist das ein furchtbares Instrument und ich brauche diese Gitarre auch nicht bei Sessions, Proben oder gar Gigs. Ich spiele sie auch selten, denn Jazz ist nicht so meine Sache. Sobald ich sie aber in der Hand habe, spiele ich Dinge, die auf den anderen Gitarren "nicht drauf" sind. Ob Läufe, Akkordfolgen oder Rhythmen, auf dieser Gitarre fallen mir andere Dinge ein als auf den anderen. Aus diesem Grund ist sie natürlich unentbehrlich. Vielleicht ist auch bei der Beschreibung der Framus durchgekommen, dass ich zu ihr ein besonderes Verhältnis habe. Das ist allerdings bei all meinen Gitarren so. Wie ich meine Gitarren und übrigens auch das Klavier von Madame sehe, ist vielleicht mal ein eigenes Posting wert (wenn es Euch überhaupt interessiert). knock on wood Matthias
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