Re: Drums - bin ich blöd oder einfach nur zu doof?


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Beitrag von Rainer Hain vom März 10. 2001 um 12:38:01:

Als Antwort zu: Drums - bin ich blöd oder einfach nur zu doof? geschrieben von Ralf am März 09. 2001 um 14:53:49:

: Habt Ihr ein empfehlenswertes Prozedre oder irgendeinen
: heißen Tip? Ich kann doch nicht immer einen Kasten Bier
: in einen befreundeten Drummer investieren, wenn ich nur
: ein bißchen rumprokeln will...


Mir gab mal ein befreundeter Produzent den Rat, es wirklich in einem Rutsch einzuspielen. Mit dem Mittelfinger der rechten Hand die Hihat, mit dem Ringfinger der linken Hand die Bassdrum und mit dem Zeigefinger der linken Hand die Snare.

So machen das die meisten "Keyboard-Drummer". Mein Problem ist nur: Ich kann es so nicht spielen.

Ich spiele die einzelnen Instrumente seperat auf eigenen Spuren ein und Fills füge ich immer erst später dazu. Anfangen sollte man bei der Methode mit der Hihat, weil man sich dann hinterher daran gut orientieren kann.

Alles andere macht man sowieso (egal wie man es eingespielt hat) hinterher im Sequenzer. Drums werden in der Regel erst mal ganz hart quantisiert und dann schaut man mal, welchen Groove sie vertragen. Wenn es treiben soll, dann kann man die Hihat etwas stärker vorziehen und die Snare etwas weniger, die Bassdrum bleibt auf dem Punkt.
Welche Möglichkeiten Dein Zoom da bietet, weiß ich leider nicht. Sequenzer wie Logic und Cubase haben da mächtige Funktionen. In CUbase kann man z.B. ein Fill im Ablauf schneller oder langsamer werden lassen (Groove-Quantisierung) oder mit dem Logical-Editor per einfachem Mausklick jede Zwei nach hinten schieben und jede Vier nach vorne ziehen.

Auch ganz wichtig:
Die Dynamik. Wenn Du kein Drummer bist, wirst Du z.B. eine Hihat nie sonderlich dynamisch spielen können, sondern wahrtscheinlich Dich darauf konzentrieren, dass wenigstens das Timing einigermaßen stimmt. Lebendige Drums brauchen aber Akzente (Betonung auf die Eins oder auch Zwei + Vier).

Sowas programmiert man auch im Sequenzer. Wenn das Zoom so eine Funktion hat, dann hör' Dir mal einen Ramones-Track an und achte genau auf die Dynamik. Die musst Du dann auch übertragen.

Last-but-not-least:
Die eigentlichen Drum-Samples. Nichts gegen Dein Zoom, aber gute Samples klingen anders ;-))
Vieles was als Druck wahrgenommen wird, spielt sich schon bei den Samples ab. Eine pappige tiefe Snare ist nett für Balladen, Up-Tempo-Grooves klingen damit aber immer schräg. Und HiHat-Samples aus der Billigkategorie klingen leider auch immer künstlich, weil "speicherschonend-billig" halt auch "geloopt" heißt. Den Druck, den eine halb-offene HiHat in Echt macht, bekommt man damit nicht.


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