Re: whole tone scale


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Beitrag von ferdi vom August 20. 2015 um 14:01:31:

Als Antwort zu: Re: whole tone scale geschrieben von martin am August 19. 2015 um 19:53:57:

Hi,

sie haben in diesem Zusammenhang für mich überhaupt keinen Sound, den ich mit einer Ganztonleiter verbinde.

genau. Das, was ich mit der Ganztonskala (=in Ganztonschritten von einem Grundton als Bezugsgröße ausgehend) verbinde, ist das Spannungsvolle oder von mir aus Schräge der verminderten und übermäßigen Quint. Dieses Schräge / Spannungsvolle fehlt in der dorischen Skala völlig (die nicht deshalb, sondern weil sie große Sext und None enthält, meine Lieblingsskala ist. Der Tipp, mich als - damals - Mollpentatoniker mit ihr zu beschäftigen, kam seinerzeit in Berlin auf einer AS-Session von Michael und hat mein Musiktheoriestudium der letzten Jahre initiiert. Danke dafür!). 

Cool an der Ganztonleiter finde ich, dass man sich kleine Motive oder Sequenzen bauen kann, die man dann einfach so immer um zwei Bünde nach oben oder unten verschieben kann. Dann kommen aber bei mehreren Verschiebungen alle sechs Töne der Ganztonleiter vor, und damit ergibt sich auch der typische Sound.

... und genau dabei durchstreift man bekannte Intervalle wie die große Terz oder kleine Sept, die in jedem Dominantakkord vorkommen, entfernt sich über interessantere (?) Töne wie die große Sekund oder None von ihnen, bis die Spannung bei verminderter und übermäßiger Quint doch schön sehr groß ist, kehrt dann aber ganz automatisch in den Hafen der Durterz und kleinen Sept zurück. Das alles ist grifftechnisch ein Kinderspiel und megaeinfach zu lernen. Das ist das Tolle.

Dieser ganze Skalenkram war mir schon immer irgendwie abwegig. Theoretisch ist mir das durchaus klar, aber mir hat die Anwendung musikalisch nie gefallen. Wenn ich solch ein Skalenmaterial als Ausgangsbasis verwendet habe, hat es für mich einfach nicht gut geklungen.

Das ist bei mir ganz anders. Man darf sie eben nicht immer rauf- und runterspielen, dann klingen sie wie eine Fingerübung. Das Denken in Skalen (und Ausbrüchen davon) ist für mich der Schlüssel zum Verständnis des Griffbretts. Ich gucke hin und sehe Fingersätze (und damit auch mögliche Akkorde). 

Gruß, F.




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