Re: (G.A.S.) Man trifft sich immer zweimal im Leben, oder: warum der Förster doch nicht in'n Wald sch**sst...


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Beitrag von hayman vom Dezember 03. 2019 um 17:51:15:

Als Antwort zu: (G.A.S.) Man trifft sich immer zweimal im Leben, oder: warum der Förster doch nicht in'n Wald sch**sst... geschrieben von andi-o am Dezember 03. 2019 um 11:02:01:

Hi Andi

wow - was für ein Artikel? Du hast dein Schreiber-Talent entdeckt? Nee, da gab´s schon öfters von dir.

Also: Alles mal zu nem Buch zusammenpacken, selbiges ordentlich verkaufen. Dann kommt die Kohle rein, du läßt das krach- und lederne Stadlmucken sein und du machst wieder schönen gediegenen Bluesrock....................nur musst du dann auch wieder ins Fitness-Studio...........

Ich bestell hiermit schon mal ein Exemplar!

LG Wolfgang

: Liebe Gemeinde               ...einde                   ....de                      .....e,
:
: da möglicherweise der eine oder andere von euch bereits im Endjahresstress oder adventösem (kann man das so sagen?) "IchbrauchnochnGeschenkfürmeineFrau" feststeckt, hab ich mir überlegt, meinen üblichen Wortschwall beim Neuerwerb eines zur Wiedergabe diverser Notenwerte geeigneten Gegenstandes in zwei Varianten anzubieten:
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: Expresskasse zum Selberscannen:
: Ich hab mir ne neue Maddrazze gekauft. Habbich mir nich' leichgemacht, die Entscheidung!
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: Kasse (mit Mitarbeiter, der gerade eingelernt wird):
: Und es begab sich aber im Lande der Sueben, dass ein nicht mehr ganz sooo junger Mann auszog, um den örtlichen Heiden.... nähhhh, ich veräppel euch ja bloss.... ok. Von vorne. Ein paar von euch wissen es schon, seit Anfang März dieses Jahres bin ich in einer "Paryband" gelandet, mit recht vielen Gigs pro Jahr, teilweise bundesweit. Party heisst in diesem Fall: Rein in die Lederhos'n, damit's irgendwie bayrisch aussieht nebst viel Licht und brachialer PA Lautstärke für die Massenkompatibilität. Musikalisch ist das dann sog. Volxrock, also auf deutsch banalster Schlagerkäse, meist in Muttersprache, gern mit alpinem Akzent dargeboten, aus dem durch Hinzufügen einer Dauer-Bratrohrgitarre dann der Partysound entsteht, ideal beispielsweise zur Beschallung von 25-Jährigen bei deren beliebtester Sportart, dem einarmigen Reissen in der Halbliterklasse (im Oktober und/oder in Bayern auch gerne in der Einliterklasse). Jaja, ihr kennt das - einer MUSS den Job ja machen*. Chuck Norris hatte mal wieder keine Zeit. Is aber wenigstens gut bezahlt. Höhö.
: *...hätt ich mal was anständiges gelernt, dann könnt ich jetzt altersgerecht Blues auf geriegelten Sammlerstücken spielen, aber nö....
: Hrmpf. "Auf'm Platz" bedeutet bei mir daher konkret: 3 Sets à ca. mindestens 1,5 Stunden, Dauergedresche mit der Bratpfanne, nahezu medleyartig, soll heissen, das eine Stück klingt noch aus, da kracht schon der Beat des näxten aus'm InEar. Soweit, so gut - soundtechnich ist es da ziehmlich wurscht, was ich in der Hand habe, Paula oder die HSS Strat - solange da ein Steg-HB mit genug Druck am Werk ist, ist alles Banane, die paar Alibi-Cleansounds, die ich brauche, kann auch ne Paula, und wenn's wirklich (wirklich) eklig wird, muss ich eh die Ovation umschnallen...
: Allerdings hat die Wurscht eine nicht zu unterschätzende Schwachstelle; ich hab auf der Bühne schlichtweg überhaupt keine Zeit mehr, um nachzustimmen! Und obschon meine FGN Paula und die Fliewatüüt Strat sehr stimmstabile Geräte sind - ein Set mit 1,5 std Dauergebretter steckt keine der beiden klaglos weg. Wie gesagt, stimmen ist nicht drin, und Not-Ops per Gefühl wärend einer Achtelpause, das ist dann echt kacke!
: Das Stimm-Problem hatte ich schon mal. Allerdings war das in den 80ern, ich hatte damals noch lange Haare nebst Locken..., hust, Oppa erzählt vom Krieg - lassen wir das. Damals spielte ich noch ca. 90 Termine im Jahr (Studium und diverse neonfarbene Ketarren wollten bezahlt sein!).
