(Amps) (Geständnis) (G.A.S.-Anfall) Schwach geworden


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Beitrag von Friedlieb vom Juli 27. 2003 um 11:16:17:

Liebe Leutz,

heute muß ich Euch etwas beichten. Einige wissen es ja schon aus dem Chat. Ich habe mir etwas gekauft. Was kleines Feines. Von Yeti. Nein, nicht die 1951er Fender Pickguard-Schraube, die er in Berlin feilgeboten hat. Sondern den kleinsten Amp auf diesem Berlin-Foto:



Ist es nicht herzallerliebst, wie er sich schon in weisem Vorraussehen zukünftiger Ereignisse an meine 2x12er schmiegt, wie er sich unter der Last von Yetis PodXT beugt, wie er erstaunt guckt bei der Feststellung, daß manche Leute sich von Plektren ernähren? Hach...

Öh, wo war ich stehengeblieben? Ach so, ja, ich wollte die zu meiner Entlastung beitragenden Dinge aufzählen. Ich habe also diesen Amp gekauft. Und das kam so:

Ausgangslage war meine zunehmende Unzufriedenheit mit meiner Übungssituation zuhause. Ich hab zwar den V-Amp, aber der reagiert nun mal anders auf das Zurückdrehen des Volume-Potis der Gitarre als der Reu. Und ich hab nun mal live nur noch wenige Möglichkeiten, auf meinen Sound Einfluß zu nehmen, und genau das muß ich ja nun üben. Es bringt überhaupt nichts, wenn ich zuhause mit dem V-Amp übe, der 2000 Sounds hat, die alle anders klingen als der Spider, und dann auf der Probe oder beim Gig dann wieder "Purismus pur" habe. Ich wollte aber auch nicht den Reu immer mit rumschleppen. Zumal hat der V-Amp über den Zoom/SOB nur sehr bescheiden geklungen und über die Stereoanlage gespielt hat er mir halt die Möglichkeit genommen, gleichzeitig ne CD laufen zu lassen. Es mußte also ein Amp her, ein kleiner.

Dann hab ich verschiedene Amps getestet, da ich ja stets an Überfluß an Geldmangel leide, durfte der ja auch nicht viel kosten. Der neue Roland Cube 30 gefiel mir ganz gut, vielleicht wär es der geworden. Oder Yeti hatte mir wärmstens den H&K Edition Blue 15 empfohlen, den hätte ich sicher auch noch getestet. Dann habe ich die schon etwas ältere Überlegung, dem Lothy seinen AX2 abzukaufen, mal wieder aufgewärmt, mit Lothy zusammen. Gleichzeitig wußte ich aber, daß es eigentlich nur ein Röhrenamp sein kann und da ich den Classic 20 sowohl bei Yeti zuhause als auch auf der Session schon als äußerst wohlklingend kennengelernt hatte, war fortan bei eBay der Begriff "Peavey Classic" einer meiner Favoriten, sogar mit E-Mail-Benachrichtigung. Nen Classic 30 hätte ich auch genommen, aber die sind ja teurer.

Das mit dem AX2 ist dann doch nix geworden, denn erstens ist der Amp ja nun nicht wirklich klein, zweitens ist der nicht wirklich so pur wie ich es zum Üben mit begrenzten Mitteln nun mal brauche, drittens hat mein Finanzministerium angesichts des eigentlich günstigen Preises energisch protestiert, und viertens gibt es Amps mit mehr Röhren. :-) Nein, im Ernst, ich hätte ihn gern genommen, den AX2, und ich bin auch immer noch scharf drauf, aber wenn man die Kohle nicht hat und es dann auch noch besser passende Alternativen gibt, ja dann - und damit kommen wir dann zum Thema.

Natürlich war ich auch mit Yeti so verblieben, wie Musiker untereinander traditionell immer verbleiben, wenn sie sich über Gear unterhalten: "Sach Bescheid, wennzes verkaufen willst, okay?"

Yeti wollte ja - und das war die Crux - den Amp gar nicht verkaufen. Doch dann brauchte er Geld, wofür, wird er Euch noch verraten, jedenfalls nicht für ne Waschmaschine, und außerdem hatte ein anderer Amp aus seinem Arsenal sich als gleich gut geeignet zum Verstärken des PodXT erwiesen. Jedenfalls sagte Yeti dann irgendwann "Bescheid" und der Deal wurde durchgezogen.

Und jetzt steht das Teil hier und ich bin glücklich. Der Amp kann lauter, als ich es den Nachbarn auf Dauer zumuten will, hatte sich ja in Berlin auch ganz wacker geschlagen, und klingt auch leise klasse. Das Geilste ist, daß er genauso unmittelbar auf die Regler der Gitarre reagiert wie der Reu, so daß ich den Umgang damit nun auch zuhause vernünftig üben kann.

Ich hab den dann mal im Proberaum an die 2x12er gehängt: Himmeldieberge, Heimatdeinesterne! Da geht echt die Post ab, untenrum hat er plötzlich volles Pfund, eine absolut cremige Verzerrung, und sehr sehr geil auch die Endstufenzerre bei gemäßigter Lautstärke. Der Spider bleibt zwar unerreicht, hat auch mehr Overhead und mehr Punch als der Classic 20, logisch, 50 Watt (den 100-Watt-Modus benutz ich ja fast nie) sind ja auch mehr als 15, und er klingt auch etwas transparenter als der Classic. Aber jener ist nah dran. Meine Güte, das hätte ich nicht gedacht.

Wie auch immer, der Classic steht jetzt wieder zuhause und erquickt mich hier beim Spielen. Und angesichts der damit verbundenen Labsal spiele und übe ich nun auch zuhause wieder weitaus mehr als vorher.

Wollte das nur mal gesagt haben.

Keep rockin'
Friedlieb


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