(Gitarre) Schwiegerelterliches Lockmittel
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Beitrag von Doc vom Dezember 09. 2002 um 11:05:31:
Guten Morgen zusammen!
Zur Erheiterung des Montages möchte ich kurz eine kleine Geschichte erzählen, die sich am WE zugetragen hat:
Mein herzallerliebster Zukünftiger und ich waren mal wieder bei meinen Eltern zu Besuch, als Catz am zweiten Tag anfing, den Flügel ausdauernd (und gar nicht mal schlecht) zu malträtieren. Begründung: er leidet unter Gitarren-Entzugserscheinungen. Meine Mutter bekam daraufhin auf die glorreiche Idee, doch die alte, in der Ecke verstaubende Schrammelgitarre Marke "taugt zwar nix, ist aber spielbar" meines Vaters anzubieten. Paps hatte zwar irgendwann einmal von einer alten Schlaggitarre geredet, sie aber ansonsten keiner weiteren Erwähnung Wert erachtet. Ich bekam in meiner jugendlichen "will-klampfen-Phase" ja auch eine neue, weil die von Paps "nix mehr ist".
Gesagt - getan, immerhin besser als nix. Wir also in das Zimmer meines Vaters, wo ein alter, verblichen brauner Stoffsack mit Holzinhalt in der Ecke stand. Ziemlich verstaubt, mit Spinnenweben umfangen und meines Wissens mindestens 15 Jahre nicht mehr angefasst (außer, um ihn von einer Ecke in die andere zu räumen). Jörg schnappt ihn sich, betastet ihn kurz und meint nur noch: "Das ist ja eine Jazzgitarre!". Hmm, wäre mir neu, ich dachte eigentlich immer, dass es eine alte Wanderklampfe wäre, aber Wanderklampfen mit F-Löchern gibt es wohl nicht. Jetzt aber schnell ausgepackt, möglichst ohne den brüchigen Sack gänzlich zu zerstören. Und was war die alte Taugt-nix-Gitarre?
Eine Framus aus dem Jahr 1958! Bis auf minimale Spuren von Plec und Gürtelschnalle 1a im Originalzustand erhalten. Zwar mit einer Saitenlage jenseits von Gut und Böse (von Oktavreinheit reden wir jetzt auch nicht *g*), aber mit sehr schönem Klang, trotz der etwa 30 Jahre alten Saiten. Mein Paps hatte sie sich noch vor dem Abitur von seinem ersten selbstverdienten Geld (Pianist in einer Ballettschule) gekauft für sage und schreibe 180,- DM, sie etwa 10 Jahre lang immer mal wieder gespielt und seitdem steht sie da und wartet wie Dornröschen auf ihre "Erweckung". Kann sie haben *g*, so wie mein Liebster das Leuchten in den Augen hatte, muss ich ihn in Zukunft wohl noch mehr bremsen, wenn es darum geht, zu den Schwiegereltern zu fahren...
Wünsche noch einen schönen Start in die Woche!
Viele Grüße Doc
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