Re: (Meinung) Buchkritik - Akustische Gitarren, Verlag GC Carstensen
[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]
Beitrag von Teja Gerken vom Februar 24. 2004 um 23:02:38:
Als Antwort zu: (Meinung) Buchkritik - Akustische Gitarren, Verlag GC Carstensen geschrieben von Matthias am Januar 17. 2004 um 09:35:38:
Liebe Leute, Bin gerade durch Zufall auf diese Diskussion vom Akustische Gitarren Buch gekommen. Als einer der Autoren bin ich natuerlich sehr interessiert daran. Vielen Dank also fuer die ueberwiegend positive Reaktion! Das Buch wurde vom Autorenteam auf Englisch geschrieben (allerdings habe ich die Deutsche Uebersetzung selber gelesen), und dann von Christoph Arndt uebersetzt. Heinz Rebellius war als Lektor dabei. Uebrigens werde ich sowohl auch Michael Simmons auf der Musikmesse in Frankfurt sein, und wir wuerden uns freuen Euch am GC Carstensen Stand zu treffen.
Mit freundlichen Gruessen, Teja Gerken www.tejagerken.com
: Liebe Gemeinde! : : Aus dem GC Carstensen Verlag gibt es das schöne Buch E-Gitarren von Paul Day, Heinz Rebellius und André Waldenmaier. Alles Weitere dazu bitte hier nachlesen! Wenn ich schon gerade am "Verlinken" bin, möchte ich gerne auf den Friedlink hinweisen, ohne den ich das gar nicht könnte. Soviel zu meinen kleinen technischen Geheimnissen und nun zurück zum Thema. : : Der GC Carstensen Verlag hat nun vier Herren beauftragt, ein gleichartiges Buch über akustische Gitarren zu schreiben. Das hat mir meine großartige Madame zum Geburtstag geschenkt, zu dem mir hier mal wieder kein Mensch gratuliert hat, was aber Nebensache ist. Das Buch habe ich mittlerweile zu Ende gelesen. : : Die Autoren haben sich reichlich Mühe gegeben, alle Informationen über akustische Gitarren vom Headstock bis zum Endpin einigermaßen lesbar zusammen zu fassen. Die Umschlagseite gibt schon einen guten Überblick und an der hangele ich mich mal lang: : : - Western-Gitarren, Archtops, Klassikgitarren : Die Autoren sind Liebhaber von Western-Gitarren, das vorweg. Bei allen Erläuterungen nimmt die Western-Gitarren die Hälfte des Platzes ein, den Rest teilen sich Archtops und Klassische. Wer sich ausschließlich für die klassische Gitarre interessiert, braucht dieses Buch jedenfalls nicht. : : -Design und Konstruktionen : Bei akustischen Gitarren hat sich in diesem Punkt nicht viel getan in den letzten Jahren. Daher fand ich das Meiste gähnend langweilig, musste aber doch bei einigen Details feststellen, dass ich das nicht gewusst hatte. Davon mal abgesehen, ist das alles sorgfältig erklärt und verständlich geschrieben. : : -Klanghölzer und ihre Sounds : Hier sind die Autoren noch nüchterner als im Rest des Buches und geraten selbst beim Begriff "Rio-Palisander" nicht in Verzückung sondern bleiben gelassen. Sehr schön. : : Natürlich kommt hier die Geschichte von der Gitarre, die Taylor aus einer alten Palette und anderem Holzmüll gebaut haben und die toll klingen soll. Passt ja auch. Allerdings - und das zieht sich durch das gesamte Buch - erwähnen die Autoren Taylor, wann immer das geht und das nervt mich schon, denn es bleibt bei sehr wenigen Herstellernamen, die laufend auftauchen (Taylor, Taylor, Martin, Taylor, Gibson, Taylor, Lakewood, Ramirez, Taylor und Taylor und ein paar mehr). : : -Elektronik und Verstärkung : Gut gemacht, Jungs! Hätte es dieses Buch vor einigen Jahren gegeben, wäre es nie zu meinen Beiträgen bei Just Chords gekommen. Und endlich teilt jemand meine Skepsis gegenüber Preamps in der Zarge. Danke. : : -Vintage-Modelle und Vintage Reissues : Wer jetzt einen Gitarren-Porno erwartet, liegt völlig falsch. Es gibt eh mehr Text als Bilder und Farbbilder fast gar nicht. Auch hier sind die Autoren nüchtern geblieben und geben sogar herrlich hemdsärmelige Tipps wie (sinngemäß) "kauf sunburst statt blond, ohne cutaway statt mit und eine unbekannte L-7 statt einer berühmten L-5 und schon hast du mehrere Tausender gespart und eine gleich gute Gitarre". So einfach ist das also. : : -Ratschläge für den Neu- und Gebrauchtkauf : Das hätte Plichtlektüre vor jedem Kauf werden können, ist aber etwas ausführlich geworden und schreckt so ab. So schwer ist es denn doch nicht, eine Gitarre zu kaufen. : : -Profi-Tipps zu Pflege und Reparatur : Dieser Teil des Buches ist sehr, sehr gut. Punkt. : : : -Vorwort von C.F. Martin : Diesen Mann finde ich persönlich zwar reichlich unsympathisch, sicherlich ist aber Martin der wichtigste Hersteller von akustischen Gitarren, ob mir das gefällt oder nicht. In dem Vorwort steht übrigens auch nichts Lesenswertes, daher nun genug davon. : : Fazit: Das Buch ist teilweise sehr gut und unterhaltsam geschrieben, streckenweise aber langatmig (Design, Geschichte). Wer noch gar nichts über akustische Gitarren weiß, ist mit diesem Buch gut bedient, der Fortgeschrittene findet noch interessante Details. Mehr geht bei einfach nicht, weil die akustische Gitarre einfach nicht so sehr spannend ist. : : Noch Fragen? : : Gruß : : Matthias
verfasste Antworten:
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.
|