Re: Danke für die Antwort! Aber ...


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Beitrag von bO²gie vom Februar 22. 2000 um 15:56:51:

Als Antwort zu: Re: Danke für die Antwort! Aber ... geschrieben von kiesellutz am Februar 22. 2000 um 14:30:04:

Hi Clem , hi Lutz -

bis zu diesem Punkt konnte ich die Diskussion ja noch mit"verstehen".

: Nun bin ich der Meinung das man auf eine Komplette PA verzichten sollte wenn man eben nur kann....

Also, mal aus dem bescheidenen Fundus von ein paar Hundert Gigs heraus würd' ich mal sagen: Quatsch!
Sorry wenn's hart klingt, aber so is'et nun mal. Angenommen man spielt in einem wirklich winzigen Loch (Kneipe, Jugendzentrum etc) und man hat einen Sänger und einen Trommler dabei (also: extrem leise/extrem laut) sollte man aufjedenfall 'ne kleine Gesangsanlage dabei haben. Wenn diese nun auch noch gegen einen kleinen Gitarrenbrühwürfel anstinken muß, wissen die meisten Sänger ein leidig Lied vom "ich hör' mich wegen der Gitarre nicht" zu singen. Lösung? Einfach die 2 Ausgänge vom POD nutzen. Einen in den Gitarrenbrühwürfel ... den wiederum auf die Ohren des Gitarristen richten (und nicht die Kniekehlen beschallen, es sei denn man hat da seine Ohren). Das zweite POD Signal in die Gesangsanlage und [b]dezent[/b] dazumischen. Das kingt in 99% aller Fälle amtlicher für's Publikum, als wenn der Rest des Saals vom Brühwürfel des Gitarristen beschallt wird (und der Sänger trotzdem nicht gehört wird). Nichtsdestotrotz sollte natürlich der (wenn vorhandene) Monitorweg dem Sänger vorbehalten bleiben (dafür kann gut der kleine Gitarrencombo herhalten).

So hab' ich's bei unzähligen Minigigs in den Spelunken dieser Republik gemacht (und nicht erst seit dem POD ... davor hat diesen Job ein M/Boogie StudioPreamp und ein Rocktron GAP erledigt).

Bei größeren Gigs kann natürlich auf eine vernünftige PA generell nicht verzichtet werden (jede noch so geile Band wird in einem 1.500'er Saal nach Mülltonne klingen wenn's nur aus der Backline schallt). Auch hier kann's Böhnchen ein feiner Helfer sein um den Soundmann zu deinem Freund zu machen. Hier fahr ich inzwischen die Varriante: 1 Kanal POD ohne Effektboard direkt zum Pult und ein Kanal POD in mein kleines Effektboard und das dann in den Amp. Der Amp wird dann noch abgemiked und gut ist's. Besonders dauerhafte Freundschaft zum Mann am Mischer erkauft man sich durch korrektes Aufstellen des Gitarrenamps. Vor dem Gig check ich immer noch mal kurz ob meine Ohren noch links und rechts an meinem Kopf sind. Dementsprechend steht die Lautsprecherbox des Amps immer als Sidefill so gewinkelt das der Schall auch 'ne berechtigte Chance hat mich vor dem Publikum zu erreichen. Das trockne POD Signal ist übrigens auch bei so manch Drummer im Sidefill beliebt. Es soll ja Drummer geben, die auch auf den Gitarristen hören ;-))

Bei Gigs mit guter PA und Mehrwegmonitoring verzichte ich meist komplett auf einen Amp auf der Bühne (Ausnahme: Mein Rockistentrio. Mein Basser kriegt 'ne Krise wenn's nicht in der Bauchgegend schmerzt). Nicht nur, das ich mir unnötige Schlepperei spare, auch die Zitterfrage:" Kann der Mann am Mischpult eigentlich mikrophonieren?" stellt sich nicht mehr. Ich hab' da schon die seltsamsten Techniken gesehen und freu mich wenn ich dem Mann am Mischer nur noch sagen brauch:"Stell erstmal alles auf 12 Uhr, nur in den Bässen machst'e 'nen leichten Knick nach unten und dann sollte es auch gut sein". Das nenn' ich easy arbeiten.

Klar, der, die, das POD ist kein "Wunderböhnchen" sondern einfach nur ein immens praktisches Helferlein. Egal ob bei der Pflege zur guten Nachbarschaft (der Köpfhörer-Out ist großartig ... don't try this with a tube pre amp), im Studio (wenn ich mir schon keinen BUDDA leisten kann, hab' ich ihn wenigstens auf Band) und erst Recht auf der Bühne.

So ...und da ich dich nun gründlich mißverstanden habe(n könnte): Natürlich plädier ich auch dafür das Gitarristen keine Extra-PA mit auf die Bühne rollen sollen ;-))

Btw: Der Formular Pre Amp gefällt mir ganz gut. Besser hätt's mir aber gefallen, wenn M/Boogie statt des V-Twin einen abgespeckten StudioPreamp (aber mit Rec Out des StudioPreamps) als Fußtretterle gebaut hätte. So muß ich weiter davon träumen mal einen Dealer zu finden der den Phatman von BUDDA im Angebot hat.

slide on ..
bO²gie

NP: Chris Whitley | Living with the Law



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