Re: Komet Amps


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Beitrag von Harvey vom Dezember 26. 2001 um 09:39:39:

Als Antwort zu: Re: Komet Amps (war: Hersteller, Werbung und Foren) geschrieben von Harvey am Dezember 25. 2001 um 22:41:12:

Moin zusamm´.

So schön das alles klingt - nüchterner betrachtet, verglüht der Komet doch recht schnell, jedenfalls für mich persönlich wäre das Ding nix (ohne ihn getestet zu haben, wohlgemerkt):

1. Es gibt viele gute Amps, die sehr sensibel auf Attack und Volume-Einstellungen reagieren, aber beim Zurückdrehen wird´s irgendwann dann doch leiser - und ein Clean-Sound bei zurückgenommenem Lautstärke-Poti klingt anders als vollaufgedreht durch Clean-Kanal mit genügend Headroom. Also brutal hart gespielte Saiten a la SRV und gleichzeitig richtig clean wird wahrscheinlich nicht drin sein, oder dieser Amp müßte da völlig anders reagieren als andere. In den Demos werden die Clean-Passagen auch sehr verhalten gespielt. Das paßt für bestimmte Blues-Stilistiken, für andere Stilrichtungen u.U. nicht.

2. Die ganzen Nuancen kommen bei dieser Aufnahme u.a. gut durch, weil keine Keyboards stören und weil der Amp weit aufgedreht ist. Wenn man das live als Gitarrist so differenziert hören will, muß man sich im ganzen Dynamikbereich total gut hören, und das Band-Arrangement muß dazu passen, sonst dreht man aus lauter Not doch das Volumen-Poti zu weit auf, und weg ist der Sound.

3. Zu laut. Ich hatte mal so einen Einkanaler ohne Schmickschnack, umschaltbar von 30 auf 60 W, und 30 waren die Hölle. Und mit Power-Soak geht dann irgendwann doch die Dynamik in die Knie, d.h. man hört den heißen Lead-Sound noch gut, die cleaneren Passagen sind drucklos.

4. Wenn man dann doch einige Effekte einsetzen will: Davor paßt nicht viel, wenn man den Sound nicht versauen will (vielleicht Wah, Vibe, jedenfalls keine zeitverzögernden Effekte) - Einschleifen geht nicht, also: Mikro davor -> Mixer -> FX -> Endstufe -> zwei Satellitenboxen. Klingt bestimmt gut, ist aber sehr aufwendig).

5. Zu teuer. Für ein Drittel der Kohle bekommt man Amps, die zu 90 % so klingen (die letzten 10% sind die teuersten, wie in der Formel 1).

6. Optisch finde ich ihn ziemlich daneben, sieht aus wie aus Bulgarien (nichts gegen Bulgarien).

Persönliches Fazit: Amp für Blues- oder Rock-"Puristen", die
sich die Ausgabe und die Lautstärke leisten können, nix für Top-40-Mucker. Im Studio bestimmt wunderbar zu gebrauchen.

Bedenken ausräumbar nur durch Live-Test unter Kampfbedingungen.

Harvey







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