Re: (Privat) Gigbericht: feucht muß nicht immer gleich fröhlich sein


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Beitrag von André vom Juli 01. 2014 um 11:56:55:

Als Antwort zu: (Privat) Gigbericht: feucht muß nicht immer gleich fröhlich sein geschrieben von Luke2105 am Juni 30. 2014 um 22:51:01:

::: ... Wobei die LukeIII hier werkseitig ... war es klar ... Das System ist durch die Wetterbedingungen so instabil geworden, dass die E,A und D Saite komplett auf den ersten 3 Bünden auflagen. Das ist wie plötzlicher Herztod ... 

 

Hallo Jens,

die Luke hat doch, wie alle Musicman Gitarren&Bässe, extra für diese Problematik die riesengroße Einstellschraube am Halsende um einen solchen mehr oder minder plötzlichen Halsverzug nachstellen zu können. Da passen allerlei Größen von Imbusschlüssel, größere Nägel, dünnere Schraubenzieher, Stricknadeln, der beiliegende Einstellstift oder sonstige Metallstifte rein. Schraube gelockert und gut ist's.

Die MM sind für plötzlichen Halsverzug berühmt und berüchtigt, vor allem die Bässe und da insbesondere die mit Vogelaugenahorn am Hals. Zwei Ursachen konnte ich feststellen:

1.) Unlackierter Halsfuß. Hier dringt Feuchtigkeit in die Stirnfläche des Material (im Gegensatz zur Halsrückseite) schnell ein oder aus. Wird es feucht, geht der Hals "nach hinten" und die Saitenlage wird zu flach, wird die Luftfeuchtigkeit trocken, passiert das Gegenteil. Meine Instrumenten haben deshalb nicht nur eine lackierte Kopfplatte, sondern auch einen lackierten Halsfuß, um die Stirnfläche aus eben diesem Grund zu versiegeln.

2.) Sind deren Bundschlitze zu schmal, die Bünde üben eine Keilwirkung auf den Hals und somit eine unnötige Spannung auf denselben aus. Spannung jeglicher Art ist aber schon immer eine unerwünschte Eigenschaft im Instrumentenbau. Neu bundierte MM mit extra breiter aufgesägten Bundschlitzen hatten nach meiner Erfahrung nämlich diese Verzugseigenschaften plötzlich nicht mehr oder nur noch schwach ausgeprägt.

Also beim nächsten tollen Konzert mit ungünstigen Bedingungen nicht in Panik verfallen und einfach kurz an der Schraube drehen. Die andere Alternative wäre z.B. eine weitgehend holzfreie Parker oder Steinberger.

 

Viele Grüße

André

 




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