(Band) Empfehlenswert: Danny und die Wonderbras
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Beitrag von Juergen vom Dezember 22. 2007 um 02:27:44:
Hallo Jungs,
bei dem Bandnamen liest man einfach weiter, oder?
Ich war gerade in meiner Lieblingskneipe hier um die Ecke in Bochum Dahlhausen und habe dort ein klasse Rock´n´Roll/Rockabilly Trio erlebt. Ich muß jetzt einfach Werbung für die Jungs machen, denn sie haben mich wirklich begeistert. Zum einen durch ihre überzeugende Bühnenpräsenz, zum anderen durch absolut professionelles Verhalten.
Sie kamen relativ spät, so gegen 20:30 (Auftrittstermin war 21 Uhr). Aber: Sie brauchten nur 30 Minuten Aufbauzeit inclusive Soundcheck, der erfreulicherweise kein bißchen nervend war. Und zwar deshalb, weil dabei einfach mal drei Stücke jeweils zu zweit und in wechselnder Besetzung durchgespielt wurden, während der dritte Mann am Sound justierte. Das Minimalschlagzeug (Bass, Snare, Tom, und Becken) war schnell aufgebaut, P.A., Kontrabass und Gitarre stellten kein Problem dar. Rappzapp, fertig. Nebenbei mal eben drei Gesangsmikros (sahen natürlich passenderweisende wie diese alten Elvis Dinger aus) aussteuern, fertig. Eins, zwei, drei, vier... los. Beindruckend.
Nach zwanzig Minuten Programm spielte die Band dann bereits Nummern auf Zuruf aus dem Publikum, was sie auch danach immer mal wieder tat. Sänger und Gitarreo Danny sagte mir in der Pause, das sie ca. 200 Stücke Programm haben, also auch durch Wünsche nicht so leicht aus dem Konzept zu bringen sind. Sie setzen das Programm dann einfach souverän mit einer weiteren Nummer des gewünschten Künstlers fort. Dany spielte übrigens eine leckere Gretsch White Falcon in einen Vox, der so aussah und klang wie ein AC 30. Es stellte sich dann später heraus, dass der Verstärker einer von der neumodischen Sorte war. Mit Röhrenvorstufe und danach allerhand digitalem Simulationsschickschnackkomfort. Im AC 30 Preset übrigens, ich kann meinen Ohren also trotz der Teilnahme an diversen Sessions noch trauen. Für mich, der equipmentmäßig deutlich im vergangenen Jahrtausend lebt, klang es, versetzt mit einer Prise Slapback, absolut authentisch.
Und dann ging es los, den ganzen R&R Katalog rauf und runter. Waufel, es wäre dein Himmelreich gewesen: Rock around the Clock, Summmertime Blues, Jailhouse Rock, jede Menge Preziosen von Johnny Cash, Buddy Holly, Roy Orbison, Little Richard, Chuck Berry.
Und die Jungs knieten sich tief rein: bei "Teenager in Love" sang das komplette Publikum in der beim zweiten Set bereits vollkommen zugeräucherten Kneipe mit. Es wird mir wirklich sehrsehr schwer fallen in ganz speziell dieser meiner Stammkneipe nicht mehr zu qualmen.
Aber egal jetzt erstmal, Fische fliegen hier schon genug, ich wollte ja von der Band schwärmen. Die Jungs haben ihr Equipment voll im Griff: Obwohl sie nur einen knappen halben Meter von ihren Amps entfernt standen und diese nicht mit Mikro abgenommen wurden, sondern die Kneipe pur beschallten, gab es keinerlei Feedbackprobleme. Aúch beim Bass nicht (Verstärker: Tech Amp, nie vorher gehört; war für diesen Zweck okay.) Der Bassist hatte übrigens ab dem zweiten Set die Fingerspitzen der Greifhand mit Tape umwickelt, weil er slappte wie ein Wahnsinniger. Er wird wohl ab und an das Griffbrett schleifen (lassen) müssen.
Mir und allen anderen in der Kneipe hat dieses Konzert viel Spaß gemacht. Wenn ihr mal für irgendeine Gelegenheit eine verläßliche Rock´n´Roll Stimmungskapelle sucht, die weder viel Platz noch viel Zeit braucht, um direkt zur Sache zu kommen, probiert es mal hier: Danny und die Wonderbras.
Es grüßt mit Spaß in den Backen,
Juergen
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