Re: (Frust) Stell' Dir vor es ist Gig, und keiner kommt hin...

Beitrag von Kai-Peter vom September 28. 2003 um 14:58:58:

Als Antwort zu: (Frust) Stell' Dir vor es ist Gig, und keiner kommt hin... geschrieben von Tom(2) am September 27. 2003 um 13:04:48:

Hi Tom,

die Entwicklung, dass immer weniger Leute zu den Gigs kommen ist nicht neu. Junge Leute bevorzugen heute die Disco und Ältere aus dem Sofa zu kriegen ist dermaßen schwer...

Wir haben schon (wohlgemerkt 100 Km vom Heimatort entfernt) vor 5 Bekannten aus der Nachbarschaft gespielt. Die hätten wir auch noch im Probenraum untergebracht.

Wobei die Höhe des Eintrittsgeldes nicht immer berechenbar ist. Bei freiem oder geringem Eintritt kommt keiner, weil: Was nix kostet kann auch nix sein! Bei moderatem oder hohen Eintritt ist die Bude leer, weil: Soviel gebe ich dafür nicht aus!

Wir sind dazu übergegangen, keinen Eintritt mehr zu verlangen. Statt dessen bitten wir um eine freiwillige Spende nach eigenem Ermessen und verraten dem Publikum auch, wozu das Geld benötigt wird. In der Vergangenheit waren das meist Spenden für wohltätige Zwecke (Flutopfer, Aidshilfe, Jugendinitiativen usw.). Erst beim nächsten Gig soll die Einnahme (zumindest zum Teil) für die Sanierung unseres Probenraumes gebraucht werden. Natürlich wird davon in der Band niemand reich. Dafür hat aber auch das Finanzamt keine Möglichkeit zuzuschlagen :-) Und die fixe Idee durch die Musik zu Ruhm und Reichtum zu kommen, haben wir alle schon vor Jahren abgelegt.

Was die Werbung angeht, bringt gezielte Mundpropaganda oft mehr als 200 Plakate (die sowieso nie lange hängen), 500 Flyer (die doch keiner liest) oder der Abwurf von 2000 Handzetteln über der Stadt (bringt nur Ärger mit der Umweltschutzbehörde). Es macht sich bezahlt, dort zu spielen, wo schon ein paar treue Fans wohnen.

Und wenn der Saal mal nicht voll wird, gilt es erst recht, die wenigen Leute, die gekommen sind zu überzeugen. Weil jeder begeisterte Besucher beim nächsten Gig in der Stadt meist noch mindestens eine weitere Person mitbringt (Schneeballprinzip).

Unser Motto: Es wird gespielt, sobald das Publikum der Band zahlenmäßig überlegen ist. Und wenn gespielt wird, dann wird auch alles gegeben!

Keep rockin'
Kai-Peter!

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