Re: (Amps) Peavey


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Beitrag von Eric vom November 02. 2001 um 11:36:16:

Als Antwort zu: (Amps) Peavey geschrieben von Hans Wurst am November 02. 2001 um 08:51:51:

Das Problem von Peavey war eigentlich immer
a) der Ruf, nämlich eben diesen "poor man´s Marshall"-Unsinn, der halt durch Mundwerbung und leider auch einige Ähnlichkeiten zu Produkten der Firma aus England entstanden ist
b) dass sich z.B. bis zur Wolfgang die Gitarren eigentlich NIE so richtig durchgesetzt haben... mal war die Produktpalette voll von gutem Zeug, mal war da nicht so Gutes dabei...

Was ICH zu Peavey sagen kann:

Amps: Ich habe in den frühen 90ern einen gebrauchten Peavey Classic Combo gekauft. Der war für ca 6 Jahre bei einer Top40 Band auf Tour gewesen, und dort nicht gerade geschont worden ( Transport auf LKW, Endstufe extrem weit aufgerissen ). Trotzdem funktionierte er tadellos ( Stichwort des Verkäufers "Unkaputtbar" ), bot einen tollen Cleansound... hatte sogar noch die ersten Röhren drin ( Sylvania )... mein Amptech wollte es nicht glauben.
Soweit ich weiss, läuft die Kiste beim jetzigen Besitzer immer noch !
Nach einem kurzen Wechsel zu Marshall verwendete ich dann für lange Zeit einen 5150...bis heute einer meiner Lieblingsamps, der für relativ wenig Geld ne Menge Amp bot. Klar, Nebengeräusche galore ( kein Wunder bei dem Ausmass an Gain ), aber ein Wahnsinnssound und auch hier: UNKAPUTTBAR ( bei einem Gig in Atlanta, bzw. beim anschliessnden Rücktransport ist der Amp vollgeregnet worden... nach einer "Trockenkur" kein Schaden, noch voll funktionsfähig, nicht mal kratzende Potis... ausserdem kann man den Amp angeblich ( wenn man will, weiss nicht wofür ) über längere Zeit bei hoher Leistung ohne Box / Last betreiben, ohne dass die Endstufe sich verabschiedet )
Hatte vorher noch einen Amp eines anderen namhaften Herstellers, und was da an Verarbeitungsmängeln ( etliches an Reparaturen waren nötig, nicht gerade billig ) und "cheesy" Sounds geboten wurde, war echt nicht mehr lustig...
Einer meiner Ex-Schüler in Atlanta spielte einen der Peavey FX-Amps ( eingebaute Effekte ), und war auch damit sehr zufrieden

Gitarren: Die Peavey Vandenberg war vom Konzept her ein tolles Instrument. Mangel war leider die Wqhl des Kahler Trems ( allerdings war das der Wunsch von A.Vandenberg, ausserdem war zu der Zeit das Kahler auf ner Menge Klampfen zu finden ).
Pluspunkte: ausgeklügeltes Konzept ( die Pickups sind um ganz wenige Grad gedreht, was zu besserer Widergabe der Bass-Saite führt ), starker Sound ( Sustain, Druck ), EXTREM widerstandsfähig ( die Dinger sind ebenfalls so gut wie "unkaputtbar" )
Die Peavey Wolfgang gehört für mich zu den besten neueren Gitarrenmodellen..sehr eigenständig, gut verarbeitet, viele neue Konzepte und ein toller Ton... auch hier sehr zufrieden. Und ich glaube, dass Peavey es zumindest mit dieser Gitarre geschafft hat, ein wirklich konkurrenzfähiges, eigenständiges Instrument vorzuzeigen.

Ausserdem finde ich den Kundendienst bei Peavey ziemlich beeindruckend... wann immer ich Infos, Manuals oder sonstigen rat brauchte... kein Problem.

Übrigens: auch die "lowcost" Modelle sind nicht schlecht... habe mir mal für wenig Geld eine Peavey Predator gekauft ( Strat, 3 SC´s ) und was die an Ton und Verarbeitung hatte, war angesichts des Neupreises echt toll.

Sicher hat jeder eine andere Meinung zu den Peavey-Produkten. Kommt auf die Ansprüche, Erfahrungen und Geschmack an. Ich jedenfalls war mit den Sachen, die ich mir ausgesucht hatte SEHR zufrieden.
Was den schlechten Ruf angeht... naja, eine ganze Firma und ihre gesamte Produktpalette zu verdammen, bloss weil mal Montagsproduktionen oder nicht so toll konzepierte Modelle dabei waren, ist IMHO nicht unbedingt klug ( ansonsten fielen mir nämlich eine Riesenmenge andere Firmen ein, die ich da über einen Kamm scheren könnte )..

Hoffe, geholfen zu haben
EV


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