mal wieder Steuern
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Beitrag von Matthias vom Februar 08. 2004 um 13:14:18:
Als Antwort zu: Re: (Band) CDs über HP verticken? geschrieben von Olle am Februar 08. 2004 um 12:48:29:
Hallo! : aber die Gagen versteuere ich doch auch nicht ... das ist doch echt ätzend ... und mit den Einahmen werden doch nur die Kosten gedeckt ... das ist doch letztendlich gar kein gewinn.
Yes, du hast es zum Teil erfasst. Aber jetzt mal etwas strukturierter. Man unterscheide:
1. Umsatz bzw. Erträge. Das sind Gagen und Verkaufserlöse, also alles, was reinkommt.
2. Kosten bzw. Aufwendungen. Das ist alles, was rausgeht, Fahrtkosten, CD-Herstellungskosten, Kosten für die Website, Probenraummiete, Kosten für Saiten, Picks etc.
3. Gewinn bzw. Ergebnis. Gewinn ist die Differenz aus Erträgen und Aufwendungen, sofern was übrig bleibt. Der Gewinn muß versteuert werden.
4. Wenn du dem Finanzamt erklären mußt, daß deine Erträge nicht der Gewinn sind, mußt du deine Aufwendungen nachweisen.
Und deswegen ist für jede Band, die irgendwie Gage kassiert ein sogenanntes "Kassenbuch" Pflicht. Dafür nimmt man sich einen Ordner, in dem man erstmal alle Belege und Rechnungen für Saiten etc. abheftet und aufschreibt, wann wo Kohle rein- oder rausgegangen ist. Notieren, wo die Gigs waren, dafür mal 30 Cent Fahrtkosten je Kilometer rechnen. Am Ende des Jahres Taschenrechner raus und saldiert: Schwupps, ist bei den meisten Amateurbands mit wenigen Gigs im Jahr kein Gewinn, also keine "Steuerlast" da. Fertig. Jetzt schön bürokratisch ein Trennblatt dazwischengelegt, neues Jahr anfangen. Kein Problem mit dem Finanzamt.
Erst wenn bei dieser Rechnung richtiges Geld übrig bleibt, werden Gedanken wie Gewerbe, Umsatzsteuer etc. interessant.
Gruß
Matthias
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