(Konzert) Subway to Sally live im Jovel zu Münster
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Beitrag von Der Felix vom April 10. 2002 um 01:59:10:
Hallo zusammen.
Da bin ich wieder da, vom Subway to Sally Konzert. War schweinegeil. Aber fangen wir vorne an...
Einlass und Beginn sehr pünktlich, das Jovel (Münster) macht einen sehr angenehmen Eindruck.
20:00Uhr: Anfangen tut das. Leider mit einer Vorgruppe. Und nun ist ja eine schelchte Angewohnheit, einfach immer andere Bands zu kritisieren. Aber so ein paar Sachen will ich dann doch mal sagen.
Alles vor allem auch gemünzt auf eine Band, die die Chance bekommt, etwa 1500 Zuschauer unterhalten können zu dürfen. Da waren also zwei Gitarristen, zumindest einer davon 7Saitig, kein Solo, keine Leads (wir können uns denken, welche 3 der 7 Saiten nicht benutzt wurden...) Nicht, daß ich zu jedem Song ein Solo erwarte, aber wozu denn dann zwei Gitarristen und ein Bassist, die nun wirklich exakt das Gleiche spielen und obendrein nichtmal sowas wie Druck bringen? Die ganze Welt ist schlecht und gemein und böse. Und überhaupt. Muss man dann auf der Bühne auch noch so gucken? Nix gegen Gothic-Look, aber: Bedeutungsschwangeres herumstehen, den Blick starr auf den Bühnenboden gerichtet und allenfalls noch ein wenig True-Metal-Gepose aber bitte immer im halben-Quadratmeter-Feld...: Muss das so? Klar, ich bin eh' un-True, hatte ja nichtmal Metal-Uniform an, aber begeistert war von der Darbietung niemand. Die Musik spricht für sich? Näh, ich will sehen, daß die da oben Spaß haben! (Ja, genau, das will ich. Denn guten Willen zeigt das Publikum ja schon)
20:40Uhr: Die Tortur hat ein Ende. Umbau. (Abbau)
21:00Uhr: 'S wird mal wieder dunkel, Schwuffi-Schwuffi, Rauchi-Rauchi, die Nebelmaschine legt kurz nach. Das Donnerwetter bricht los, tolle Song-Auswahl, geschickt gemacht, keine Frage. Ich war ja ob des "neuen Images" der Band leicht skeptisch, vorher, aber es hat sich effektiv nichts geändert. Die Meute tobt, ist voll dabei und das animiert bekanntlich gegenseitig. Einer der Gitarristen zückt denn irgendwann auch den "Dreifuss", eine dreihälsige Ketarre mit zwei Mandolinenhälsen unterschiedlicher Mensur. Ja, und er benutzt das Instrument sogar "richtig". Tin Whistles, Schalmeien, Drehleier, Flötenzeugs, Dudelsack und richtige Laute kommen noch zum Einsatz. Und, ja und die Violine natürlich, bedient von Frau Schmidt, und die Violine ist zumindest "nicht echt" und sieht stark nach "Silent Violin" aus. Und klingt das ganze Konzert lang fantastisch. So live. Ach, und singen tun zwei der Gitarristen zusätzlich auch noch, mehrstimmig freilich und merhstimmige Kanons, und davon nicht wenig. Frau Schmidt singt zwischendurch auch mal. Toller Sound übrigens (nicht so schwummerig wie bei der Vorgruppe mit der labberigen siebten Saite...;-). Hach, und so herrliche Spielfreude, da oben...
Später: Stimmbänder weg, Nackenmuskulatur durchgenudelt, Sprunggelenke geschwollen, T-Shirt nass. Und jetzt auch noch 3 Zugaben. Macht zusammen noch etwa 6 oder 7 Songs. Toller Schlagzeuger übrigens, gefällt mir, schön viel Blech. Und dann wagt der Sänger auch noch den Sprung in's Publkum. Nicht ungefährlich, gerade in Münster. Geht aber gut aus.
Hat wohl allen Spaß gemacht. Würde ich jetzt mal auch jedem Folkie, der nix gegen Stromgitarren hat, empfehlen.
Rock'n'Roll! Felix
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