Philosophisches


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Beitrag von Christian G. vom Juni 12. 2008 um 11:36:38:

Als Antwort zu: Re: (Sonstiges) Bye bye Toto geschrieben von erniecaster am Juni 11. 2008 um 23:34:12:

Hallo Matthias,

sehr interessante Fragen die du stellst.

Wann hört eine Band auf zu existieren? Wieviele Bandmitglieder kann man auswechseln?

Ich denke mal es kommt drauf an in wie weit ein Musiker bzw. ein Instrument Einfluß auf den Gesamtsound hat. Bei Pink Floyd könnte David Gilmour niemals ausgewechselt werden. Roger Waters am Bass schon....der Bass ist hierbei eher untergeordnet. Bei Dream Theater könnte man den Bass nicht auswechseln, genau wie bei Cream. Mit dem Sänger ist es genauso. Bei Queen + Paul Rogers hat das funktioniert. Es klingt ganz gut, Rogers kopiert Freddie nicht, er macht sein eigenes Ding. Bei Riders on the Storm ist es schwieriger....Morrison ist nicht ersetzbar. Bestes Beispiel Deep Purple. Aus der Mk II Besetzung sind nur noch Paice,Glover und Gillian dabei. Es klingt geil...Deep Purple sind mit Steve Morse einfach genial. Blackmore hat seinen Stil und Morse. Ich finde Morse dabei echt erfrischend und innovativ. Bei Toto hat es meiner Meinung nach auch gut funktioniert. Greg Phillinganes ist ein Top Keyboarder und der hat Paich (oder wie hieß der doch ?) gut ersetzt.



Ist da der Musiker nur noch Dienstleister, der den Fans eben den alten Kram abliefern muss - auch, wenn er gar keine Lust mehr dazu hat? Wo beginnt da die Unglaubwürdigkeit?

In gewisser Hinsicht ist der Musiker ein Dienstleister. Die Leute kommen zum Konzert, sie bezahlen Eintritt und wollen deine Musik hören. Die Leute kommen um den alten Kram zu hören....Was wäre Pink Floyd ohne Comfortably Numb, Money, Shine on You Crazy Diamond oder Wish you were here. Was wäre Queen ohne We Will Rock you oder Bohemian Rhapsody. Was wäre Deep Purple ohne Smoke on the Water, Highway Star oder Black Night ? Bei Toto waren es nunmal Africa, Rosanna oder Hold the Line. Die Bands sind mit diesen Songs bekannt geworden. Man bezahlt um diese Songs zu hören. Wenn ich zu Grönemeyer gehe, dann will ich Männer oder Bochum hören. Bei Clapton will ich Layla oder Cocaine hören. Klar es hängt den Musikern zum Halse raus jeden Abend die selben Kammellen zu zocken, aber es gehört nunmal dazu. Wenn wir mit der Band auf Partys spielen, wollen die nunmal Westerland oder Paranoid hören....irgendwann kann man die Nummern eben nicht mehr hören aber man spielt sie. Das hat für mich rein garnichts mit Unglaubwürdigkeit zu tun. Für mich ist eine Band erst dann unglaubwürdig wenn sie Instrumente vom Band einspielen muss weil sie es nicht mehr gut genug hinbekommen oder die Stimme im Mixer durch ein Tool gezogen wird um die Tonhöhen zu gewährleisten.


Beste Grüße
Christian


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