Re: (Gitarre) Audio in Midi wandeln (Rechengeschwindigkeit)
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Beitrag von ullli vom Dezember 11. 2001 um 13:47:23:
Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Audio in Midi wandeln (wie geht das) geschrieben von Dennis am Dezember 11. 2001 um 11:37:08:
Hideho - wie Oly schon anmerkte, einiges wird nie zu erreichen sein, und dem ca. Sechstel der Menschheit, der das Thema Rechengeschwindigkeit mangels anderer Probleme nicht voellig am Ar... vorbeigeht, muss hier auch leider gesagt werden, dass das an Gesetzen der Physik liegt. Und damit der Versuch einer Antwort:
Eine Schwingung, also ein Ton von dem Instrument, schwingt in der Regel um einen Nullpunkt - ansonsten kann man das dahin biegen. Nachdem ein Signal einmal von Null durch die positive und dann durch die negative Auslenkung geschwungen ist, hat man eine 'Periode', und die Anzahl dieser Perioden pro Sekunde bilden den Wert Hertz (unser Ohr kann von ca. 20Hz bis 16kHz hoeren, das sind also zwischen 20 und 16.000 Schwingungen pro Sekunde!!)
Nun kann man mit einem sehr schnellen Timer die Nulldurchgaenge messen und daraus einen Notenwert errechnen. Damit wird auch klar, warum es kein gute Idee ist, einem einfachen System mehr als einen klaren Ton anzubieten. Die Nulldurchgaenge sind sonst wild verteilt...
Und nun kommt das Problem: fuer einen Basston von sagen wir mal 50Hz hat eine Periode eine Laenge von 20 Millisekunden. Wer sich mal ein wenig mit Echo und Hall auseinandergesetzt hat, weiss, dass dass schon eine ganze Menge ist. Besonders, da man in der Regel mindestens zwei Perioden messen sollte, um Differenzen im Einschwingvorgang auszugleichen. Da macht es relativ gar keinen Unterschied mehr, wie fix die Elektronik dahinter ist - bei 40ms ist der Groove hin, das war's...
Aus diesem Grunde hat Peavey mal Baesse angeboten, in denen die Bundstaebchen jeweil in vier Teile gesaegt waren und alle einzeln mit einer Steuereinheit verkabelt. Damit kann man dann sozusagen "sofort" die Tonhoehe wissen, denn ein elektrischer Kontakt zeigt die Fingerposition und jetzt muss nur noch die Amplitude der angerissenen Saite gemessen werden, was Zeit spart! (Fuer interessierte: Flankensteilheit messen..)
Man kann sich natuerlich noch andere Methoden einfallen lassen, z.B. Kameras, die Fingerpositionen lesen (dann gehts auch einfach mit den Akkorden) und dazu vielleicht Nerven-Transducer, die die Kraft hinter dem Handgelenk (oder in Steve Morses Fall: Ellenbogen) der rechten Hand uebermitteln - hier sind sicher noch Entwicklungen moeglich!
Und was die Akkorde angeht: Mittels einer fft (Fast Fourier Transform, das erklaer ich aber jetzt nicht mehr) kann man den Frequenzinhalt eines jeden Soundgemisches aufschluesseln, und dann natuerlich auch MIDI-Noten draus bauen. Hier kommen dann aber wieder die Frequenzlimitierungen hinzu - also nix mit Kontrabaessen, Posaunen etc.
Also, einiges mag noch zu entwickeln sein, ich hoffe aber, dass Leute Geld und Zeit nebenher auch sinnvoll einsetzen - siehe oben...
gut Ton! ullli
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