Re: (Meinung) Tips für Akustik-Duo? @ Dienstleister


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Beitrag von bO²gie vom Juni 28. 2002 um 12:02:14:

Als Antwort zu: Re: (Meinung) Tips für Akustik-Duo? @tom2 lies mal geschrieben von Falke am Juni 28. 2002 um 00:13:35:

: Ich wiederhole und bekräftige: Das Publikum kommt nicht an erster Stelle. Musiker sind imho keine Dienstleister wie Schuhmacher oder Maler.
:
: Oder?


Aloha falke und alle anderen Aussendienstleistenden -

latürnich gehört hinter das "oder" eine ausreichende Menge Fragezeichen (Wahlweise tun es auch ausreichend Ausrufezeichen, die es günstig in einem von Tom's Beiträgen auszuleihen gibt).

Ebenso latürnich diskutierbar: Die Frage an welcher Stelle das Publikum steht (und die damit verbundenen Frage: "Spiel ich dem Publikum nach dem Maul wenn ich für's Publikum spiele?").

Meine .013 Eypen dazu:

Ich bin nicht der "Stille Kämmerlein" Musiker. Nie gewesen. Mein Ziel nach den ersten 3 bewältigten Akkorden: die Bühne. Bühne allein ist scheiße, also die Bühne mit Publikum davor. Schon bin ich auf dem Weg zum Dienstleister. Ähnlich dem Gemüsemann an der Ecke mache ich mir einen Kopf wie ich meine Ware/Dienst anbieten sollte um meine Kunden/Publikum zufriedenzustellen. Hierbei spielt es keine Rolle ob ich der radikalonoiseauskotzende "Künstler" bin oder ein eloquenter Top-40 Arbeiter. Ich will meine Ware öffentlich anbieten und ich versuche dafür Kunden/Publikum zu gewinnen. An der Tür zum Saal wird meine Dienstleitung bezahlt, am CD Tischlein werden meine CD's verkauft. Zweitrangig dabei die Frage: "Überrasche oder bediene ich?" (auch der Überraschende bedient ein Bedürfnis bei seinem Publikum).

Die Rahmenbedingungen eines öffentlichen Auftritts entsprechen der Tomatenauslage des Gemüsemanns von Nebenan. Nur zu einer bestimmten Zeit bietet der Gemüsemann seine Ware an (Öffnungszeit), ebenso bietet der dienstleistende Musiker seine Ware nur zu einer bestimmten Zeit seinen Kunden an (fixiert durch Auftrittsort/zeit). Ob der Gemüsemann nur als Lebensaufgabe Tomaten verkauft oder weil er nix anderes gelernt hat: egal, er wirft seine Tomaten nicht achtlos auf die Strasse. Und der Musiker tut selbiges ebenso nicht (und wenn stellt er davor sein Gitarrenkoffer und freut sich über eingeworfenes Hartgeld).

Latürnicht weiß falke das alles. Sein "Wie mach ich den Bühnenarbeiter Top 40 Job"-Thread zeigt ja explizit das er den Dienstleistergedanken gefressen hat. Das er es "nicht für's Publikum macht" spielt dabei keine Rolle. Diese Illusion schützt sicher vor gebrochenen Künstlerherzen, ist aber unerheblich. Ohne Publikum/Veranstalter nix Kohle, nix Top-40 Job.

Wenn ich es nicht für's Publikum mache (egal was) bleibe ich zuhause. So einfach ist das. Ob das Publikum nun an erster, zweiter oder dritter Stelle kommt ist unerheblich. Ohne die Lust auf Publikum hätte ich nie zu einem Instrument gegriffen (insofern unterscheidet sich der Dienstleister Musiker sicher vom Dienstleister Tomatenverkäufer).

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bO²gie



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