Re: Der heilige Gral und der Jackpot und der gute Sound


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Beitrag von Oly vom April 19. 2001 um 11:18:55:

Als Antwort zu: Der heilige Gral und der Jackpot und der gute Sound geschrieben von Matthias am April 18. 2001 um 14:56:19:

Na gut, jetzt meldet sich hier mal 'n "NICHT-MEHR-G.A.S.-Abhängiger" zu Wort :-)))

Ich oute mich hier mal als "faules Stück", "nach Aussehen"-Käufer und taub, was Sounds angeht (Ich kann echt keinen Marshall von 'nem Boogie oder Vox unterscheiden wenn ich z.B. 'ne Band sehe und die Augen dabei zuhab'.:-)))) Mal ein Beispiel für "faul" und "taub": Mein POD (den ich bestimmt NICHT wegen des Aussehens gekauft habe :-)) - das Teil ist einfach bequem, passt wesentlich besser in mein Auto als 'n AC30, ich heb' mir keinen Bruch und welcher Amp da grade simuliert wird, interessiert mich in keinster Weise. Oder meine grüne Tele - die hab' ich in erster Linie gekauft, weil ich die Farbe geil finde - klar hab' ich drauf geachtet, daß ich drauf spielen kann (was mir ja bei 'ner Les Paul nicht gelingen will), aber daß sie nicht twangt oder besser gesagt, daß sie überhaupt nicht nach Tele klingt, war und is mir egal. Ach ja - und es war auch kein G.A.S.-Kauf, sondern ich hab' einfach 'ne Ersatz-Klampfe für Live-Auftritte gebraucht. Is' ja nicht so, daß ich nie einen G.A.S.-Anfall hatte - aber rückblickend hab' ich festgestellt, daß diese annähernd aufgehört haben, als ich anfing, viel live zu spielen und vor allem, als wir eigene Songs geschrieben haben.

Was dabei als erstes wegfiel, war die Suche nach dem "was muß ich alles haben, um zu klingen wie ...", was als zweites wegfiel war "das alleine im Wohnzimmer sitzen nach _DEM_SOUND_ zu suchen", weil es bei drei bis vier Gigs pro Woche drei- bis viermal anders klang (ein Gig inner Kneipe ohne Monitor, der nächste auf 'ner Riesenbühne mit Monitormix, der nächste über die Backline vonne Monotones, usw.).

Ich will damit nicht sagen, daß ich spielen kann, egal wie es klingt - aber irgendwie bin ich da mehr so der clean, verzerrt, noch verzerrter Spieler - aber ich geb auch offen zu, daß ich keine Flöhe husten hören kann und manchmal hör ich nicht mal Hunde bellen :-))

Auch was die Verbindung Gitarrist-Sound angeht, hab' ich 'nen ganz anderen Ansatz als beispielsweise bO²gie (es geht hier NICHT um richtig oder falsch !!!!) - ich verbinde Gitarrist eher mit "Melodie" als mit Sound (isses nich eigentlich pupsegal ob man "Hotel California" plugged oder unplugged hört? Die Gitarrenmelodien sind IMHO einfach genial. Oder mein All-Time-Favourite-Optic-Acoustic-Solo: Brian May bei "Killer Queen". Optic-Acoustic deshalb, weil es ihm hier gelingt, eine Melodie zu spielen, die vor meinem geistigen Auge eine durch die Menge schreitende Majestät erscheinen läßt.

Vielleicht isses euch auch aufgefallen, daß ich mich noch nie an einer Diskussion beteiligt habe, in der es um Unterschiede zwischen Tretminen o.ä. ging - mir ist es unverständlich (wahrscheinlich, weil ich es eh nicht höre), irgendwelche Silizium-Germanium-Trioden-Pentoden-Transitoren in einen TS-irgendwas einzubauen, damit er die gleichen zisselnden Höhen und sparkeligen Mitten erhält, wie der TS-sowieso aus dem Baujahr xy mit halbvollen Batterien der Marke vvv auf +24 Grad Raumtemperatur bei 'ner mittleren Luftfeuchtigkeit von usw. :-))))

Meine Vorstellungen von 'nem Traumsound sind: Ich will mich gut _im_Zusammenhang_ mit der Band hören, der Sound soll gut integriert sein, ein ausreichendes Sustain muß da sein und es sollte zum Song passen - daß wars. Was mir viel, viel mehr Sorgen bereitet, ist das "Finden" einer anständigen Solo-Linie - also weg von der Lickspielerei zu wiedererkennbaren Melodien.

Puh - das war mal wieder lang und konfus - abba ich hab ja auch lang nix mehr gepostet :-)))

Gruß

Oly



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