Re: 2. ullli 13:57:42 ???
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Beitrag von ullli vom Februar 19. 2001 um 12:09:49:
Als Antwort zu: 1. Entweder splitten oder post-Fader 2. ullli 13:57:42 ??? geschrieben von rrbth am Februar 16. 2001 um 22:50:09:
Well, habe ich wieder luschig gepostet, hier die Vollversion:
Wenn man ein Signal, sagen wir, Gesang, auf einem Kanal hat, und man will Hall drauf haben, dann bietet sich gewoehnlich ein Aux-Weg an, man bietet seinem Hallgeraet ein wenig Direktsignal an, selbiges wird verhallt, und man stellt am Hallgeraet "100%" oder "Wet" ein, um halt kein Direktsignal zurueckzukriegen. Ueber die Returns des Pultes, wie immer die beschaffen sind, kann man den Hall jetzt zum eigentlichen Signalmisch dazumischen.
Nun ist das nicht unbedingt das beste Resultat, was man kriegen kann. Mal eine andere Sache: Fetter Gitarrenton soll verhallt werden - wenn man ihn so verhallt, wie er ist, dann kriegt man eine Potenzierung von fetten Mittensignalen, das matscht, und klingt merkwuerdig. Sauteure Hallgeraete simulieren ja echte Raeume, aber billige Hallgeraete machen meist einen auf "kurze Delays des original-Signals = Hall". Das ist ein Unterschied! Die Frequency-Response (kann mir das deutsche Wort gerade nicht zusammendenken) eines Raumes ist ja nie linear!
Dieses Beispiel nur als Erklaerung, wieso ich ueberhaupt auf solche Aufwendigen Sachen gekommen bin: Wenn man naemlich jetzt z.B das Direktsignal noch klanglich bearbeitet, bevor es in's Hallgeraet gelangt, in dem Gitarrenbeispiel also z.B. die Mitten etwas filtert, dann klingt das Hallsignal viel weniger nervig, ist also besser einsetzbar (ob man es nun "realistisch" oder "kuenstlerisch" einsetzt, ist ja immer noch eine andere Frage - es ist aber jedenfalls nicht matschig!) Problem: Eigentlich kein Pult erlaubt Pre-FX bearbeitung, und die Post-FX Moeglichkeiten sind meistens erbaermlich, weil nur Shelving-Filter fuer Bass und Treble...
Darum habe ich mit dem fetten Trident-Pult und den vier mittelmaessigen Geraeten zur Verbesserung der Soundqualitaet eben folgendes Gemacht: Die vier Signale (Gesang, Snare, Akkustische Gitarre, Backgroundgesang) auf zwei Kanaele gesplittet, einen davon als Mixkanal, einen mit Fader auf null als Pre-FX Kanal. Die Returns vom Hallgeraet auf die jeweils naechsten beiden Kanaele, nochmal exessiv am Klang gekurbelt und dann den Hall zum Original gemischt.
Auf diese Weise haben wir einem SPX90 die Fiesheit aberzogen und einem alten Bodentreter noch eine feine Klo-Simulation abgwonnen. Hat eben 12Kanaele gebraucht, war's aber wert...
Seitdem versuche ich allerdings selbst mit guten Geraeten immer sowas zu machen, denn da hat sich eine ganze neue Welt aufgetan! (Das meinte ich weiter oben mit "kuenstlerisch" - das rumspielen mit Pre-FX 8und Post-FX EQs macht hoellisch Spass und kann zu total geilen neuen Athmosphaeren im Sound fuehren.
Was Eure Mischungsfragen da oben angeht: Direct-Outs sind ja Faderabhaengig, d.h. der Compi muss bei jeder Saenger-Fadung nachgeregelt werden... Stellt sich die Frage, ob bei Deinem Pult der Insert-Weg NACH den Aux-Wegen liegt, die Du fuer's Monitoring nutzt. Wenn nicht, helfen tatsaechlich nur zwei Kanaele...
Ich weiss gar nicht, ich habe Kompressoren immer ganz gerne auf die Monitore gegeben, Kompressor heisst ja eigentlich, weniger Peaks, und das ist ja nur gut... Wenn es pfeifft wurde ich eher vorsichtig die Moni-EQs bemuehen... wenn es die gibt ¦¬]
gut Ton! ullli
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