Re: (Philosophie) Das Gitarrensolo, das unbekannte Wesen


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Beitrag von Oli vom August 04. 2003 um 23:16:36:

Als Antwort zu: (Philosophie) Das Gitarrensolo, das unbekannte Wesen geschrieben von Matthias am August 04. 2003 um 22:24:18:

Hallo Matthias,

...möchte ich gerne mal wissen, ob ihr eure Soli wirklich improvisiert oder ob ihr das so locker aus der Hüfte spielt.

Aus meiner 6-köpfigen Coverband ist ein unplugged-Projekt zu dritt entstanden. Vieles vom Repertoire wurde übernommen, und ursprünglich wollte ich keine vorgefertigten Soli mehr spielen - denn das hätte einen Haufen Arbeit bedeutet, da ich (spieltechnich) nur im seltensten Fall die Möglichkeit gehabt hätte, die "elektrischen" Soli unverändert zu übernehmen.

Vor 3 1/2 Wochen kam der erste Gig, mittelgrosse Kneipe am Mittwochabend. Anfahr, Aufbau ohne Probleme; wir kamen sehr gut an, auch die durchweg improvisierten Soli haben so gut geklappt wie in den Proben.

Ne gute Woche später der zweite Auftritt. Freitagabend, grössere Kneipe und Equipmentstress. Soli? Nichts geht mehr. Als Höhepunkt in einem Song ein paar Sekunden vor dem Solo ein totaler Aussetzer - was spielt der dar für Akkorde? Welche Tonart?
Es hat dann doch noch halbwegs geklappt, aber von einem guten Resultat kann ich nicht sprechen; die Publikumsreaktionen beschränkten sich auf höflichen Applaus.

Ich hab also Soli geschrieben bzw. werde das bis zum nächsten Gig für alle Songs tun. Zumindest in meinem Fall ist die Qualität improvisierter Soli - abhängig von der Anzahl der Zuschauer, dem Vorfeld des Gigs, den Publikumsreaktionen, meiner Gefühlslage - noch zu schwankend.
Abgesehen davon sind vorher festgelegte Soli musikalisch meist besser. Aus diesem Grund hab ich auch nicht zwangsläufig weniger Spass daran als an der Improvisation.

Gruß, Oli


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