Well - wie gehabt ...


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Beitrag von Hans-Jürgen vom August 05. 2002 um 04:37:55:

Hi Leute,

ich hab' leicht reden, denn ich trete nich' auf, möchte aber meinen Senf trotzdem gerne dazu abliefern.

Hab' früher immer gedacht, "richtige" Musiker, also solche, die auch Meinungen vertreten, treten sicher nicht für die Schwarzen auf. Damals war ich allerdings auch noch scheiß-naiv. Kam in's Schleudern, als Konstantin Wecker für die Grünen auftrat - da ging's um Bäume und so. Und dann auch noch mit Wolfgang Dauner (der nu' als Erz-Jazzer, imho, absolut nicht zu Konstantin's Musik paßt). Ja - die Bäume, schön, aber war's das wirklich? Habe damals "Glaubwürdigkeits-Probleme" bekommen - Grüne, ja, o.k., aber schon etabliert (äh, "etabliert"? - fui deibel! - sag' ja, war noch unheimlich naiv!).

Und auch heut' sind genug Leutchen genauso naiv - "Die Band tritt für die Partei auf?" Damit verbinden sicherlich viele sofort unveränderlich die Band mit der Partei und allem, was an der Partei hängt. Das schafft sicher Vorurteile, wenn auch nur in politisch relativ extremen Gefilden (ländliche Bereiche etc.).

Jetzt muß ich dann meine völlig subjektive Meinung einschieben:
Zur nächsten Bundestagswahl werde ich, wie auch zu den letzten ich weiß nicht mehr wie vielen Bundestags- und was weiß ich sonstwas für -wahlen in dem Bewußtsein hingehen, daß ich das am wenigsten Beschissene zu wählen versuche, um damit vielleicht schlimmeres mit zu verhindern.

Summa summarum:
Ich denke, daß eine Band/ein Interpret, die/der für eine wie auch immer geartete partei-politische Idee auftritt, auch immer wieder mit dieser in Zusammenhang gebracht werden wird, sofern sich das Volk daran erinnert.

Ich weiß - damit hab' ich sicher niemandem eine Entscheidung erleichtert, aber ich selbst hätte Magenweh, wenn mir eine solche Offerte, egal von welcher politischen Richtung, in's Haus stünde - Kohle hin oder her.

Damit möchte ich niemanden einstufen oder abwerten, der mit solchen Gedanken spielt - ich möchte einfach nur meine Vorstellung dazu zum Besten geben. Ich sag' ja: Magenweh. Das Verhältnis "Kohle zu Magenweh" würd' ich sicherlich abchecken. Welches von beiden die Oberhand bekommt, könnt' ich erst sagen, wenn ich in der entsprechenden unausweichlichen Situation stecken würde.

Cheerion
Hans-Jürgen


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