Die unplugged-Vollbedienung!
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Beitrag von Matthias vom Januar 24. 2001 um 16:58:14:
Als Antwort zu: Kiss unplugged geschrieben von johnson am Januar 24. 2001 um 13:16:18:
Hi!
Erst einmal eine Warnung! Jetzt kommt mein subjektiver Eindruck, ohne jegliche Schonung von Personen oder Minderheiten. Jeglichen Satz müsste ich mit IMHO, MEINER ANSICHT NACH oder ICH MEINE einleiten. Das ist mir aber zu mühselig. Okay, hier also meine unverblümte Meinung!
Kiss unplugged war erbärmlich. Der Drummer und der Basser merkten gar nicht, dass gerade etwas anderes passierte als ein übliches Konzert und spielten so wie immer. Schlimm genug, nur taten das die beiden Klampfer offensichtlich auch noch! Was aber bei einer verzerrten E-Gitarre fett kommt, ist bei einer Akustischen leider nur dünn und zerbrechlich. Die einfache 1:1 Übertragung ist ein peinlicher Beweis, dass diese Band nicht gerade mit einem Übermaß an Phantasie geeignet ist. Manchmal funktioniert ja die 1:1 Übertragung, wie bei R.E.M. Da geben das aber auch die Songs her!
Im Gegenzug zu vielen anderen zeigten Nirvana sehr schön, wie es gehen kann. Der intimere Sound der Instrumente führt zu einer sehr persönlichen Show, nicht ganz "akustisch" aber auf jeden Fall durchdacht und gefühlvoll. Claptons Auftritt ging in die gleiche Richtung, war aber professioneller und daher etwas "kälter".
Rod Steward nutze Unplugged, um allen zu zeigen, dass er zwar Talent hat, aber nicht gewillt ist, etwas daraus zu machen. Klampfer ohne Ende um ihn herum, dazwischen Ronnie Wood (damit der Auftritt wenigstens erwähnenswert ist). Keinen der Gitarristen hört man richtig vor lauter offenen Akkorden nach bester Art der Heilsarmee. Rod hätte mal wirklich zeigen können, dass er singen kann - so wie Elton John zeigte, dass in seinen Songs mehr steckt als schmierige Balladen über tote Blondinen.
Stevie Ray Vaughn hatte auch begriffen, dass er eben keine Strat in der Hand hatte. Seine Versionen auf der 12-string wecken in mir immer wieder den Wunsch nach so einem Instrument.
Vertane Chance bei den Corrs. Diese Kapelle ist ja immer so gut wie unplugged, leider aber auch ziemlich weichgespült. Bei Unplugged hatte ich gehofft, dass auch ein paar Kanten gezeigt werden. Fehlanzeige - sicherheitshalber kleisterte ein Orchester im Background alles zu. Wenigstens waren die Mädels schulterfrei.
Fanta 4 traute ich gar nichts zu. Ergebnis: ein richtig geiler Gig, sehr experimentell. Wow!
Soviel zu meiner Meinung. Nochmal: MEINUNG!!
;-)
Matthias
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