(Sonstiges) Soll man da lachen oder weinen?
[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]
Beitrag von Oly vom Dezember 05. 2000 um 12:26:06:
Hi Mädels und Jungs,
da gerät mir doch zufälligerweise eine Zeitschrift namens "PC & Musik" in die Hände und in dieser steht folgenderf Beitrag: (ich mach mir jetzt die Mühe, das alles abzutippen - aber ich glaube, das ist es wert.)
aus: PC&Musik, Nr:1/2001, Verlag Holger Bucher, Seite 11
************************************
Bericht aus Bonn
Am 28.10.00 ging das Rock- und Pop-Nachwuchsfestival des Deutschen Rockmusikerverbandes (DRMV) in der Bonner Beethovenhalle über die Bühne und die jeweils begehrten Musikoscars gingen diesmal an die Frankfurter Gruppen Barila Juice und Mira Kay. Die Sieger erwartet nun eine einjährige Förderung durch ein professionelles Management. Übrigens haben die Gruppen PUR und Ganz Schön Feist nach ihren Platzierungen bei den damaligen Festivals eine erstaunliche Karriere begonnen.
Im Vorfeld der Gala luden zahlreiche bekannte A & R Manager der führenden Plattenlabels zu Vorträgen und Workshops ein, wo es um die alles entscheidende Frage ging: Wie werde ich Popstar? Von einem Referenten konnte man u.a. erfahren, dass bestimmte Akkordfolgen, Tempi und Tonarten den vermeintlichen Erfolg begünstigen oder auch nicht. Danach zählt zum Beispiel Des-Dur zu den weniger erfolgversprechenden Tonarten. Andere wollten sich musikalisch nicht so festlegen und beschworen das interessierte Auditorium, sich nicht an aktuellen Trends zu orientieren, denn die gibt es ja schon, Originalität ist angesagt.Im übrigen geht die Anzahl der eingesandten Demos zurück, außer wenn gerade mal ein neuer Magix Music Maker auf dem Markt erscheint. Und die eingeschickten Demos werden nach Aussagen der führenden Manager alle gehört, und zwar mindestens 30 Sekunden lang. Drei bis vier Stücke sollte man im allgemeinen einschicken und bei den Titeln natürlich ziemlich schnell zur Sache kommen, denn 30 Sekunden sind schnell vorbei. Die Entscheidung für oder gegen eine Zusammenarbeit kommt dann irgendwie aus dem Bauch heraus. Bei eins bis zwei neuen Plattenverträgen im Jahr (pro Company) bleibt der Mehrzahl der aufstrebenden Bands nur der Weg über die Selbstvermarktung oder über das Internet, zum Beispiel mit BeSonic.com. Aber auch diese durchaus ernüchternden Erkenntnisse konnte die Laune der anwesenden Rock- und Popmusiker nicht verderben, der Spaß an der Musik hängt eben nicht am Plattenvertrag.
Info: www.drmv.de
************************************
Da wir ja im Grünen grade einen "schönen" Thread bzgl. des DRMVs hatten, meine ich, daß alleine dieser Artikel doch schon wieder einiges aussagt. (Am schönsten find ich das mit dem "Des-Dur ist hituntauglich" :-)))) - wenn ich da an die ganzen Bands denke, die ihre Instrumente 'n Halbton tiefer stimmen :-)))))) - das hat zwar jetzt nix mit dem DRMV direkt zu tun - aber wenn ich Veranstalter wäre, würde ich so einen Referenten erst gar nicht an's Pult lassen.
Ich denke, bei der Session können wir ja dann noch ausgiebig schimpfen :-))
Gruß
Oly
verfasste Antworten:
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.
|