Re: (Effekte) Les Paul mit Fender Super Reverb
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Beitrag von ferdi vom November 11. 2003 um 15:56:56:
Als Antwort zu: Re: (Effekte) Les Paul mit Fender Super Reverb geschrieben von grooove am November 11. 2003 um 14:48:07:
Hi Rolf,
Fender SR Bj. 2002, 40 Watt, also ein ziemlich neuer. Aber nun Gegenfrage : wie sähe denn so ein Feintunning aus ??
ich bin weder Techniker noch irgendetwas Ähnliches. Ich kann dir nur sagen, was bei meinem Twin wie gewirkt hat. Der ist ja nun total umgestrickt, Class A, Zweikanal usw.
Die erste Frage muss aber lauten: was willst du warum verändern?
Wenn du zufrieden bist, lass alles so, wie es ist! Amp-Modifikationen sind wie die Büchse der Pandora, weil sie nicht mal eben zum Soundvergleich rückgängig gemacht werden können. Aber du wolltest mehr Zerre, richtig?
Also:
Wenn es nur um *etwas* mehr Zerre geht, würde ich zusehen, dass ich zwei 12AX7-WA oder 7025 von Sylvania besorge, am besten NOS, also ungebraucht. Keine meiner 12AX-Typen klingt rotziger oder zerrt früher (ich habe etwa 40). Mehr Output haben ein paar wenige.
Die eine steckst du in V2 (von hinten gesehen die zweite von rechts), das ist die erste Verstärkungsstufe des Vibrato-Kanals, der dann eher anzerrt. Die andere in V4, das ist die Treiberstufe. Ein möglichst starkes Signal hier lässt die Endstufe mehr arbeiten.
Einen deutlich kräftigeren, direkteren, lauteren Ton (nicht mehr Zerre) bekommst du, wenn du das Vibrato opferst, also totlegst (DAS habe ich sogar selbst gemacht *schulterklopf*). Das kann man auch schaltbar machen, zB mit dem bright-switch. Das von hinten gesehen rechte Kabel am Intensity-Poti muss dazu abgelötet werden. SRV ließ Ceasr Diaz das in allen Fenders machen, und auch der Vibroverb Reissue hat das.
In Amiland tauschen viele die Ausgangsübertrager gegen größere, zB Twin-style. Das würde einen deutlich bassfesteren, kräftigeren Sound geben, aber mit Feintuning haben derlei Eingriffe nichts zu tun.
Viele serienmäßige Fenders haben zu viel Hall, was sich zusammen mit Zerre oft nur mit der Pinzette einstellen lässt. Dem kann man leicht mit einer schwächweren Röhre zu Leibe rücken, statt der 12AT7 zB eine 12AY, im Extremfall eine 12AU.
Generell halte ich sehr viel von US-Röhren, aber da gehen die Meinungen weit auseinander. Auch das Soundideal SRV (cleane Power bis der Arzt kommt) teilt ja längst nicht jeder. Ich meine aber, dass du dir vielleicht mal ein paar US-Röhren für die Vorstufe gönnen solltest, Sylvanias für maximalen Rotz, Philips für ausgewogen-eleganten Ton, General Electric für eher cleanen Sound mit Britzeln in den Höhen.
Der 73er Super Reverb von Freund Martin kommt jedenfalls nur mit Sylvanias so richtig in Wallung. Die GE klingen dort steril, die Philips zu mild. Ja, zwei Sylvanias wären erstmal mein Tipp. Die sollten sich neu für etwa 15 Euro/Stück auf Ebay schießen lassen. Wert sind sie das allemal. Welten bewegen sich da aber nicht. Martin nimmt den Super auch meist für die Strat, die Les Paul arbeitet lieber mit dem Marshall. Und ich habe mit Les Pauls gar nichts am Hut :o)
Was schaltungstechnisches Feintunig angeht, ist die Fender Discussion Page eine sehr ergiebige Fundgrube an Anregungen. Generelles über die Soundunterschiede von verschiedenen Röhrenfabrikaten findest du unter watfordvalves.com (=> reviews).
Wieder zuviel geschrieben? Macht nichts. Mir jedenfalls.
Viele Grüße, ferdi
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