Re: (sprachgeographie) wie schlägt die stunde eigentlich...


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Beitrag von Waufel vom Januar 31. 2004 um 11:34:48:

Als Antwort zu: Re: (sprachgeographie) wie schlägt die stunde eigentlich... geschrieben von Ugorr am Januar 31. 2004 um 11:17:06:

Verwirrend ist noch das in anderen Ecken Deutschlands "viertel sieben" 6.45 Uhr meint.

Als nach Hessen zugereister Pottjunge, wo man ja bekanntlich die deutsche Grammatik in reinster Form spricht (grins), mußte ich mich auch erst an dreiviertel und viertel gewöhnen. Aber es ist eigentlich ganz logisch: dreiviertel sieben bedeutet einfach, daß dreiviertel der siebten Stunde vorbei sind, also 6.45 Uhr, analog zu halb sieben, was ja wiederum im gesamten Bundesgebiet verwendet wird und 6.30 Uhr bedeutet.
Was aber viel schlimmer ist, sind die ungenauen Zeitangaben der Hessen! Zum Beispiel der Satz: "Des mache mer heit middaach!" Jeder vernünftige Mensch würde meinen, hierbei handelt es sich um die Zeit um Mittag herum, also so etwa zwischen 12.00 und 13.00 Uhr! Doch "Peiffedeggel", weit gefehlt, hiermit ist der Nachmittag gemeint, also etwa zwischen 15.00 und 17.00 Uhr, keinesfalls vor 15.00 Uhr.
Oder "heit mojend", (heute morgen), für mich hieße das in etwa bis etwa 9.30 Uhr, aber nein, die Hessen meinen damit den Vormittag, im Gegensatz zu "moje (wahlw. morsche) frieh"
da kann man dann von 4.00 Uhr ausgehen, also mitten in der Nacht. Man kennt hier weder einen Nachmittag noch eine Nacht.
Äußerst verwirrend und immer wieder Grund zu herrlichen Diskussionen!

Gruß Waufel


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