(Technik) Über die Aussagekraft von Soundbytes


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Beitrag von Friedlieb vom Dezember 26. 2001 um 21:33:56:

Nabend,

nachdem wir hier das Thema schonmal hatten und Sven im Chat meinte, die Komet Amp Demos wären seit langer Zeit die besten Demos, die seine Ohren erreicht haben, nachdem auch Harvey ein paar Takte zum Thema "Brauchbarkeit von Sound Demos" geschrieben hat, hier mal ein paar Gedanken zu dem Thema.

Ein Ausbund ist etwas, was die Händler auf dem Markt früher außen auf die Verpackung gebunden haben, auf daß der geneigte Kunde sehen möge, von welcher Beschaffenheit die Ware (Kräuter, Gemüse, Obst, Blumen) innendrin sei. Natürlich wurden für den Ausbund immer ganz besonders edle Exemplare der jeweiligen Gattung gewählt. Andersrum ausgedrückt: innendrin sieht es garantiert nicht besser aus.

Genauso heuzutage: wer sich irgendwo bewirbt, gibt sich besonders viel Mühe, und man darf zu Recht annehmen, daß die Bemühungen desjenigen nie wieder so ausgeprägt sein werden wie gerade bei der Bewerbung. Und bei Grafik-Demos irgendwelcher Tintendrucker schreiben die Hersteller sich sogar extra Malprogramme mit der vollen Kontrolle über jedes einzelne Druckerpixel (an jedwedem Gerätetreiber vorbei), auf daß das Grafikdemo so überzeugend wie eben möglich sei. Folgerung: die vorgestellte Druckleistung wird in der Praxis garantiert nicht überschritten.

Und bei Soundbytes, wenn sie denn mit einiger Umsicht produziert sind, gilt das gleiche: niemals wird der Amp "in the Wild" so gut klingen wie im Demo. Da kann der Hersteller mogeln ohne Ende. Double Tracks, nachträgliche Bearbeitung, dezente Effekte, Equalizer, Exciter, andere klangverbessernde Systeme, alles ist denkbar. Wobei die Samples von Komet Amps einen Glaubwürdigkeits-Bonus dadurch erhalten, daß die Mail-Adresse des Gitarristen angegeben ist, der das Zeugs eingespielt hat und den man fragen kann.

Empfehlenswert übrigens trotz der etwas seltsamen Navigation sind die Audio Demos von ProGuitar. vor allem, weil da nicht der Hersteller, sondern ein Händler versucht, ein objektives Bild der verschiedenen Amps zu geben.

Unterm Strich bleibt mal wieder: SoundBytes als Appetit-Happen oder G.A.S.-Futter sehr zu empfehlen, aber nach wie vor führt an "selbst antesten" kein Weg dran vorbei.

Keep rockin'
Friedlieb


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