Re: (Amps) Effekt-Loop
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Beitrag von Eric vom Mai 02. 2000 um 02:20:24:
Als Antwort zu: (Amps) Effekt-Loop geschrieben von Kurdt Cobain am Mai 01. 2000 um 21:12:14:
Hi ! : Wie funktioniert überhaupt ein Effekt-Loop, und welche Vorteile hat das Einschleifen damit ??? : Was muß man beachten ??? Also, es gibt zwei Arten von Loops... parallel und seriell. Ich schaetze mal, dass man zumeist die serielle hat, sehe ich zumindest bei den meisten Amps. Loops haben die FUnktion, bestimmte Effekte anderswo in den Signalweg einzubauen als zwischen Gitarre und Amp. Mehr dazu spaeter. Diese Loops haben folgendes Konzept: SERIELL: Stelle Dir den Aufbau eines Amps vor. Ganz einfach gesagt, haben wir da Vorstufe ( Preamp ) und Endstufe ( Poweramp ). Den Rest vergessen wir mal. Also, bei der seriellen Loop wird der Signalweg zwischen Preamp und poweramp aufgetrennt. Vom Ausgang der Loop ( meist "Send" benannt ) geht das Signal durch die eingestoepselten Effekte in den Poweramp ( ueber die "Return" Buchse ). Das heisst, das volle Preampsignal laeuft, wenn die loop verwendet wird, erst violl durch die Effekte und dann in die Endstufe. Parallel: Hier wird aehnliches ablaufen, allerdings laeuft parallel zum Signal durch die Effekte noch das pure VOrstufensignal in die Endstufe, und man kann die Lautstaerke beider Signale mischen. Ein Beispiel: Mein Boogie MK4 hat ne serielle Loop. Stoepsele ich den H3000 ( im weitesten Sinne ein Multieffekt ) ein, muss ich den Effektanteil am Effektgeraet zurueckdrehen, weil das volle Vorstufensignal durchlaeuft, und ich bei einem Effektanteil von 100% nur puren Effektsound haette ( z.B. bei Delays und Reverbs ist das nicht unbedingt wuenschenswert ). Neulich war ich im Studio meines Kumpels Tommy, der spielt nen Guytron Amp mit ner parallelen Loop. Da konnte ich den Effektanteil am H3000 voll aufdrehen, waehrend Tommy die Mischung zwischen purem VOrstufensignal und Loopsignal am Amp regelte. Also Hall voll aufgedreht und nach Geschmack beigemischt. Vorteile der parallelen Loop: An der Endstufe kommt nicht nur das effektbearbeitete Signal an, sondern auch etwas vom puren Endstufensignal, was Klangverlust eingrenzt. Je nachdem wie man den Mix einstellt hat man somit einen saubereren, weniger klangveraenderten ( wenn das ganze Signal zur Endsstufe erst durch alle Effekte durchmuss, kommt es zu Klangveraenderungen, besonders bei weniger aufwenidigen Geraeten mit schlechtem Signalweg ) Sound. Bei der seriellen Loop muss der Effektanteil an jedem Geraet geregelt werden, es gibt z.T. Klangeinbussen etc. Dass parallel jetzt unbedingt besser ist als seriell, will ich nicht sagen, aber die offensichtlichen Vorteile ueberwiegen wohl. Ich habe mir 1998 ein Rack entwerfen lassen, in dem eine parallele Loop durch einen Splitter und einen Mixer im Rack simuliert werden ( mein Amp hatte eine serielle Loop ). Steve Morse z.B. macht es aehnlich und mischt die Effekte via Schwellerpedal hinzu... und genauso macht(e) es John Petrucci fuer eine Zeit lang. Nochmal zum SInn udn Zweck... Man will halt gewisse Effekte VOR dem Amp ( z.B. Wah Wah ( ok, auch da gibt es Ausnahmen ) oder Compressoren, bzw. andere Modulationseffekte ) und andere HINTER der Vorstufe ( Delays und Wahs klingen oft sauberer in der Loop, ausserdem: Hat man z.B. ein Delay VOR dem Amp, so arbeitet dieses Delay mit dem cleanen Signal der Gitarre, welches dann durch die Vorstufe verzerrt wird, wenn es dann gewuenscht ist. Hat man das Delay in der Loop, kriegt es das tatsaechlich verzerrte Signal von der Vorstufe, was oft zu saubereren Ergebnissen fuehrt. ) Und da muss man sich dann entscheiden, ob man nun parallel oder seriell mag, bzw. ob es viel ausmacht... oft kriegt man gewisse Amps nur mit dem einen, hat also nicht unbedingt die Wahl. Hat man ein ganzes Effektrack, so wird jenes oft eingeschleift. Besagter Tommy hat uebrigens nur Bodentreter: Wah und Compressor vor dem Amp, Delay und Hallpedal in der parallelen Loop. Und was muss man beachten ? Nun, Pegelanpassung. Hat man eine zuschaltbare Loop ( z.B. Peavey 5150 ) sollte man versuchen, moegliche lautstaerkespruenge zwischen Ampbetrieb mit loop bzw. ohne Loop zu vermeiden, also an den Input / Outputpotis der Effekte herumzudrehen, bis das effektbearbeitete Signal aehnlich laut ist wie das pure Ampsignal ( ist meist erwuenscht ). Bestimmte Amps haben einen geringen Pegel in der Loop ( wieder: z.B. Peavey 5150 ) was bei alten Multieffekten zu Problemen fuehren kann, weil auch die oft mit geringen Pegeln arbeiten, und man dann keine annehmbare Lautstaerke ueber die Loop bekommt. Was noch ? Effekte koennen zu mehr Laerm fuehren, da koennte ein Noisegate am Ende der Loop eine gute Idee sein. Ausserdem: Zuerst Effekte, dann Amp einschalten. Laeuft der Amp mit der Loop voll aufgerissen, wird ein eventueller Einschalt- oder Auschaltknacks in der Loop unvermindert zur Endstufe uebertragen... das kann weh tun. Und bei vielen Studioeffektprozessoren ( z.B. Alesis Q2 ) muss man bei serieller Loop erst mal den Effektanteil am Multieffekt zurueckdrehen, weil jenes auf 100% steht... wird im Studio so erwuenscht, bei der Anwendung in der seriellen Loop ist es unschoen. So, hoffe, Deine Fragen beantwortet zu haben. Alles recht kruz bzw. vereinfacht. Vielleicht faellt einem der anderen Aussensaitern noch was ein. Ansonsten: Frag nochmal nach oder maile. Alles Liebe Eric NP: Lee Ritenour- Earth Run
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