Re: (Band) Lärm und Regeneration im Proberaum


[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Friedlieb vom Februar 05. 2002 um 20:42:22:

Als Antwort zu: Re: (Band) Lärm und Regeneration im Proberaum geschrieben von Johnny Thul am Februar 05. 2002 um 19:43:37:

Hi Johnny Thul,

: Das Problem liegt weniger an der Lautstärke( die liegt bei gemessenen 65 db und wir benutzen Ohrenschutz) sondern auch an dem Schalldruck, [...]

was, äh, was bitte ist der Unterschied zwischen Lautstärke und Schalldruck? Kannst Du das mal so erklären, daß das auch kleine Trommelfellchen verstehen können?

In einem kleinen Raum klingt ein identisch eingestellter Amp natürlich meistens lauter als in einem großen Raum, und zwar weil die Reflexionen an den Wänden jeweils kürzere Strecken zurücklegen müssen. Dadurch verlieren sie weniger Energie, und weil das "Echo" sehr kurz ist, verteilt es sich bei Spitzenpegeln nicht auf die Zeit danach, sondern kommt sofort zurück und addiert sich sozusagen nochmal auf den Pegel auf.

Abhilfe dürfte eventuell sein, die fehlende natürliche Dämpfung eines großen Raums künstlich dadurch zu simulieren, daß ihr halt ne ordentliche Schalldämmung innen an den Wänden anbringt.

: [Schalldruck], durch den die Ohren mehr als durch Lautstärke belastet werden

???

Vielleicht ist ja auch der Körperschall gemeint. Zum Thema Ohrstöpsel nochwas, fiel mir beim Posting von Daniel auch auf: Ihr benutzt Ohrstöpsel, okay. Nun setzt die auf das Trommelfell einwirkende mechanische (!) Energie sich ja aus mehreren Komponenten zusammen. Nur eine davon (nämlich die unmittelbare Einwirkung durch den Gehörgang) wird mit den Ohrstöpseln reduziert. Der ganze Schall, der durch den Körper von innen auf das Trommelfell wirkt, läßt sich damit aber nicht mindern.

Und dazu nochwas: Wenn man richtig schlechte Ohrstöpsel hat, klingt es richtig schlecht. Der gemeine Rockmusiker neigt dann dazu, diesen schlechten Klang durch drehen am Höhen- und vor allem am Lautstärkeregler zu kompensieren, anders ausgedrückt: ist ja ne 50% Light-Marmelade, kann man also 3mal soviel von drauftun aufs Brot. Blöd nur, daß wie eben gesagt der Ohrstöpsel nur den unmittelbaren Schall dämpft, aber nicht den Körperschall und eben der wird durch die Ausgleichsmaßnahmen noch verstärkt. Schlechte Ohrstöpsel bewirken also bei mangelnder Lautstärkedisziplin das Gegenteil. Punkt.

Mein Rat: Proberaum gut dämmen, leiser (noch leiser!) proben, angepaßten linearen Gehörschutz verwenden.

Keep rockin'
Fieplieb (Tinnitus-Wochen)





verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.