(Band) Bericht vom Gig


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Beitrag von Friedlieb vom März 15. 2003 um 10:44:52:

Hallo zusammen,

nach Eurem ebenso zahlreichen wie dankenswerten Beistand konnte ja eigentlich nichts schiefgehen. Und so wars dann denn auch.

Für alle, die sich erst später zugeschaltet haben, es geht um meinen ersten Auftritt mit Famous Last Noise, und zwar auf einer Kleinkunst-Bühne mit fester Kino-Bestuhlung.

17:00 Treffen am Proberaum. Eine kleine PA für den Gesang war vor Ort, für die Instrumente genügten die Amps, also gab es außer selbigen und dem Schlagwerk nicht viel einzuladen.

17:50 Ankunft am Ort des Geschehens, Ausladen, oh Mann, ist die Bühne klein. Oh Mann, ist das Schlagzeug groß. Wo soll ich denn stehen? Hat aber dann doch noch geklappt, es gibt ja auch diese Wettbewerbe, irgendwelche Gedichte auf Reiskörner zu schreiben und irgendwie ist alles eine Sache der Anordnung und der Präzision. :-)
Aufbau und Soundcheck ging dann auch entspannt und zügig, dank unkomplizierter Technik war der Sound auch sofort okay.

19:05 Fertig, schnell nochmal nach Hause gefahren, Stulle futtern, duschen, umziehen und so. Ist schon 1 Luxus, wenn man zwischen Aufbau und Auftritt nochmal schnell duschen kann, und wenn das nur 10 Minuten entfernt ist, gehts ja echt. Um 20:00 bin ich wieder vor Ort gewesen.

20:35 Beginn. Von den etwa 30 Sitzplätzen sind nur noch ein paar frei, aber das bleibt auch den Rest des Abends so. Wir sind halt nicht bekannt, aber das ändert sich ja jetzt.
Der Veranstalter und Wirt, ein sehr netter Mensch namens Axel, der sich um die lokale Kultur hier bereits sehr verdient gemacht hat, hat das Erscheinen der Künstler sehr professionell organisiert. Eine ansteigende Anzahl von Gongschlägen informiert die Leute, daß sie sich jetzt aus der Kneipe in die "gute Stube" bewegen sollen, beim dritten Gong geht Musik und Licht aus, und im seitlichen Bühneneingang ein kleines rotes Lämpchen an, um uns auf die Bühne zu rufen. Wie im Theater halt. :-)

Erstes Stück, ich seh die Leute mitwippen, und dann die Überraschung: Freudiger Applaus des Publikums. Und so gings dann den ganzen Abend durch. Da sitzen die in ihren Sperrsitzen, können sich kaum bewegen, schauen einem zu wie bei ner Dichterlesung, und nach jedem Stück kommt artiger Applaus. Kein Pfeifen, kein Gröhlen, nur Händegeklapper. Scheint am Ambiente zu liegen, war aber nicht unangenehm.

Der Gig ist ganz gut gelaufen, wir haben uns nicht großartig verspielt und bis auf ein paar Kleinigkeiten sind wir alle zufrieden.

Nach dem Gig, als die Leute raus waren, packte Axel dann seine 19xxer jedenfalls uralt Les Paul Custom aus, diese Dinger, die noch so richtig dick sind, und wollte meinen Amp testen. Dann haben wir halt noch so ein bißchen gejammt, Peter (Bass) und Michael (Drums) sind einen trinken gegangen, Matthias (Sänger) hat getrommelt, ich gebasst, und Axel ist halt so ein Jazz-Frickler, der seine Dudel-Gelüste nur nach solchen Auftritten ausleben kann. Hat Spaß gemacht.

Kritikpunkte waren einige Stücke, die kein sauber definiertes Ende hatten, und die nur spärlich vorhandene Präsentation in Form von Ansagen etc. Aber da arbeiten wir dran, fürs Erste hatten wir ja mit der Musik genug zu tun.

Kleine Anekdote am Rande: Mein Schwiegervater ist ja zusammen mit seiner Freundin einer unserer treuesten Fans (auch meiner vorigen Band). Die sind uns sogar zu einem Open Air in die Eifel nachgereist, mit Wohnmobil. :-) Jedenfalls kamen Dagmar und die zwei da gestern abend an, und Dagmar fragt Axel "Hier soll ein Konzert sein?". Axel nach einem irritierten Blick auf die zwei älteren Herrschaften: "ja, öh, hmmm, aber ein Rock-Konzert!" - Dagmar: "Ja, genau, da wollen wir hin". Axel beflissen: "oh, dann ist ja gut".

Und an Falk gerichtet: keine Panik, es ist zwar anders in so einem Ambiente, aber irgendwie cool, man kommt sich eher vor wie ein vortragender Künstler und die Leute reagieren auch so gediegen. Spaßig...

Keep rockin'
Friedlieb


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