(Veranstaltungshinweis) Peter Green on Tour
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Beitrag von Juergen vom November 29. 2001 um 12:22:04:
Prost liebe Gemeinde, als bekennender Altsack und Verehrer der ganzganz alten Fleetwood Mac habe ich mir gestern das Konzert der Peter Green Splinter Group angetan. Ich war ein wenig skeptisch, ob sich das Ganze lohnen würde, Green soll ja gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe sein und außerdem, so gerüchtelte es im Vorfeld, überhaupt keine Soli mehr spielen. Aber egal, man gönnt sich ja sonst nix...
Schon das Vorprogramm sorgte für rundum zufriedene Mienen im Publikum und trieb den allgemeinen Bierkonsum in die Höhe: Wolfe, ein Trio mit dem Ex-Sheryl Crow Gitarristen Todd Wolfe bluesrockte gleich ordentlich los, irgendwo zwischen Rory Gallagher und ZZ Top. Abwechlungsreiche vierzig Minuten einer ausgezeichneten Band, die Herr Wolf mit einem ins letzte Solo eingestreuten Oh Well Zitat beendete. Eine CD, die dann auch gleich Wolfe heißt, ist bei ulftone zu haben, ein Label, das in letzter Zeit ja schon häufiger im AS erwähnt wurde. Muß ich wohl mal reinhören. Und wieder prost!
Dann 15 Minuten Umbau, nochmal Bier holen, schließlich entert die Splinter Group (2git, b, dr, keyb) ohne Ansage die Bühne und spielt erst einmal ein paar Songs aus der vorletzten LP Destiny Road. Peter Green singt mit Soul und brüchiger Stimme, streut kurze Fills ein und soliert ab und an. Die Band groovt und swingt gediegen, der zweite Gitarrist Nigel Watson, der überhaupt erst dafür gesorgt hat, daß Green nach langen Jahren der Musikabstinenz wieder die Klampfe in die Hand genommen hat, singt dann auch mal. Naja, Gitarre spielt er besser, Pinkelpause einlegen, Bier holen und dann kommt der Programmteil mit den ollen Kamellen. Die ohnehin schon gute Stimmung in der Zeche wird noch entspannter, ein aromatischer Duft zieht durch die Halle: Albatross, Black Magic Woman, Green Manalishi. Unter letzerem liegt ein vollfetter leckerer Hammondteppich, die Stücke sind jetzt für meinen Geschmack alle ein-zwei Minuten zu kurz, aber was soll´s, wir haben ja nicht mehr 1970.... Dann folgt eine Viertelstunde Akustikblock mit Robert Johnson Songs, Devil in my kitchen und so. Green packt sein Side-Röhrchen aus (bo²gie, paß op, der Mann ist eine echte Konkurrenz ;-), wechselt den ganzen Abend immer mal wieder zur Harmonika und bekommt im übrigen zu jedem Song eine frisch gestimmte Strat gereicht. Nur bei zwei Nummer spielt er eine Semiakustik, die auf 25m Entfernung wie eine Gibson aussieht. Solieren tut er auch, ca. 70% aller Soli sind von Green, nur bei Black Magic Woman hält er sich zurück. Da ist Nigel Watson dran, und er macht seine Sache fast so gut wie Jochen auf Session V ;-)
Nach knapp zwei Stunden geht ein eher unspektakuläres Konzert zu Ende, es wurde beseelt gespielt, routiniert war´s auch und sehr sehr angenehm. Noch´n Bier und dann zum Bus...
Juergen
Achxo: Am Eingang wurde eine 1000 Stück limierte, extra für die Tour aufgenommene CD verkauft. 11 Blues Klassiker, ich habe die Investition nicht bereut und werde gleich die Repeat-Taste drücken.
NP: Blues don´t change - PGs Splinter Group
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