Re: Tapping ist nicht tot!
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Beitrag von bO²gie vom September 10. 2002 um 17:34:28:
Als Antwort zu: Re: Tapping ist nicht tot! geschrieben von Der Felix am September 10. 2002 um 16:32:52:
Aloha -
meine .013 Eypencent zum Tapping. Ich erinnere mich gut an ein Konzert im Hamburger Audimax. Black Sabbath (als sie noch Black Sabbath waren, also ohne Dio und Ozzy hatte seinen vierten Frühling als Nachbar von Pat Boone und Soap-Held noch lange vor sich) und einem holländischen Liedermacher im Vorprogramm (konnte ja vor dem Konzert nicht ahnen das Van Halen nichts mit Herman Van Veen zu tun hat)...
Lang, lang ist's her, aber bis heute ist dieses Konzert eines der beeindruckensten gewesen das ich je gesehen habe. Was der junge Edward da abtappte war mehr als nur eine Aneinanderreihung von Kabinettstückchen. Gut, er hat das Tapping nicht erfunden (auch in der Klassik gab's das schon und Rockgitarristen wie Jeff Beck und Leslie West kannten das auch schon ein paar Jährchen vor Edward), aber so natürlich, homogen in seinen Stil eingebaut, habe ich es nie wieder von anderen Gitarristen gehört. Klar, Gitarristen wie Jordan oder Micheal Hedges haben diese Spieltechnik auch absolut verinnerlicht, aber diese "Unbekümmertheit" wie sie der junge Edward hatte, haben beide nicht für mich.
Was mich immer genervt hat sind diese post-Eddie-guck-mal-ich-kann-auch-tappen-Kabinettsfrickler. Am widerlichsten sicherlich Micheal DeAngelo (wer seine Washburnvorführung, auf der Frankfurter Messe, mit der Links-Rechts-Doppelhalsgitarre überlebt hat, weiß um mein Leiden). Klar kann ich mir nicht so schnell an die Stirn tippen wie ein DeAngelo oder Smolskie auf dem Griffbrett rumtackert ... aber wozu auch? Ein schönes Beispiel für mich ist da auch Steve Vai. Solange er noch unter der Fuchtel von Zappa war, war er der Zauberlehrling. Groß. Auf der ersten Soloscheibe tropft Zappas Humor auch noch aus jeder Rille. Ich hab die Scheibe leider nicht mehr, aber ich erinnere mich an einen Song namens "Call it the Blues" (??), bei dem ich ständig schmunzeln mußte. Dann die tolle erste David Lee Roth. Im Gespann mit dem großen Pausenclown Roth (und Billy Sheehan ohne das erzlangweilige Talas Korsett) spielt Vai, befreit vom Übervater Zappa, gar lustig auf. Und dann? Schon mit der zweiten DLR nur noch gähnende Kabinettstücke. Dann doch lieber einen reduzierten Vai (zusammen mit Ginger Baker) unter der Fuchtel von Herrn Lydon/Rotten bei seinem kurzen PIL Gastspiel.
Aber was greine ich? Alles Geschmacksfrage ;) Und imho sowieso.
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