Re: (Gitarre) Frust ^3


[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Ingo vom April 11. 2001 um 19:40:33:

Als Antwort zu: (Gitarre) Frust ^3 geschrieben von JürgiB am April 09. 2001 um 11:41:53:

: Tach allerseits!
:
: Nachdem sich für mich in news:de.rec.music.machen keine Sau interessiert, versuche ich es unverdrossen auch hier einmal.
:
: Da spielt man sich wochenlang förmlich die Finger wund, hat kaum Zeit,
: sich mal vernümpftige Mucke reinzutun, denkt, man bringt schon
: richtige Töne auf die Reihe. Und dann kommt der Sohnemann, mit einer
: CD, legt die in den Pläher und sagt: "Vadder, wenn du das nachspielst,
: biste gut."
:
: Shreddert da ein gewisser Gerri Neger, Mohr oder so im Akkordtempo
: zwei bis zehn Riffs auf die Ketarre, daß mir der Draht aus der Mütze
: springt. Nicht daß ich Gary Moore nicht kenne. Tausendmal gehört.
: "Still got the Blues" auch schon rauf und runter gespielt (bis auf die
: Shreddereinlagen). Das konnte meine Frau auch schon wieder erkennen
: ;-) Aber jetzt hat mich der Frust gepackt, und ich fühle mich klein
: wie am Anfang.
:
: Ich weiß, das geht wieder. Aber heute mußte das einfach mal raus.
:
: Geht es euch auch manchmal so?
: Wie geht ihr mit so einem Frust um?
: Woran orientiert ihr euch?
: Top-Techniker wie Yngwie? Oder eher un-technische mit Feeling?
: Oder lächelt ihr nur milde über ehemalige Vorbilder?
:
: Bitte erleuchtet mich und meine Stimmung ein wenig...
: ...
:
: bittet und grüßt
: JürgiB

Hallo!
Nicht nur Gitarristen, auch Bassisten wie alle anderen Musiker betrifft dieses fenomenon, denke ich. Viele denken, man muß dem anderen irgend etwas beweisen. Nicht, daß mir der Unterkiefer z.B. bei Prof. Edward nicht auch runterklappt, aber kurz danach klappe ich ihn hoch und höre , ob mich die Musik, die Melodien packen oder eben nicht. Ich kann z.B. dem Spiel (und auch Sound!) von Steve Rothery und David Gilmour mehr abgewinnen als Schnellspieler XY, womit ich Prof. Edward aber nun nicht meine!! Ich finde, man sollte einfach nur das tun, was man möchte und nicht krampfhaft versuchen, Virtuositätslevel 10pro zu erreichen. Ich bin seit einigen Jahren auch ein wenig mit Bass beschäftigt. Aber dort gilt dasselbe: Ein schönes Achtel-Fill-In* ist mir irgendwie mehr wert als ein 64-tel-Sextolen-Hardcore-Machine-Gun-Slapping-Teppich.
(*Vielleicht ein Beispiel: Don Henley "New York Minute" (Pino Palladino, glaube ich, klingt jedenfalls so): alles relativ einfach spielbar, trotzdem schwierig, ad hoc die richtigen Töne zu finden auf dem Griffbrett, geschweige denn, von selber darauf kommen! Sowas nenne ich Musikalität).
Gruß Ingo



verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.