Re: BIAS...
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Beitrag von U. Giebeler vom Oktober 17. 2001 um 22:48:35:
Als Antwort zu: BIAS... geschrieben von C.Bux am Oktober 17. 2001 um 10:15:56:
Hi, Boogie hat in vielen Schaltungen die Phasenumkehrstufe schon asymmetrisch aufgebaut, dadurch wird eine ungenaue Endröhreneinstellung simuliert wird bzw. die Endstufe wird nicht genau gegenphasig angesteuert. Wenn Du nur ein Poti nimmst, dann verschiebst Du wahrscheinlich nur den Arbeitspunkt beider Endröhren gleichzeitig, da kannst Du dann höchstens denn fliessenden Übergang in die Betreibsweise Klasse A simulieren, wenn das Netzteil das überhaupt mitmacht, aber keine gezielten Asymmetrien produzieren. Ich habe z.B. jetzt einen alten Supreme Verstärker repariert, der hatte schon werksseitig unterschiedliche Widerstände für beide Endröhren zur Erzeugung der negativen Gitervorspannung, wodurch sich der Anodenstrom beider Endröhren um 15 mA unterschied, auch nach Vertauschen der (unselektierten) Endröhren war der Unterschied auf derselben Seite gleichsinnig. Die Idee dieser Schaltung ist, dass sich ein unterschiedliches Verhalten beider Endröhren positiv auf den Sound auswirkt i.S. eines höheren Klirrfaktors, geradzahlige Harmonische usw. An diesem Beispiel stellt sich auch die Frage der ausgemessenen Röhren für Instrumentenverstärker. Heute werden Verstärker so konstruiert, als ob sie keine selektierten Röhren in der Endstufe hätten, dieses Verhalten aber nur durch selektierte Röhren nach mehrmaligem Röhrenwechsel reproduzierbar wird. Das nenne ich Marketingstrategie, um die Endröhren teuer zu verkaufen. Ich könnte also ein ähnliches Klangergebnis erreichen, wenn ich unselektierte Röhren kaufe und die exakt gegenphasig ansteuere.
Viele Grüsse
U. Giebeler
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