Re: (Meinung) Sennheiser 855 e


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Beitrag von Doc vom Juli 06. 2001 um 16:25:07:

Als Antwort zu: (Meinung) Sennheiser 855 e geschrieben von Selene am Juli 06. 2001 um 13:58:12:

Hallo Selene!

Ich persönlich benutze das 855e und bin sehr zufrieden damit. Das Problem ist, daß ich nicht Du bin *g*.

Du mußt natürlich Mikros für Dich selbst ausprobieren (sag' ich Dir ja nix Neues). Am besten, Du triffst mit jemanden, der Erfahrung hat (wichtig) und Deine Stimme und Deinen Stil kennt (noch wichtiger) eine Vorauswahl und leihst Dir die Mics einfach mal aus. Mitnehmen, ab in den Proberaum und mit der versammelten Mannschaft austesten. Schauen, welches Dir vom Klang her am besten gefällt (und höre ruhig auch ein wenig auf Zuhörer Deines Vertrauens) und Du am Mischpult am wenigsten nachregeln mußt (ich bin immer am besten damit gefahren, erstmal mit einer neutralen Einstellung zu probieren). Und auch ruhig mal durch alle (noch finanziell machbaren) Preisklassen gehen, billig heißt nicht immer schlecht und teuer nicht immer gut für Deine Stimme. (Mal ganz abgesehen davon, daß es auch immer etwas auf denjenigen ankommt, der das Mikro später bei Proben/Auftritten einregelt!)

Was die Rückkopplung angeht bin ich etwas zwiespältig. Bei meiner Irish-Folk-Band gibt es im Probenraum (auch in kleinen) kein Problem, die Truppe ist aber eher akustisch veranlagt und nicht wirklich laut. Es wird auch komplett über PA gespielt, d.h. keine einzelnen Amps. In meiner anderen Band (Funk, Rock, Pop) sieht es anders aus. Schlagzeug (und zwar ein riesengroßes), Bass, Keyboard, Gitarre, alles richtig laut und alle Amps auf die relativ in der Mitte stehenden Sänger gerichtet. Da kann ich das 855e nicht so weit aufdrehen, wie ich es bräuchte, um noch gut hörbar zu sein. Bei diesen Proben singe ich über ein AKG, ein uraltes. Bei Auftritten kommt wiederum das 855e zum Einsatz, da ist der Aufbau auch ganz anders, selbst bei richtig lauten Gigs kann es gut eingeregelt werden. Du siehst, es kommt immer auf die Situation an. Wenig empfindlich sind die AKGs und das berühmte (berüchtigte) SM58 (u.ä. dieser Firma).

Was meinst Du eigentlich mit, "ob es ordentlich Bässe hat"? Möchtest Du, daß es die Bässe in Deiner Stimme originalgetreu überträgt (also nicht rausschneidet), oder daß es dir zusätzlich welche gibt? Im letzteren Fall lieber nicht das 855, probier mal die Shures, die sind z.T. für "normale", d.h. höhere Frauenstimmen im Allgemeinen (es gibt immer Ausnahmen) besser geeignet. Die AKG gehen mehr in Richtung Sennheiser. Das 855 habe ich gewählt, weil es meine (tiefere) Altstimme weitestgehend originalgetreu rübergebracht hat (nicht ganz, aber was besseres gab's net; zumindest mußte ich hier am wenigsten nachregeln). Aber man erlebt mich halt auch nie über dem zweigestrichenen "C". Anders eine Freundin von mir, die im Sopran-Bereich angesiedelt ist und eine eher balladeske Stimme hat (nix Rockröhre). Sie singt sehr schön über das 845 von Sennheiser, das ist auch weniger anfällig für Rückkopplung in meiner zweiten Band gewesen (war nur leider nicht meins). Was auch noch gut für Frauenstimmen (was die Macher halt darunter verstehen) sein soll, sind die Beyerdynamics, die kenne ich allerdings nicht.

Alles hier geschriebene, vor allem das über die Eignung von Mics für Stimmen, ist imho! Es sind die Erfahrungen, die ich gemacht habe (daß AKG geht, Sennheiser ganz gut ist und Shure in allen Variationen für mich einfach sch...), und die jeder für sich selbst machen muß! Hoffe trotzdem geholfen zu haben!

Viele Grüße
Doc


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