Re: (Philosophie) Sinnkrise


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Beitrag von Guido vom September 30. 2001 um 15:06:40:

Als Antwort zu: (Philosophie) Sinnkrise geschrieben von Matthias am September 29. 2001 um 21:30:23:

Hi Matthias,

SPIEL !!

Der große Vorteil liegt vorallem im darin, dass sich die ganze Theorie der Harmonielehre, Akkordaufbau usw. viel einfacher am Klavier zu verstehen ist. (Jedenfalls wenn du erstmal in C-Dur bleibst) Unsere z.Zt. in der westlichen Musikkultur gebräuchliche Notenschrift ist imho fürs Klavier optimiert. Ich kann z.B. (wenn es nicht zu kompliziert ist) vom Blatt Klavier spielen, vom Blatt Gitarre zu spielen ist ein Buch mit 7 Siegeln für mich, obwohl ich (glaub ich zumindest) besser Gitarre als Klavier spiele. Manche Sachen haben sich mir erst über den Umweg Klavier erschlossen. Ich hab sehr viel Zeit mit der Gitarre auf den Knien am Klavier sitzend verbracht. In viele Lehrbücher über Musikgeschichte/Kultur die ich gesehen habe sind die Melodie und/oder Akkordbeispiele fürs Klavier notiert, das hilft. Außerdem ist es einfacher am Klavier zu komponieren (ok.komponieren klingt ein bißchen hoch gegriffen, sagen wir mal Liedchen schreiben), du kannst den Basslauf und die Akkorde oder Melodie gleichzeitig spielen.

Viel wichtiger ist für dich die Frage wie du Klavier spielen lernen wirst. Kurz Geschichte am Rand: Als ich meine musikalische Grunderziehung hinter mir hatte, sollte ich von meinen Eltern aus Klavier lernen, ich wollte aber lieber im Wald Hütten bauen. Irgendwann nachdem ich dann schon 3 Jahre Gitarre gespielt habe, habe ich angefangen es mir selber beizubringen. Es reichte dann nach 2-3 Jahren um die kleinen netten Sachen zu spielen die deine Oma erfreuen (Für Elise, Richard Clydermann und son Müll) als ich dann die richtig guten Sachen spielen wollte (Mussorgski, Rachmaninov, Chopin, Bach usw.. ) funktionierte es natürlich nicht. Also hab ich irgendwann einen Klavierlehrer aufgesucht, er hat mich vorspielen lassen und hat mir sinngemäß gesagt: Um dir den ganzen Scheiß den du dir beigebracht hast auszutreiben brauch ich 3 Jahre, weitere 3 Jahre brauch ich um dich dahin zu bringen wo du jetzt sein könntest wenn du vor 2 Jahren unbelastet angefangen hättest. Also hab ich es gelassen.

Du hast Angst, dass du keine Gitarre mehr spielen wirst? Wenn du merkst Klavier ist dein Ding, ist das doch ganz egal. Lieber spät als nie. Zur Session 20 hätten wir dann halt einen Pianisten mit dabei. Außerdem glaube ich nicht, dass du aufhörst würdest zu spiel, eher würde dein Gitarrespielen noch bereichert.

Der allerwichtigste Grund ist aber: Ein Steinway neben dem Kamin im Salon sieht doch wohl noch geiler aus als die Paula an der Wand ;-)

Klimper on

Guido





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