: Und ich hatte damals auch ein Mittel gegen Verstimmen (Hat mir, glaub ich, ein freundlicher Tankwart empfohlen). Ihr ahnt schon, worauf mein ganzes Gebrabbel mit den 80ern hinausläuft - Ketarren, bestückt mit dem natürlichen Feind allen Vintage-Tones; einem Floyd Rose Tremolanten! Ich vertrete immer noch die These, dass ein 100% korrekt eingestelltes Floyd das beste ist, um eine Gitarre bei Stimmung zu halten. (Ich wollte ja nie "eigentlich" schreiben, aber ich muss:) Eigentlich wollte ich sowas nicht mehr haben. Also, so nen 30-teiligen Bitsatz auf ner Gitarre. Weil, irgendwie bin ich für den Scheiss zu alt. Uneigentlich aber sag(t)e ich mir "die Sache will's!". (Für Covernutten gibt's ja auch keine Altersgrenze, irgendwie, man braucht bloss mehr Schminke, irgendwann).
: Obacht, jetzt kommt der Teil, in dem ich auf den Threadtitel bezug nehme :) Da ich seit Ewigkeiten keine "Gitarre und Bass" mehr gelesen habe, und bezüglich Gitarren von der Stange schon seit bestimmt 15 Jahren nicht mehr up to date bin, ergab die Recherche nach einer adäquaten Bühnengeige mit Floyd Rose ein Ergebnis, dass ich mir im Kopf zunächst wunderbar schönreden konnte, nämlich dieses hier!: Edelstahl Bünde (auf ner Gitarre unter 2500,- ja!), unlackierter Hals, Floyd, DiMazios (die ich für Livebetrieb sehr mag). Alles paletti. Passt optisch (irgendwie) auch zur Lederhose. Von Suhr oder Tom Anderson hätte ich sowas natürlich auch bekommen, auch in gedeckten Farben, wie z.B. steingrau/nimbusgrau oder mausgrau  - aber ich bin Schwabe, 4000,- für ne Floydpfanne geb ich einfach nicht aus, und ne Warmoth wäre mir mit Floyd auch zu teuer gekommen.
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: Dann hatte ich Jochen am Telefon. "Dat Ding sieht aus, wie wenn 'n Förster in Wald scheisst...". Arsch. Arsch-Arsch! Ich hab die Pfanne noch nicht mal inner Hand gehabt, und schon macht man sie mir madig! Aber so schnell wollte ich dann doch nicht aufgeben, also Axe-Rack untern Arm geklemmt und ab zum nächtsten Musikalienhändler, welcher tatsächlich die Geige in FörsterscheisstindenWald-schwarz sowie FörsterscheisstindenWald-blau da hatte. Und ja, das Ding konnte alles bieten, was auf der Featureliste stand. Trotz (oder wegen?) made in Indonesia extrem akkurat verarbeitet, sehr gut eingestellt, bestens bespielbar. Wenn da nicht, ausgerechnet auf diesem Modell (mit den Edelstahlbünden!!!) so'n komisches Floyd verbaut gewesen wäre, namentlich ein Edge Zero, ein Werkzeugkasten vor dem Herrn, mit Kolbenrückholfeder und allem. Und dieses Edge Zero Tremolo hat, blöderweise, eine Überwurfmutter zum Einstellen des Spiels des Tremoloarmes. Was für ein Scheiss! Ohne Flachs, diese Gitarre ist sonst wirklich mega, ich war trotz Jochens Gefrotzel wirklich angenehmst überrascht, tatsächlich sehr guter Ton, sehr angenehme Haptik des Halses - und dann bauen die Heinis von Ibanez da so ein Schrott-Tremolo ein. Die Überwurfmutter kennt nur zwei Aggregatzustände: Festbetoniert oder Labberig-Wabbelig. Und wenn man es tatsächlich schafft, eine gute Gängigkeit des Tremhebels einzustellen, machen 2-3 Einsätze des selben die Einstellung besagter Mutter vollkommen zunichte. Rappel-Wabbel. So'n Scheiss. Und ich wollt's Jochen und seinem Förster echt ma zeigen.... Aber es hat nix genützt. Die Optik, na ja, wär schon irgendwie gegangen, aber die Mutter hat's gekillt, letztendlich. Schade, Mutter!
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: Beim Verlassen des Musikalienhandels fiel mein Blick dann kurz auf etwas mattgüldenes, in einer Vitrine. Hmm, dachte ich, so pornös wie der Förster, wenn nicht noch mehr. Aber aus Japan. Und mit genau dem Edge Tremolo (mit Hebel zum einstecken!!!), das ich ca. 10 Jahre lang bearbeitet habe, damals, hust, im Krieg.
: Also nochmal auf Anfang: Ich hab mir ne neue Maddrazze gekauft. Habbich mir nich' leichgemacht, die Entscheidung!
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: Scheiss auf die Edelstahbünde und lasst mir die Förster in Frieden! :o)
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: Grüße, Andreas
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: Kleiner Nachtrag, die Güldene ist übrigens aus extrem leichter Esche, mit Ahornhals, also, gewissermassen eine TELE! Wer verschränkte Obertöne findet, darf sie meinswegen behalten!>small>




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