Re: (Philosophie) Seid ihr als Musiker glücklich? Zufrieden?


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Beitrag von Michael (Jacuzzi) vom Juni 12. 2022 um 09:37:15:

Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Seid ihr als Musiker glücklich? Zufrieden? geschrieben von ferdi am Juni 11. 2022 um 18:50:22:

Lieber Ferdi,

wir haben am Berliner Mückensee ja schon mal einen halben Tag miteinander geredet, und ich habe das in toller Erinnerung, weil du zu den Leuten zählst, die was zu sagen haben.

: Meine Verachtung für das Cover-Publikum möchte ich hier gar nicht breitwalzen, ABER ausgedrückt habe ich sie nun. Was will man von einer Gesellschaft, die BILD zu ihrem beliebtesten Printmedium erkoren hat, in der DSDS eine der beliebtesten TV-Sendungen ist, erwarten? Für die für völlig OK ist, dass Menschen, die sich beruflich um die Manipulation von Aktienkursen kümmern, ein Vielfaches von dem verdienen, das Menschen, die sich um Kinder, Alte und Kranke kümmern, bekommen?

Yeah.

: Ich bin kein Kulturpessimist. Das Pendel wird schon wieder in die andere Richtung schwingen. Aber zZt sind wir an dem Tiefpunkt angekommen (und werden die Folgen noch jahrzehntelang ausbaden müssen), an den uns der sog. Liberalismus geführt hat.

Dieser "Tiefpunkt" ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Also kein Tiefpunkt, sondern die ganz normale Ebene. Und die Musik, die in nicht-liberalen Gesellschaften mehrheitlich konsumiert wird, willst du gar nicht hören. Die Orte und Zeitpunkte, in denen etwas Aufregendes und Neues entstehen kann, sind begrenzt: Wien früher mal, Liverpool irgendwann, Berlin von mir aus mal kurz, dann irgendwann Seattle, wenn man das so sehen möchte oder Detroit. Das sind gegriffene Beispiele, es gibt bestimmt noch 1.000 mehr, aber es bleiben "Spots". Kurzzeitige Ausnahmen von der Regel, die erstens durchaus durch ein liberales Umfeld begünstigt werden können und zweitens nicht davon ablenken sollten, dass Massenmusik schon immer eine Variante von Marschmusik ist.

Yeah nochmal schnell,

M.




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