Re: Schichtholz-Body ...


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Beitrag von ferdi vom Januar 23. 2004 um 15:07:53:

Als Antwort zu: Schichtholz-Body ... geschrieben von Richard am Januar 23. 2004 um 13:36:41:

Hi,

ich meine, über gut und besser kann man sich streiten. Ist das, was gefällt, besser? Oder kann etwas besser sein, obwohl es einem schlechter gefällt? Es gibt hier im Watzlawick'schen Sinne Wahrheiten erster und zweiter Ordnung, nämlich objektiv überprüfbare und höchst subjektive. (Klangliche) Schönheit liegt im Auge des Betrachters (Zitat Götz von Berlichingen... ;o).

Und ja, die Presspappen-Danelectro, die ich mal gespielt habe (echt alt, schwarzer Glitterlack, kurze Mensur, ein Lipstick) klang auch echt astrein - kaum Sustain aber geil.



Bezgl des Schichtholzes meine ich, dass es so ist (Theoriemodus "on"):

Jedes Holz seine bestimmten Klangeigenschaften. Selbst, wenn gleiches Gewicht bei allen Holzsorten möglich wäre, klänge ein Stratbody aus Esche immer typisch anders als einer aus Erle und einer aus Mahagoni anders als einer aus Ahorn, usw usf. Aus je mehr Teilen er besteht, desto weniger tritt -so die Überlegung- die Typik des Holzes in den Vordergrund. Kann sie nämlich nicht, weil die Masse an einheitlich resonierendem Material fehlt

Kreuzweise verleimtes Schichtholz müsste demnach weniger typisch klingen als maserungsgleich verleimtes, prüft das bitte mal eben jemand nach?

(Theoriemodus "off")


Eine Epi-LP mit 5-teiligem Body klingt klar nach Les Paul, aber die letzte "Reinrassigkeit" des Sounds wird sich nicht einstellen. 3 und zwei Teile wird man nicht auseinander halten können, und einteilige Korpora wird auch niemand am Klang erkennen. Sie sind vor allem deshalb teurer, weil sie schwerer herzustellen sind. Es hat nicht immer gleich alles mit Klang"güte" zu tun.

Es gibt ja auch alte Les Pauls, deren Body sandwich-mäßig aus zwei dünneren Mahagoni-Planken zusammengesetzt sind. Man könnte ja auch drei oder vier Schichtennehmen, oder eben Mahagoni-Schichtholz. Mit jeder Schicht mehr wird der typische Mahagoni-Sound weniger stark ausgeprägt sein, behaupte ich einfach mal.

Und das kann gefallen oder auch nicht.

Reinrassiger "stratig" klänge dein gutes Stück wahrscheinlich mit einem 2-teiligen Body. Aber die Grundregel heißt ja "never touch a running system". Bei Zufriedenheit sollte man ruhig alles so lassen, wie es ist. Sessionmäßig könnte man ja mal nachhören, wie groß/klein die Unterschiede sind.

Meine Prognose ist, eine gute Gitarre ist eine gute Gitarre ist eine gute Gitarre. Und genau dann, wenn man das findet, nicht dann, wenn auf dem Papier die Eckdaten stimmen.

cu, ferdi


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