Re: (RIP) Der Mann der klein Hendrix die Ukelele gab.Beitrag von Martin Abend vom April 19. 2002 um 21:40:42: Als Antwort zu: (RIP) Der Mann der klein Hendrix die Ukelele gab. geschrieben von bO2gie am April 19. 2002 um 14:11:33:
das erinnert mich an eine seltsame und nachhaltig verstörende begegnung, die ich im jahre '95 hatte. da fuhr ich mit einem freund durch die nordwestliche usa bis hoch nach seattle, welches eine wunderschöne stadt ist, die ihre strassen u.a. ausnahmsweise mal nach den richtigen leuten benennt (Jack-Kerouac-Street z.B.) Da ich irgendwo mal gelesen hatte, das jimi dort irgendwo begraben liegt, marschierten wir langhaarig, teilsauber und mit soundgarden in den ohren in ein besucher-zentrum, das offenbar an den anblick von laghaarigen, teilsauberen grungejüngern, die zu herrn hendrix wollten, gewohnt war. das grab liegt in einem vorort von seattle, raton oder so hiess es glaube ich. nach einiger sucherei fuhren wir dann mit dem auto auf den friedhof (die amis spinnen), welches wir dann aus europäischer arroganz stehen gelassen haben, um unsere suche zu fuss fortzusetzen. einige zeit später standen wir dann an seiner marmorplatte und gedachten andächtig, bis ein ca. 35-jähriger, durch seinen akzent unschwer als südstaatler zu erkennender typ im wifebeater-shirt mit seiner freundin auftauchte. in amerika hatte man für solches volk den hübschen namen white trash geprägt, in diesem falle völlig zurecht, wie wir kurz darauf erfahren sollten. nach einem kurzen austausch von dingen, die man sich eben so sagt, wenn man sich zufällig am grab von jemi hendrix trifft, fragte er uns dann, ob wir in seinem phantastischen land schon mit dem ku klux klan zusammengetroffen waren. mein freund florian meinte daraufhin sofort, dass dies gottseidank nicht der fall war und gott davor sein sollte, um uns ein soches treffen zu ersparen. mir schwante mit einem erneuten blick auf diese beiden helden schön böses, und so kam es dann auch: "you know, a lot of things you hear about them are just not true". und so weiter. und so fort. nachdem wir uns das denn ein paar minuten angehört hatten, fragte ich ihn, ob er sich nicht bewusst wäre, das sein gitarren-held einer von denen sei, die er halt irgendwie nicht so toll fände. "you have to differenciate, you know. he was such a great musician." aaaaja. was macht man da? zuschlagen lag weder in florians noch meiner natur und hätte ausserdem bedeutet, dass wir fürchterlich dresche bezogen hätte, da mr. KKK ungefähr das doppelte von uns zusammen wog und den eindruck machte, als ob er durchaus in der lage wäre, zwei hippies mal gehörig die latten vom zaun zu brechen. wir haben es dann vorgezogen, uns mit ein paar different point of views, über deren milde ich mich heute noch ärgere, zu verpissen. seine fans kann man sich nicht aussuchen, tot erst recht nicht, aber das könnte man schon als grabschändung werten. das rassisten hirntot sind, war mir auch vorher klar, aber welche ausmasse das annimmt, hätte ich mir nie träumen lassen. das war dann auch unsere einzige begegnung mit dem kkk, obwohl wir damals bei meinem bruder in texas wohnten.
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