Re: (Gitarre) Rickenbacker-Kopie: Soundbeispiel


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Beitrag von Rainer Hain vom August 11. 2001 um 14:30:49:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Rickenbacker-Kopie: Soundbeispiel geschrieben von Doran am August 10. 2001 um 09:58:43:

Ich hab selten was gehört, was eine Post-Rubber-Soul-Revolver-artige Athmosphäre heutzutage so gut trifft (Is zufällig eine von meinen Lieblings-Athmosphären, musikalisch).


Hi Doran,

freut mich, dass es gefällt. Ich liebe auch die Revolver/Rubber-Soul-Phase. Bis auf den heutigen Tag kann man von den Beatles viel lernen, auch aufnahmetechnisch. Geoff Emerick und George Martin wußten damals schon eine Menge, was bis in die 80er Jahre dann vergessen und heute langsam wieder ausgegraben wird.

Wir hatten im KEYBOARDS-Forum mal eine Umfrage nach den Lieblingsplatten. Und selbst bei Avantgarde-Elektronikern standen immer Beatles-Platten auf der Liste (neben Kraftwerk, Chris Liebig und Depeche Mode). ;-)


Prima nachempfunden, bis hin zu den Background-Vocals. Ich könnte mir vorstellen, daß es echt Spaß machen würde, mit dir was aufzunehmen.


Finde ich sehr interessant und freut mich auch, denn: Die Nummer war nicht nur ein Test für die Challenge-Gitarre, sondern auch für ein neues Plugin-Paket, das ich zum Testen bekommen habe. Diese Universal-Audio Plugins für Cubase bringen einen tollen Hall mit und vor allem authentische Softwareversionen vom alten Universal Audio/Urei 1176 Compressor/Limiter.

Mit dem Reverb-Plugin kann man sehr flexibel Räume bauen. Also habe ich die ungefähre Form von Abbey-Road Studio 2 mit der Software nachgebaut und auch die entsprechenden virtuellen Materialien (Holzboden und Steinwände) benutzt. Das Ergebnis klang sehr nach 60s Recording-Studio. Mein - ansonsten geliebtes - Lexicon MPX500 brachte es da einfach nicht.

Den 1176 habe ich auf den Drums und ganz leicht auf den Gitarrenspuren verwendet, das Ding ist letztlich auch für den Vintage-Sound verantwortlich.

Ich habe an den Gitarren keinen Equalizer verwendet, es sollte ja ein Soundbeispiel für die Gitarre sein. Das ist die Challenge direkt in den POD mit AC-30 Simulation und dann direkt in den Line-In vom Wandler gespielt. Auch sonst habe ich nur ein bisschen Bassdrum und Bass auseinandergezogen und das komische 60s-Becken frequenzmäßig etwas nach oben entsorgt.

Die Vocals waren first Takes. Beim Doppeln der Lead-Vocal-Spur habe ich allerdings dann doch fünf Takes gebraucht, da die Leadstimme eben so "frei" hingerotzt war. Aber ich liebe halt John Lennon, wenn er seine Vocals doppelt, was er ja fast immer gemacht hat. Auch da ist ein 1176 im Einsatz.

Auch wenn sich das jetzt aufwendig anhört, rein studiotechnisch war das alles keine halbe Stunde Arbeit. Rein aufnahmetechnisch allerdings auch nicht, fast alles waren first Takes, nur für die Reverse-Sachen musste ich natürlich ein bisschen basteln.


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