Re: (Session) Sessionknigge (war: Regelwerk)


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Beitrag von The stooge vom Mai 30. 2001 um 15:18:07:

Als Antwort zu: (Session) Vorschlag für Regelwerk geschrieben von Matthias am Mai 30. 2001 um 11:42:23:

Also,

Jetzt möchte ich mich doch mal schützend vor Matthias stellen. Er hat versucht, seinen ehrenamtlichen Job als "Denoiser" so gut wie möglich zu machen, mit dem bekannten Ergebnis. Das erklärt, dass er jetzt noch ein bisschen mehr als gewohnt in einer Weise formuliert, die polarisieren kann. Wenn man "Regelwerk" durch "Sessionknigge" ersetzt, kommt man der Funktion seiner im einzelnen diskutablen aber im Ganzen unbedingt vernünftigen Maximen vieleicht etwas näher. An ihre Notwendigkeit besteht angesichts der allgemeinen Unzufriedenheit doch wohl kein Zweifel.
Es war längst vor aller Soziologie bekannt, dass das, was zwischen 4 Leuten unausgesprochen funktioniert, zwischen 14 Leuten keineswegs selbstverständlich ist und zwischen 400 nur durch kodifizierte Absprachen durchzusetzen ist. Und die eingeschliffene nonverbale Kommunikation, die sich in der jeweils eigenen Formation nach langer Übenung durchgesetzt hat, funktioniert halt nicht spontan auf einer Session mit mehr und wechselnden Beteiligten.
Inhaltlich ist das meiste gesagt worden, ein paaar Bemerkungen noch:
Ein ‘Soundcheck' ist von den Kleinteilbesitzern bereits vor der Geräuschkulisse eines allgemeinen Gedaddels vorgenommen worden. So regisitrierte ich nach Einhören auf dasselbe, dass mein Metal Master, der für mich über Endstufe immer gut klang, über das Pult ein ätzendes Gekratze abgab. Ich versuchte mit Friedliebs Hilfe noch zu korrigieren, aber inzwischen war der A- (oder E- oder D) Blues bereits in Fahrt gekommen und da sich meine Erfahrungen mit Bühen und Mischpulten inGrenzen halten, verzichtete ich auf weitere Experimente, sondern kratzte tapfer irgendwie weiter mit. Laune machte das nicht, und als mal eine Spielpause kam, stand ich längst am Thresen und war ins Gespräch vertieft.
Man könnte also auch ohne weiteres das sich-einspielen zum korrigeiren der Einstellungen benutzen, und nichts spricht dagegen, dazu besagtn Verlegnheitsblues zu spielen. Wenn der Grundsound erstmal stimmt, dann sind auch die ‘Ausreißer' leichter in den Griff zu bekommen.
Gegen eine Zweiteilung der Session in gleichzeitig in- und unplugged, die sich in Berlin ja spontan ergab, habe ich nichts einzuwenden. Nicht jeder mag den Ramones-Krachpart oder den endless-Boogie oder zum drölften Mal big wheels keep on turning und hat vielleicht in dem Augenblick trotzdem Laune zu spielen oder zuzuhören.

Wenn man ein unauffällig funktionierende Sessionregie durchsetzen könnte, egal ob sie von dem ‘Denoiser', dem Mann am Pult oder dem(n)jenigen ausgeübt würde, der/die gerade die Stücke vorbereitet hat/ben, kann man auch mal die Regeln in ihrem Wortlaut vergessen. Oder, extra für C.Bux ein Zitat aus klassischem deutschen Bildungsschatz: "Der Meister kann die Form zerbrechen, mit weiser Hand, zur rechten Zeit" (SCNR).

Hat trotzdem sehr viel Spass genmacht,
Liebe Grüße, Mathias


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